Hauptausschuss einstimmig dafür Innenstadt vor neuer Sanierungs-Welle

Zweibrücken · Unter anderem geht es um Parkbrauerei, Terex-Verwaltung, Goetheplatz, Kreuzbergstraße, attraktiveres Wohnen und umfassenderes Stadtmarketing.

 Schon die Blickachse vom Herzogplatz zur Ex-Parkbrauerei zeigt die herausragende städtebauliche Bedeutung dieses Geländes. Ein Investor plant dort bereits Wohnungen und nichtstörendes Gewerbe (wir berichteten).

Schon die Blickachse vom Herzogplatz zur Ex-Parkbrauerei zeigt die herausragende städtebauliche Bedeutung dieses Geländes. Ein Investor plant dort bereits Wohnungen und nichtstörendes Gewerbe (wir berichteten).

Foto: Lutz Fröhlich

Die Fußgängerzone mit Alexanderplatz ist erneuert, die „Stadt am Wasser“ fertig – doch auch nach Auslaufen des Sanierungsprogramms „Innenstadt/Herzogvorstadt“ dieses Jahr sieht die Stadtverwaltung noch viel zu tun in der Zweibrücker City. Und schlägt deshalb ein neues städtebauliches Programm „Innenstadt/Stadtzentrum“ vor, um weiter an hohe Zuschüsse von Land und Bund zu kommen.

Das Grobkonzept hat der Hauptausschuss am Mittwochabend einstimmig dem Stadtrat empfohlen. Es sieht als eine erste Maßnahme die Aufwertung des Goetheplatzes vor. Denn dieser sei nicht nicht nur eine historisch bedeutende Anlage, sondenr auch „ein Bindeglied“ zwischen Fußgängerzone und Gestütsallee.

Auch einige industriell/gewerblich aufgegebene Flächen sollen neu und attraktiv genutzt werden können, insbesondere die Parkbrauerei und die Terex-Verwaltungsgebäude mit angrenzendem Nordwerk. Das neue Sanierungsgebiet ist deshalb deutlich größer als das alte. Auf Anregung von SPD und FDP wird noch geprüft, auch das überraschend von der Bahn zum Verkauf gestellte Bahnhofsgebäude (wir berichteten) mit in das Sanierungsgebiet aufzunehmen.

Weitere geplante Aufwertungs-Schwerpunkte sind die Uhland- und die Kreuzbergstraße, beide seien trotz ihrer attraktiven citynahen Lage teils recht heruntegekommen. Die Kreuzbergstraße sei auch als Bindeglied zur Hochschule wichtig. Geprüft werden soll, ob auch für Studenten Wohnraum-Bedarf in der Innenstadt besteht.

Generell sieht das von der Stadtverwaltung vorgelegte 38-seitige Grobkonzept in der Innenstadt beim Thema Wohnen zwar wenig Leerstände, allerdings „im Bereich der privaten Bausubstanz noch einen hohen Bedarf an Modernisierungs-, und Instandsetzungs- sowie Umstrukturierungsmaßnahmen“, vor allem um attraktiven Wohnraum für junge Familien und „die alternde Bevölkerung“ zu schaffen. Auch „neue Wohnformen“ müssten „diskutiert und in der Innenstadt implementiert werden“.

Nicht nur Wohnungseigentümer, sondern auch Gewerbe und Handel „ermutigt“ das Grobkonzept, mehr „Verantwortung für ihren Standort zu übernehmen“, was auch durch das Förderprogramm begünstigt werde.

Deutlich mehr verlangt die Stadtverwaltung aber auch von sich selbst – nämlich beim Stadtmarketing. Im Grobkonzept heißt es dazu: „Das bestehende Citymanagement muss um neue Themenfelder, die über die Marketingaktivitäten hinausgehen, ergänzt werden, damit das Potenzial der vielfältigen Akteurs- und Nutzergruppen gebündelt und konkrete Problemlagen angegangen werden können.“ Ziel sei „die Erhaltung und Aufwertung von Aufenthaltsqualität und Nutzungsvielfalt in der Innenstadt und damit die Stärkung des innerstädtischen Kernbereichs als vitales Stadtzentrum Zweibrückens“. Beispielhaft werden dafür gleich acht konkrete Handlungsfelder genannt: Leerstandsmanagement (mit Prüfung Option zur Zusammenlegung benachbarter kleiner Ladeneinheiten), Nutzung digitaler Möglichkeiten, Attraktivitätssteigerung für Studenten und Hochschule-Lehrpersonal, Attraktivitätssteigerung für Jugendliche, Nachfolgeplanung zur Leerstandsvermeidung (in den nächsten Jahren sei altersbedingt mit der Aufgabe einiger inhabergeführter Geschäfte zu rechnen), Besucherbefragung und Imageanalyse, Überarbeitung des Einzelhandelskonzepts sowie Erarbeitung und Umsetzung einer Innenstadtstrategie.

Immer mehr an Bedeutung für City-Bewohner und -Besucher hätten Grün- und Freiflächen. Auch hier werden deshalb Aufwertungen geprüft, nicht nur beim Goetheplatz.

 Auch die großen Terex-Verwaltungsgebäude liegen im Sanierungsgebiet.

Auch die großen Terex-Verwaltungsgebäude liegen im Sanierungsgebiet.

Foto: Lutz Fröhlich

Für all dies wird, wenn auch der Stadtrat zustimmt, ein Stadtplanungsbüro für eine „vorbereitende Untersuchung“ und ein „integriertes Entwicklungskonzept“ beauftragt. „Von herausragender Bedeutung“ ist dabei laut Grobkonzept die Bürgerbeteiligung: „Die Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern um die Stärken und Schwächen der Stadt bildet die Basis für die weiteren Entwicklungsschritte und integrierten Planungen.“ Entscheidungsreif soll das Konzept für das neue Fördergebiet zum Jahreswechsel 1919/20 sein, die Projektlaufzeit beträgt dann 10 bis 15 Jahre.

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