Integration durch Spielen

Zweibrücken · In den Freizeitpark World of Fun neben der Eishalle auf dem Flugplatzgelände hatte unter anderem das DRK zahlreiche Kinder für vergnügliche Spielstunden eingeladen.

 Sascha Löhle, Ferid Manuel und Aleksandra Wierzbicka (von links) – sie kümmern sich alle ehrenamtlich um die Kinder. Foto: Lehmann

Sascha Löhle, Ferid Manuel und Aleksandra Wierzbicka (von links) – sie kümmern sich alle ehrenamtlich um die Kinder. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

80 Flüchtlingsfamilien hatte das DRK in die Vergnügungspark-Landschaft World of Fun gefahren neben der Eishalle auf dem Flugplatzgelände, dazu kamen noch viele Familien aus sozial schwachen Familien aus Zweibrücken und Umgebung. Die Spielstunden begleitet, Sponsoren gesucht und was noch alles dazu gehört, haben Ehrenamtliche besorgt und die Selbsthilfe für Hartz IV, die es seit fünf Jahren gibt und die Bernd Schneider ins Leben gerufen hat. Pralles Leben herrscht in der großen Halle.

Zum Beispiel auf der Hüpfburg mit Riesenrutsche, die bis unter die hohe Decke reicht. Seilklettergänge und -türme gibt es - viel Platz zum Toben. Alle Kinder waren wild am Spielen. Dreirad war aber auch noch gefragt, besonders über die Haufen von Schuhen der Besucher, die nämlich im größten Spielbereich nur barfuß oder auf Socken laufen durften.

Die ehrenamtlichen Vier (Aleksandra Wierzbicka, Ferid Manuel Tankic, Sascha Löhle und Fred Tomaka) hatten alle Hände voll zu tun. Aleksandra kam vor vielen Jahren aus Polen hierher. "Ich möchte zurückgeben, was ich selbst an Hilfe damals erfahren habe, ich muss das tun", sagt sie.

Sie ist glücklich dabei, die anderen sind es auch, sie opfern Zeit und setzen Vernunft ein. "Sie glauben nicht, was wir für Schwierigkeiten haben, wenn zum Beispiel jemand nicht genannt wird, man muss wahnsinnig vorsichtig formulieren. Der Begriff Hartz IV wird als äußerst negativ empfunden, niemand will so genannt werden, lieber möchte er sozial schwach genannt sein".

Von alledem wissen die Kinder aber nichts. Sie sind alle glücklich und zufrieden und genießen die drei Stunden von neun bis zwölf. Gesprochen wird mit Händen und Füßen, die Kinder verstehen alles, man muss nur lachen.

Die jungen Frauen in ihren Kopftüchern sind höflich und sympathisch, Politik bleibt hier außen vor, von allen Seiten. "Für uns ist das ein selbstverständlicher Einsatz hier, helfen ist unsere Aufgabe. Aber ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen wäre er nicht möglich", sagt ein DRK-Helfer.

Die vier Ehrenamtlichen werden auf dem Weihnachtsmarkt mit einem eigenen Stand vertreten sein, "denn Hilfe muss sein", wie sie betonen. So funktioniere Integration doch am besten. Fatima, 2 Jahre alt und Lin, 9 Monate, sind mit ihrer Mama erst seit 14 Tagen in Deutschland. Mahdi Tour kam dagegen vor neun Monaten aus Damaskus. Er sagt: "Ich habe in Damaskus studiert, hier helfe ich momentan beim DRK aus."

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