Volkskrankheit In Zweibrücken leiden viele Menschen an Kopfschmerzen

Zweibrücken · (red) In Zweibrücken leiden junge Erwachsene besonders oft unter Kopfschmerzen. Das zeigt der Arztreport der Barmer, der sich auf Versichertendaten aus dem Jahr 2015 stützt. Demnach erhielten 19,4 Prozent der 18- bis 27-Jährigen in der Stadt eine Kopfschmerzdiagnose von ihrem Arzt. Über alle Altersgruppen hinweg war dies bei nur 10,7 Prozent der Bewohner in Zweibrücken der Fall. „Die Zahlen könnten ein Indiz für einen besonders hohen Leistungsdruck bei Jüngeren sein“, sagt Hansjörg Lambrix, Regionalgeschäftsführer der Barmer. Unter den 36 rheinland-pfälzischen Landkreisen und kreisfreien Städten liegt Zweibrücken beim Anteil der jungen Erwachsenen mit Kopfschmerzdiagnosen auf dem ersten Platz. Bei der Auswertung über alle Altersgruppen hinweg belegt Zweibrücken Platz sechs. „Die Dunkelziffer der von Kopfschmerzen Betroffenen dürfte höher liegen, da nicht jeder wegen Kopfschmerzen zum Arzt geht“, vermutet Lambrix. Kopfschmerzen seien eines der häufigsten Volksleiden. Eine besondere Form des Kopfschmerzes ist die Migräne. Sie zeichnet sich durch pochende und pulsierende Schmerzen aus, die mit Übelkeit und Erbrechen sowie einer Überempfindlichkeit gegen Licht und Lärm einhergehen. Der Bevölkerungsanteil, dem ein Migränemittel verordnet wurde, liegt in Zweibrücken bei 0,8 Prozent. Das ergibt nur Platz 30 im Vergleich aller Landkreise und kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz.

 Symbolfoto

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Foto: picture alliance / dpa/Oliver Killig

Als Migränemittel wurden fast ausschließlich Mittel aus der Substanzgruppe der Triptane verordnet. Sie gelten als Wundermittel für Migräne-Patienten, können aber unerfreuliche Nebenwirkungen haben, nämlich Kopfschmerzen. Lambrix mahnt: „Kommen Kopfschmerz- und Migränemittel richtig zum Einsatz, sind sie eine wichtige Hilfe. Aber die Dosis macht das Gift.“ Im schlimmsten Fall gerate man in einen Teufelskreislauf aus Tablettenkonsum und Dauerkopfschmerzen. Zu bevorzugen sei Kopfschmerzprävention. Auch regelmäßiger Sport könne helfen.

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