Immer mehr Frauen in Mini-Jobs

Zweibrücken. "Es kann nicht sein, dass gut ausgebildete Frauen nach einer Familienpause nur eine geringfügige Beschäftigung finden", äußert sich der Leiter der Pirmasenser Agentur für Arbeit, Armin Schätter, über eine "ärgerliche Situation"

Zweibrücken. "Es kann nicht sein, dass gut ausgebildete Frauen nach einer Familienpause nur eine geringfügige Beschäftigung finden", äußert sich der Leiter der Pirmasenser Agentur für Arbeit, Armin Schätter, über eine "ärgerliche Situation". Auch im Bereich der südwestpfälzischen Arbeitsagentur ist die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen in den letzten zehn Jahren kontinuierlich angestiegen. Auch der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an der Gesamtzahl der beschäftigten Frauen ist von 28 Prozent 2000 auf 37 Prozent 2010 gestiegen.Schätter appelliert in einem Gespräch mit dem Merkur an die Unternehmen und auch an die Frauen. Die Unternehmen sollten den Wert der "gut ausgebildeten Frauen" erkennen. Und die Frauen sollten "selbstbewusster" auftreten. Sie sollten sich nicht mit einem Mini-Job zufriedengeben. Nach den Zahlen wird auch deutlich, dass Teilzeitbeschäftigung "nach wie vor weiblich ist".

Die Arbeitsverwaltung lässt es aber nicht allein bei Appellen. Mit der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt werden die Unternehmen direkt angesprochen. "Das ist ein Bohren dicker Bretter", schildert die Beauftragte in der Pirmasenser Arbeitsagentur, Christina Alt, ihre Erfahrung. Neben der Information der Arbeitgeber widmet sich Christina Alt vor allem der Information der Beschäftigten.

So schlägt sie Frauen vor, wenn sie einen Minijob haben, diesen zu einem so genannten Midi-Job aufzustocken, um später keine Nachteile bei der Rente zu haben. In den "gut ausgebildeten" Frauen sieht Schätter ein großes Potenzial auf dem Arbeitsmarkt. Er erwartet in den nächsten Jahren eine große Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Zum einen könne eine mögliche Lücke durch die Ausbildung geschlossen werden. Zum anderen aber auch durch die Bindung der Beschäftigten an die Unternehmen. Dabei denkt Schätter vor allem an die Frauen.

Nach Meinung der Chancengleichstellungs-Beauftragten müsse das schon früh beginnen. Schon eine Teilzeitausbildung könne helfen, eine positive Einstellung zum Unternehmen zu erhalten. Nach einer Familienzeit könnten diese Frauen wieder ins Unternehmen.

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