Innovation mit System

Zweibrücken · Mitarbeiter aller Fachbereiche der Hochschule Kaiserslautern waren eingeladen, über mehrere Monate hinweg ein Training in aktuellen systematischen Innovationstechniken zu absolvieren und dabei auch ein Zertifikat zu erlangen. Zwölf Mitarbeiter der Fachbereiche BW, ALP und AING nahmen die Herausforderung an. Neun davon absolvierten erfolgreich die Abschlussprüfungen am Semester ende.

 Erfolgreiche Trainingsteilnehmer: Mirjam Kyas, Prof. Thurnes, Frederik Pröbstle, Prof. Stumm, Kathrin Schwan, Marc Florian Beck, Sven Schiller, Marius Schönberger, Axel Evertz, Patrick Schackmann (von links). Foto: Hochschule

Erfolgreiche Trainingsteilnehmer: Mirjam Kyas, Prof. Thurnes, Frederik Pröbstle, Prof. Stumm, Kathrin Schwan, Marc Florian Beck, Sven Schiller, Marius Schönberger, Axel Evertz, Patrick Schackmann (von links). Foto: Hochschule

Foto: Hochschule

In den Innovationsabteilungen erfolgreicher Unternehmen ist die Ideengewinnung ein kontinuierlicher Bestandteil des Innovationsprozesses.

Dort muss mit relativ hoher Sicherheit eine vorgegebene Anzahl innovativer Ideen und Vorhaben in einer bestimmten Zeit gefunden werden - und dies Woche für Woche. Auch wenn es viele intuitionsstimulierende Methoden gibt, so stellen intuitive Verfahren im professionellen Innovationsmanagement längst nur einen Teil des genutzten Instrumentariums dar. Von hoher Bedeutung sind heute insbesondere auch systematische Innovationsmethoden, da sie mit hoher Zuverlässigkeit schnell zu einer großen Anzahl von Innovationsimpulsen führen. Allerdings müssen solche Methoden, wie zum Beispiel die TRIZ (Theorie des erfinderischen Problemlösens) eingeübt und trainiert werden, da sie eben nicht intuitiv sind.

Neues erschaffen

Unternehmen wie Samsung, General Electric , Siemens, Osram, Philips oder Schaeffler nutzen Methodiken wie TRIZ in ihren Entwicklungs- und Innovationsprozessen gezielt, um nicht nur Neues zu erschaffen, sondern vor allem auch, um immer wieder schnell Innovationen generieren zu können. Für ein erfolgreiches Innovationsmanagement ist nämlich die Frage der Geschwindigkeit - und somit der Effizienz der Innovationsprozesse - mindestens so entscheidend, wie die Frage nach der empfundenen Innovationshöhe. Das Kompetenzzentrum Opinometh (OPerational excellence- und INNOvations-METHodik) an der Hochschule Kaiserslautern fokussiert in einem seiner beiden Schwerpunkte Innovationsmethodiken und hierbei insbesondere systematische Ansätze, wie die TRIZ.

Prof. Christian Thurnes - Leiter des Kompetenzzentrums - ist stellvertretender Vorsitzender des VDI-Richtlinienausschusses "Innovationsmethodiken" und befasst sich dort mit der Dokumentation und Richtliniendefinition des Standes der Technik in diesem Bereich.

Vor diesem Hintergrund hat das Kompetenzzentrum nun erstmalig Hochschulangehörigen die Möglichkeit gegeben, ein TRIZ-Training mit dem Abschlussziel des international geschätzten "MATRIZ Level 1" zu absolvieren.

Auf diese Weise können die sonst eher nur Spezialisten bekannten tiefergehenden Methoden der TRIZ in der Hochschule genutzt werden, indem sie das Methodeninventar zahlreicher Mitarbeiter bereichern. Die neun Absolventen des Trainings empfanden den Einstieg in die Methodik als interessant und werden in den nächsten Monaten selbst entscheiden, wie und wo diese Eingang in ihren persönlichen Methodenschatz im Alltag finden werden.

Professor Thurnes zieht aus dem Training für Hochschulangehörige den Schluss, dass das Kompetenzzentrum ähnliche Angebote wiederholt durchführen sollte. Auch wenn im Training primär technisch orientierte Fragestellungen im Vordergrund standen, so wurden auch immer wieder Hinweise auf die Nutzung der Methodiken in administrativen oder anderen Bereichen gegeben. Insgesamt sind die erlernten Methoden bei entsprechend intensiver Reflexion, losgelöst vom Probleminhalt, als prinzipielle Hilfsmittel zur innovativen Problemlösung in beliebigen Themenfeldern nutzbar.

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