Investorensuche mit angezogener Handbremse?

Zweibrücken · Angeblich sucht der Landesverein für Innere Mission in der Pfalz mit Hochdruck einen Käufer für sein Evangelisches Krankenhaus in der Rosenstadt. Doch geht er wirklich jeder Investorenanfrage nach? Nach Merkur -Informationen nicht. Eine Anfrage vom 14. April ist demnach bist heute nicht beantwortet, ein möglicher Kontakt hat sich dadurch noch nicht ergeben können. Der LVIM dementiert.

Die Investorensuche beim Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) für sein Evangelisches Krankenhaus Zweibrücken scheint doch nicht so auf Hochdruck zu laufen, wie der Träger bisher Glauben macht. Das legen jedenfalls Merkur-Informationen nahe, wonach der LVIM auf einen potentiellen Investor seit dem 14. April nicht zugegangen ist. Hinter besagter Investorengruppe stehen laut Informant einige Millionen Euro, sie sei etwa am Bau einer Privatklinik in Deutschland interessiert. Von einem Kontaktmann aus Zweibrücken , der im medizinischen Sektor arbeitet, sei das Evangelische Krankenhaus Zweibrücken als mögliches Objekt für einen Umbau ins Spiel gebracht worden und habe dort Interesse geweckt. Denkbar sei für den Investor auch, dass er die chirurgische Abteilung übernimmt. Auch für andere Konstellationen sei er offen.

Der Kontaktmann habe am 14. April - die drohende Schließung wurde am 13. April bekannt, am 15. April nahm der LVIM öffentlich Stellung - per Mail die Mitarbeitervertretung und Oberbürgermeister Kurt Pirmann über das grundsätzliche Interesse der Investorengruppe informiert. Das sei ohne Angaben des Namens oder Kontaktdaten der Investorengruppe erfolgt, dafür mit der Bitte um Weiterleitung an den LVIM. Eine Rückmeldung habe an ihn stattfinden sollen, damit er den Kontakt zur Investorengruppe herstellt. Um auf Nummer sicher zu gehen, habe er die Interessenbekundung danach auch gleich selbst an die besonderen Vertreter im LVIM-Vorstand, Karlheinz Burger und Bianca Pfeuffer, geschickt. Letztgenannte habe gar nicht reagiert, vom Account des Kaufmännischen Vorstandes Burger sei dagegen am gleichen Tag (vermutlich automatisch) zurückgemailt worden, dass seine Nachricht angekommen sei und man sich in den nächsten Wochen melden werde. Passiert sei das bis heute nicht.

Auf die Hintergründe dieses Vorgangs angesprochen, will LVIM-Sprecherin Susanne Liebold nicht so recht mit der Sprache herausrücken. Man gehe "natürlich sämtlichen Anfragen nach", "um für das Evangelische Krankenhaus Zweibrücken eine zukunftsfähige Lösung zu finden". Dazu stehe der LVIM "weiterhin in Gesprächen mit interessierten Investoren". Ob man nachträglich Kontakt mit dem genannten potentiellen Investor aufnimmt? Oder ob man mit anderen Investoren bereits so weit in Verhandlungen fortgeschritten ist, dass keine Alternativen mehr diskutiert werden müssen? Keine Antwort darauf.

Bisher war die Rede davon, der LVIM wolle erst am 20. Juni bei seiner nächsten Mitgliederversammlung mitteilen, ob man einen Investor gefunden habe. Dann sollte auch darüber entschieden werden, ob diesem das Krankenhaus verkauft wird, oder der Alternativplan greift: die Schließung des Hauses mit Übergang der Inneren Medizin ans Nardini-Klinikum. Jetzt heißt es, dass der LVIM "Mitarbeitende, Partner und die Medien zeitnah" informieren werde, sobald relevante Ergebnisse der Gespräche vorlägen. Dass es überhaupt Gespräche mit Investoren gibt, könnte indes den Meldungen über die drohende Schließung des Hauses geschuldet sein. Erst nachdem dies bekannt geworden war, hatten sich Interessenten beim LVIM gemeldet. Das hatte der Träger am 15. April bestätigt. Oberbürgermeister Kurt Pirmann hatte am selben Tag erklärt, dass er an ihn gerichtete Investorenanfragen an den LVIM weitergeleitet habe. > Seite 16: weiterer Bericht

lvim-pfalz.de

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