Mobiles Impfangebot gegen Corona Ein Bus, drei Impfstoffe, 60 Impfwillige

Zweibrücken/Hornbach · Der Impfbus machte am Montag Station in Zweibrücken und Hornbach. Ein schönes Angebot, finden die Menschen, die sich spontan gegen Corona impfen ließen – unkompliziert und ganz und gar unbürokratisch.

 Der Impfbus des Gesundheitsministeriums Rheinland-Pfalz, hier gestern auf dem Parkplatz des Hilgardcenters, wird vom DRK betrieben.

Der Impfbus des Gesundheitsministeriums Rheinland-Pfalz, hier gestern auf dem Parkplatz des Hilgardcenters, wird vom DRK betrieben.

Foto: Elisabeth Heil

Gut 52 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig geimpft, 62 haben die Erstimpfung erhalten. „Ich bin mir aber sicher, dass die Impfbereitschaft höher ist. Die Impfzahlen entsprechen nicht dem reinen Impfwillen“, sagt Jörg Stolle. Der Internist war am Montag der zuständige Mediziner, der den Impfbus begleitete und die Impfwilligen auf Wunsch auch ausführlicher informierte und offene Fragen, etwa über mögliche Nebenwirkungen, beantwortete. „Es gibt im Moment immer noch einige, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen schwertun, einen Termin im Impfzentrum zu vereinbaren. Deshalb ist es schön, dass wir das Angebot jetzt aktiv unter die Leute bringen“, betont er. Eine hohe Impfquote sei im Übrigen die beste Voraussetzung, die Pandemie langfristig kontrollieren zu können. Deswegen sei es so wichtig, den nun ausreichend vorhandenen Impfstoff weiter sehr effizient zu nutzen und den Bürgerinnen und Bürgern, die sich bisher noch nicht für eine Impfung entschieden hätten, ein einfaches und schnell umsetzbares Angebot zu machen. „Das setzen die Impfbusse wunderbar um“, findet Stolle.

Über 60 Männer und Frauen ließen sich vormittags auf dem Parkplatz des Zweibrücker Hilgardcenters impfen, der jüngste 14 Jahre alt. Etwa genau so viele nutzten das Angebot am Nachmittag am Wasgaumarkt in Hornbach. Wählen konnten sie zwischen den mRNA Impfstoffen Biontech und Moderna sowie dem Vektor-Impfstoff Johnson&Johnson. Unter ihnen waren auch die 21-jährige Sarah Kremer und ihre Mutter Birgit Frühwald aus Lemberg. Aus der Zeitung hätten sie von dem Angebot erfahren und spontan einen Ausflug nach Zweibrücken unternommen. „Ich hätte mich auch schon früher impfen lassen, aber während der Prüfungsphase an der Uni wollte ich kein Risiko eingehen. Jetzt bin ich hier und finde es schön, dass es so einfach und unbürokratisch geht“, sagt die junge Frau. Wie ihre Mutter, die sich am Montag ebenfalls impfen ließ, wählte sie den Impfstoff Johnson&Johnson. Den hatte Werner Ellrich ebenfalls präferiert, doch nach einem Informationsgespräch mit Jörg Stolle änderte er noch einmal seine Meinung und entschied sich für Moderna. Der Internist am Pirmasenser Krankenhaus geht davon aus, dass eine Herdenimmunität mit mRNA-Impfstoffen schneller erreicht werden könne: „Viele wollen schnell durch sein und entscheiden sich deshalb für Johnson&Johnson. Den breiteren Impfschutz hat man aber mit zwei Impfungen“, ist er überzeugt.

Werner Ellrich gesteht, dass er bislang immer noch hin und her gerissen gewesen sei. Ein Radiobeitrag mit Eckard von Hirschhausen habe ihn dann aber überzeugt, sich impfen zu lassen. „Dass das jetzt hier so einfach geht, beim Einkaufen quasi und noch keine 10 Minuten dauert, finde ich wirklich toll“, sagt der 71-Jährige.

 Patrick Klingler vom DRK Kreisverband Südwestpfalz impft Alexandra Apafaian.

Patrick Klingler vom DRK Kreisverband Südwestpfalz impft Alexandra Apafaian.

Foto: Elisabeth Heil

Nach dem Impftag in Zweibrücken und Hornbach folgen in den kommenden zwei Wochen weitere Impfbus-Stopps im Landkreis Südwestpfalz. Am 16. August hält das mobile Impfmobil von 14 bis 18 Uhr am Pennymarkt in Thaleischweiler-Fröschen, am 23. August zwischen 8 und 12 Uhr am Wasgaumarkt in Contwig. Letzte Station an diesem Tag, 14 bis 18 Uhr, ist der Penny-Markt in Zweibrücken. Mitzubringen sind lediglich der Personalausweis und der Impfpass. Letzterer ist aber nicht zwingend erforderlich. Auch Minderjährige ab 12 dürfen sich in Begleitung eines Erziehungsberechtigten impfen lassen. „Wir hoffen, dass sich insbesondere vor Schulbeginn noch viele junge Menschen impfen lassen“, betont Hans Prager. Der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Südwestpfalz ist sehr froh darüber, dass so viele das mobile Impfangebot angenommen haben. „Das war nicht unbedingt zu erwarten“, gesteht er und weist an dieser Stelle schon mal auf eine weitere Impfaktion des DRK Ende August hin. „Ähnlich der Aktion in der Schwalbenstraße vor ein paar Wochen werden wir auf dem Schulhof der Canadaschule eine Impfaktion durchführen. „Einfach vorbeikommen und impfen!“

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