Veranstaltung der Heinrich Kimmle Stiftung Mit Sport Grenzen überwinden

Zweibrücken · Im Westpfalzstadion fand der vierte inklusive Sportabzeichentag der Heinrich Kimmle Stiftung statt. An den Start gingen 156 Teilnehmer – unterstützt von zahlreichen Helfern.

 Beim Sprint über 100 Meter waren die Teilnehmer voll bei der Sache. Mit einer Klappe gab Günter Förch (rechts) das Startzeichen.

Beim Sprint über 100 Meter waren die Teilnehmer voll bei der Sache. Mit einer Klappe gab Günter Förch (rechts) das Startzeichen.

Foto: Susanne Lilischkis

Der Wettergott meinte es gut mit den jungen Sportlern, die am vergangenen Mittwoch im Westpfalzstadion am inklusiven regionalen Sportabzeichentag ihre Kräfte maßen. Die Sonne strahlte mit den Teilnehmern um die Wette. Früh am Morgen eröffnete Oberbürgermeister Marold Wosnitza die Veranstaltung der Heinrich Kimmle Stiftung mit einem Grußwort. „Inklusion ist wichtig, das wollen wir mehr vorantreiben“, sagte er. Auch Peter Baston von der Heinrich Kimmle Stiftung betonte: „Höhe oder Weite zählen nicht, sondern der Spaß an der Sache.“

Und so stand die Veranstaltung ganz im Eindruck des olympischen Gedankens „Dabeisein ist alles“. An den Start gingen 156 Teilnehmer. Sie wurden unterstützt von 69 Helfern, 25 davon vom Hofenfelsgymnasium. Als Prüfer fungierten Verantwortliche von Vereinen. Die Mannlich-Realschule war als Regelschule mit im Boot. „Die haben einen Teilnehmer im Rollstuhl“, sagte Peter Baston und fügte an, dass er hoffe, einmal mehr Regelschulen zur Teilnahme bewegen zu können. Vielleicht kommendes Jahr, wenn die Veranstaltung ihren fünften Geburtstag feiert.

Neben der Mannlich-Realschule nahmen die Pirminius-Werkstätten aus Staffelfeld, Pirmasens, Zweibrücken und am Flugplatz teil, weiterhin die Mauritiusschule, die Canadaschule und die Matzenbergschule.

Natürlich ist nicht jede Sportart für Menschen mit Behinderung geeignet. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat ein Regelwerk aufgestellt, nach dem geprüft wird. So gibt es zum Beispiel die Ausweich-Disziplinen Medizinball-Wurf oder Rollstuhl-Sprint für gehandicapte Teilnehmer.

Am Start des Hundert-Meter-Laufs herrschte großes Gedränge, als die jungen Erwachsenen der Pirminiuswerkstatt Zweibrücken Aufstellung nahmen. Freunde feuerten sich gegenseitig an und ein Sportler erklärte trocken: „Die Raucherlunge kommt jetzt raus.“

Als Starter hatte sich Günter Förch von der VT Contwig gemeldet. Mit einer großen Klappe, die er über den Kopf hob, gab er den Startbefehl und die ersten sprinteten los. „Ich finde es schön, dass die Teilnehmer hier Sport treiben können“, meinte Förch. Auch Dominik Ankner war mit seinem Lauf zufrieden: „15,69“ verkündete er seine Zeit laut.

Sportlehrer Rolf Cantrup und Gerd Hochreiter vom VT Contwig saßen als Prüfer beim Ballwurf. „Ich finde es toll, dass es eine Möglichkeit gibt, für die Teilnehmer das Sportabzeichen zu machen“, ist Cantrup überzeugt, „viele trauen sich sicher nicht zur Sportabzeichenabnahme, die im Westpfalz-Stadion immer am Mittwoch stattfindet.“

„Jetzt gib nochmal alles!“ schallte es vom Weitsprung herüber, während andere Jungsportler sich auf der Hüpfburg warm machten. Wer schon etwas geleistet hatte, der biss im Schatten der Bäume beherzt in sein Pausenbrot. Der inklusive regionale Sportabzeichentag war für die Heinrich Kimmle Stiftung nur der Auftakt zu einer weiteren Veranstaltung. Am 12. Juni wollen sie mit 70 Teilnehmern nach Ludwigshafen fahren. Der Deutsche Olympische Sportbund macht hier einen offiziellen Tour-Stopp und veranstaltet zusammen mit dem Sportbund Pfalz einen inklusiven und integrativen Sportabzeichen-Tag.

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