Neuerung am Flugplatz Zweibrücken In einer Minute in die endlose Freiheit

Wie nach dem Windenstart der Segelflieger zum Kunstflieger wird.

 Schnell und steil nach oben zieht die Seilwinde das Segelflugzeug in der Startphase.

Schnell und steil nach oben zieht die Seilwinde das Segelflugzeug in der Startphase.

Foto: Volker Baumann

Wenn am kommenden Wochenende (17. bis 19. August) zum zweiten Mal das Flugplatzfest des Aero-Club Bexbach viele Flugsportbegeisterte auf den Flugplatz Zweibrücken zieht (wir berichteten vorab), dann wird dort auch erstmals ein sogenannter „Windenstart“ mit Segelflugzeugen demonstriert, den man gerne auch mal als Copilot miterleben kann. Zweibrücken biete mit seiner langen Start- und Landebahn dazu ganz besondere Voraussetzungen, die eine Seillänge an der Winde von 1800 Metern und damit eine Steighöhe bis zu 1000 Metern ermöglichen würde, erläutert Karlheinz Pohmer, Vorsitzender des Clubs. Es gebe in Deutschland eigentlich nur noch einen Platz mit solchen Bedingungen.

Mit Pilot Karlheinz Pohmer setzt sich deshalb der Merkur-Reporter in den ASK 21-Übungssegler, um das besondere Fluggefühl einmal kennenzulernen. Das scheinbar endlose Seil der 300 PS starken mobilen Winde am Ende der Startbahn (in Richtung Hornbach) wird eingeklinkt, die Tragfläche des Seglers angehoben und auf Funkkommando geht die Post ab. Von 0 auf 100 km/h in etwa zwei Sekunden, das schafft kein Rennauto. Danach geht’s im Steilflug nach oben, als wenn ein Drache im Wind hochgezogen wird, und nach einer Minute, bei knapp 1000 Metern Höhe, wird die endlose Freiheit erreicht.

Ausgeklinkt – wow, was für ein Gefühl. Nach dem Anpressdruck während des Steigflugs, jetzt die gefühlte Schwerelosigkeit mit unbeschreiblicher Weitsicht aufgrund des klaren Wetters. Nicht lange, denn Karlheinz Pohmer hat noch ein paar Loopings und Turns auf Lager, die er gerne einmal demonstrieren will. „Jetzt ein Kleeblatt-Looping“, seine Ansage. Wie bitte? Vier Loopings hintereinander in verschiedene Richtungen sind das – die Gesichtsmuskulatur hat zu arbeiten, wird aber nach und nach entspannter und zum Schluss erwartungsfroh auf das nächste Kunstflugelement. Die Landung wirkt dann eher unspektakulär – Pohmer parkt den Flieger fast wie in einer Parklücke neben der Landebahn ein. Die hohe Schule des Kunstflugs – am Wochenende kann sie und vieles andere auf dem Zweibrücker Flugplatzfest bewundert werden.

 Losgelassen – der Flieger setzt sich rasend in Bewegung.

Losgelassen – der Flieger setzt sich rasend in Bewegung.

Foto: Volker Baumann
 Pilot Karlheinz Pohmer (vorne) und Merkur-Mitarbeiter Volker Baumann bei den Startvorbereitungen.

Pilot Karlheinz Pohmer (vorne) und Merkur-Mitarbeiter Volker Baumann bei den Startvorbereitungen.

Foto: Volker Baumann
 Sebastian Mayer inspiziert die  300 PS starke Seilwinde auf ihre Funktionstüchtigkeit.

Sebastian Mayer inspiziert die  300 PS starke Seilwinde auf ihre Funktionstüchtigkeit.

Foto: Volker Baumann
 Nach dem Abheben nach rechts geschwenkt und schon erscheint Zweibrücken aus der Vogelperspektive.

Nach dem Abheben nach rechts geschwenkt und schon erscheint Zweibrücken aus der Vogelperspektive.

Foto: Volker Baumann
 Im Looping taucht kopfüber die Landebahn und dahinter Mauschbach auf.

Im Looping taucht kopfüber die Landebahn und dahinter Mauschbach auf.

Foto: Volker Baumann
 Vielen Feldern ist die Trockenheit anzusehen.

Vielen Feldern ist die Trockenheit anzusehen.

Foto: Volker Baumann
 Die Klosterstadt Hornbach im Looping-Überflug.

Die Klosterstadt Hornbach im Looping-Überflug.

Foto: Volker Baumann
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