Zweibrücker Privatklinik-Betreiber erklärt: Schulden sind aber schon beglichen Insolvenzantrag gegen Helexier gestellt
Zweibrücken · Das Amtsgericht Zweibrücken hat die Zahlungsfähigkeit der Betreiber-Firma der „Himmelsberg Fachklinik“ auf den Prüfstand gestellt. Doch Helexier betont: Die Schulden sind schon beglichen.
Ist wieder alles gut? Zumindest für einige Tage hat ein Beschluss des Amtsgerichts Zweibrücken die Chefetage der Helexier GmbH, Eigentümerin des ehemaligen Evangelischen Krankenhauses und Betreiberin der dortigen „Himmelsberg Fachklinik“, in Atem gehalten. Am 8. Februar bestellte das Gericht im Zuge eines sogenannten Insolvenzantragsverfahrens einen Sachverständigen – nach Informationen unserer Zeitung einen Saarbrücker Fachanwalt für Insolvenzrecht –, der die Zahlungsfähigkeit der in Heltersberg ansässigen Firma ganz genau unter die Lupe nehmen sollte. Auslöser war ein Antrag eines Gläubigers oder einer Gläubigerin, dem oder der Helexier offenbar noch eine größere Summe Geld schuldig geblieben war.
Bei der Gläubigerin handele es sich um „eine Sozialkasse“, sagte Amtsgerichts-Direktor Klaus Biehl am Mittwoch auf eine entsprechende Anfrage unserer Zeitung. Die Sozialkasse habe „Ende vergangenen Jahres“ das Insolvenzverfahren beantragt. In diesem Zusammenhang sollte der Sachverständige nun „Fragen zur Zahlungsfähigkeit“ der Firma Helexier klären. Im Zuge dessen hatte die Saarbrücker Fachkanzlei nach Erkenntnissen unserer Zeitung jüngst mögliche Gläubiger/-innen von Helexier angeschrieben, die Ansprüche geltend machen könnten. Was nicht nur bei ihnen zu Irritationen geführt hatte.
Die Angelegenheit habe sich „erledigt“, beantwortete Helexier-Sprecherin Susanne Jüllig am Mittwoch eine entsprechende Anfrage unserer Zeitung. „Wir haben uns verglichen und sofort bezahlt.“ Bei dem Gläubiger handele es sich allerdings nicht, wie von Amtsgerichts-Direktor Biehl behauptet, um eine Sozialkasse, sondern um „einen ehemaligen Arbeitnehmer, der noch etwas Geld von uns bekommen hat“, das er wohl zuvor beim Arbeitsgericht eingeklagt hatte, sagte Jüllig. Auch Helexier-Berater Klaus-Dieter Hielscher unterstrich: „Das Thema ist vom Tisch. Ich weiß, dass alles bezahlt wurde – noch am gleichen Tag (als das Amtsgericht die Bestellung des Sachverständigen bekannt gab).“
Allerdings läuft das Insolvenzantragsverfahren beim Amtsgericht offiziell weiter, wie Direktor Biehl mitteilte. Ein Einstellungs-Beschluss habe noch nicht gefasst werden können, weil weder die Gläubigerin mitgeteilt habe, das ausstehende Geld bekommen, noch die Schuldnerin, also die Helexier GmbH, darüber informiert habe, bezahlt zu haben. Auch der vom Gericht bestellte Sachverständige habe noch keinen Vollzug gemeldet, so Biehl. Nach den nun vorliegenden Informationen rechne er aber jeden Tag damit – als Voraussetzung dafür, dass sein Haus die Einstellung des Verfahrens bald beschließen kann.
Erst danach dürfte für Helexier alles gut sein – zumindest von Rechts wegen.
Eingeräumt hat Helxier nach erstem Dementi (wir berichteten), 2021 beim Amtsgericht die Verlegung des Firmensitzes von Heltersberg nach Püttlingen beantragt zu haben. Das Amtsgericht Saarbrücken hat dies abgelehnt. Direkt nach Veröffentlichung unseres Artikels schrieb Helexier-Geschäftsführer Alexander Jüllig: „Wie das Amtsgericht richtig mitgeteilt hat, wurden die Unterlagen zur Sitzverlegung nicht nacheingereicht.“ Dies hänge mit der Verlegung der Abteilung Medical Equipment, welches das Kerngeschäft seines Geschäftsführer-Kollegen Fateh Maqsaa sei, „nach Dubai zur dortigen Firma Helexier zurück“ zusammen. Und Jüllig verriet: Im Zuge der der laufenden Gründung einer eigenen GmbH für die Himmelsberg-Fachklinik prüft Helexier auch einen Verkauf des Gebäudes: „Ob die Helexier GmbH das Gebäude verkaufen wird, ist noch nicht final entschieden.“ (lf)