Immer größer und spektakulärer

Zweibrücken · Prächtiger und leuchtender soll das Silvester-Feuerwerk sein. Das wünschen sich immer mehr Kunden und kaufen deshalb verstärkt Batterien, wie der Zweibrücker Pyrotechniker Wolfram Kohl berichtet.

Sternenregen, Raketen-Zischen und Knallerei: In der Silvesternacht wird es auch am Zweibrücker Himmel wieder funkeln und blitzen. Ab diesem Samstag dürfen Raketen und Böller für das Silvester-Feuerwerk verkauft werden. Schon seit Tagen sind die Lager einiger Geschäfte der Rosenstadt mit den entsprechenden Artikeln gut bestückt.

"Auch in diesem Jahr sind vor allem wieder Feuerwerksbatterien im Trend", so die Einschätzung des Pyrotechnikers Wolfram Kohl, dessen Familie seit 1835 in dieser Branche tätig ist. Dieser Trend sei vor einiger Zeit noch gar nicht möglich gewesen. Grund: Erst seit drei Jahren erlaubt die Europäische Union bis zu 500 Gramm Schwarzpulver in einer Batterie. Vorher waren es in Deutschland 200 Gramm. "Deshalb sind heute ganz andere Effekte drin als bei den früheren Raketen", erklärt der gelernte Pyrotechniker. Die Leute wünschten sich ihr Feuerwerk immer größer und spektakulärer, so wie sie sie etwa von den großen Festen her kennen. Dafür müssen diese auch gar nicht tief in die Tasche greifen. Eine Raketen-Batterie mit 16 Schuss in 25 Sekunden gibt es oft für vier, fünf Euro - nach oben hin sind allerdings keine Grenzen gesetzt. Neben den Batterien seien aber auch Raketen immer noch sehr gefragt. Auch Vulkan-Fontänen, Diamant-Sonnen, Tischfeuerwerk und Wunderkerzen finden zu Silvester guten Absatz. Böller und Knaller dagegen sind nach Angaben Kohls seit einigen Jahren auf dem Rückzug. Von Feuerwerk, das Herzen, Smileys oder Figuren in den Himmel malt, hält der Zweibrücker wenig: "Die sind oft gar nicht richtig zu erkennen."

Gerade zu Beginn des Verkaufs sei ein großer Ansturm der Kunden zu verzeichnen. Für manchen ist das so etwas wie das Erscheinen eines neuen iPhones für Apple-Fans. Die echten Freaks stehen schon vor dem Öffnen der Läden an, um die Ersten zu sein, die sich für Silvester eindecken.

"Der Erwerb und das Abbrennen des Silvesterfeuerwerks klar geregelt", erklärt der 76-Jährige. Wie jedes Jahr ist der Verkauf der Artikel nur zwischen dem 28. und 31. Dezember erlaubt. Grundsätzlich dürfen keine Feuerwerkskörper aus dem Ausland nach Deutschland eingeführt werden. Nur Fachbetrieben mit entsprechender Lizenz ist die Einfuhr erlaubt. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren dürfen nur Feuerwerkskörper der Klasse 1, wie kleinere Wunderkerzen und Knallerbsen, kaufen. Feuerwerkskörper der Klasse 2, wie beispielsweise Raketen und China-Böller, gelten als Kleinfeuerwerk und dürfen nur an Personen über 18 Jahren abgegeben werden.

Bis zum Abfeuern sollten die Artikel sicher vor dem Zugriff vor Unberechtigen aufbewahrt werden. Erlaubt ist die Knallerei nur von Silvester, 16 Uhr, bis zum Neujahrsmorgen, acht Uhr. Kohl selbst, der im Jahr über hundert Feuerwerke zündet, wird auch am 31. Dezember wieder im Einsatz sein. Diesmal sorgt er für das Lichterspektakel in Bad Dürkheim. Sein Sohn Thomas zündet das Feuerwerk an der Zweibrücker Fasanerie.

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