Ausstellung im Zweibrücker Mannlichhaus Klare Linien und sprühende Farben

Zweibrücken · In der Galerie im Mannlich-Haus stellen Inge Faralisch-Schäfer und Eugen Waßmann ihre künstlerischen Werke aus.

Inge Faralisch-Schäfer (im Vordergrund links) im Gespräch mit einer Besucherin auf der Vernissage im Zweibrücker Mannlich-Haus.

Inge Faralisch-Schäfer (im Vordergrund links) im Gespräch mit einer Besucherin auf der Vernissage im Zweibrücker Mannlich-Haus.

Foto: Susanne Lilischkis

Spannende Kontraste sind in der Galerie im Zweibrücker Mannlich-Haus zu sehen. Dort zeigen noch bis Ende des Monats Inge Faralisch-Schäfer aus Homburg und Eugen Waßmann aus Frankenholz, der auch als Dozent der Zweibrücker Jugendkunstschule bekannt ist, ihre Werke.

Während Waßmanns Skulpturen klare Strukturen vorgeben, zeigt Faralisch-Schäfer eine Welt aus Farben und Formen. Ihre Bilder sind inspiriert von Träumen und vom Unterbewussten. Die Beschäftigung mit dem Schamanismus, wie er in den Büchern von Carlos Castaneda beschrieben wurde, und ein achtjähriger Aufenthalt in Chile inspirierten die Künstlerin zu ihren farbenfrohen Werken. Oft zeigen sie Vögel, die in die Weite fliegen, in den Raum außerhalb unserer bewussten Welt.

Für die Künstlerin steckt in dem Wort Traum nicht zufällig auch das Wort Raum, nach ihrer Auffassung brauchen Träume auch immer einen Raum, in dem sie entstehen können, eine Art Garten. „Träume sind Erlebnisse in einer anderen Bewusstseinsebene, sie sind rätselhaft, es herrscht oft ein ganz anderes Licht als das normale Tageslicht. Die Traumerlebnisse sind manchmal unerklärbar“, sagt sie dazu. Doch genau dieses Rätselhafte zieht sie an und daraus entsteht ihre Kunst. Sie taucht tief ein in innere Befindlichkeiten, ins Unterbewusste, Unerklärliche. „Man muss die Welt nicht kaputt erklären“, ist sie überzeugt, „man muss ihr den Zauber lassen, so wie Kinder es tun.“

Ganz im Gegensatz zu den bunten, verspielten Bildern von Faralisch-Schäfer stehen die Skulpturen aus Glas und Metall von Eugen Waßmann. Geradlinig, kühl und klar bilden sie einen reizvollen Kontrast. Eugen Waßmann setzt beispielsweise Glasplatten zu geometrischen Gebilden zusammen. Die Präzision, mit der er vorgeht, kommt nicht von ungefähr. „Ich wollte eigentlich an der Uralischen Kunstschule für Angewandte Künste Malerei studieren“, sagt der Künstler, der aus Tscheljabinsk stammt, einer Großstadt im Ural, „doch die Professoren haben mich in Metall eingetragen.“ Das habe sich im Nachhinein als gut erwiesen: „Gute Kunst gibt es nicht ohne gutes Handwerk.“

Nicht selten tragen seine Werke provokante Titel, wie der „Dummkopf“. Der auch in der Ausstellung gezeigt Glaskopf mit Nägeln im Hirn ist eines dieser Kunstwerke. „Den Dummkopf habe ich vergangenes Jahr gemacht, da war der Krieg gerade ausgebrochen“, erinnert sich der Künstler, „wir Menschen haben uns so weit entwickelt und führen trotzdem Krieg wie in der Steinzeit.“

Bis Ende Mai haben Besucher die Möglichkeit, die Werke der beiden Künstler in der Galerie im Mannlich-Haus zu besichtigen. Geöffnet ist samstags von 16 bis 18 Uhr.

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