Konzert am Samstag Im Kollektiv für kulturelle Vielfalt

Zweibrücken · Unter dem Namen „Das Kollektiv“ hat sich in Zweibrücken eine Gruppe junger Menschen zusammengetan, um die Musikszene der Rosenstadt wiederzubeleben. Das erste Konzert am 12. Oktober soll dabei nur der Anfang sein.

(ca) „Letzten Herbst sind wir auf der Heimfahrt von einem Konzert ein bisschen nostalgisch geworden. Früher musste man nicht unbedingt aus Zweibrücken raus, wenn man auf ein Konzert wollte. Im JUZ, Hobbit oder Sutter war eigentlich immer was los“, erzählt Benjamin Weber von dem Abend, an dem die Idee für „Das Kollektiv“ geboren wurde. Spontan habe man sich entschlossen, einen Verein zu gründen und einfach selbst etwas auf die Beine zu stellen.

Die Vereinsgründung liegt zwar noch vor der Gruppe, aber es war schnell klar, dass es in Zweibrücken genug Menschen gibt, die ähnlich denken. Derzeit sind rund 20 Leute, grob zwischen 20 und 30 Jahren, im „Kollektiv“ organisiert. Ausgetauscht wird sich über die sozialen Medien oder bei regelmäßigen Treffen im „Bonni“, dem Jugendcafé im Dietrich Bonhoeffer Haus.

„Man hat direkt gemerkt, dass jeder richtig Bock auf die Sache hat“, sagt Oliver Schlachter. Er ist selbst in der Band Toxicrush aktiv und spielte vorher in der Metalband Final Resurrection. Damals sei es leichter gewesen, in Zweibrücken Konzerte zu spielen. Deswegen sei „Das Kollektiv“ auch ein Versuch, jungen Musikern Gigs zu ermöglichen und die etwas eingeschlafene Musikszene der Stadt wiederzubeleben.

„Man merkt auch, dass es in den letzten Jahren einfach weniger Konzerte wurden, deswegen wollten wir selbst was organisieren“, ergänzt Elias Göbel von der Band Change of Mind. Erste Versuche gab es bereits im Jahr 2017, als im „Bonni“ das erste „Support your local Scene“-Konzert stattfand. Weber, von allen nur „Bench“ genannt, absolvierte im Bonhoeffer-Haus ein freiwilliges soziales Jahr und war damals schon an der Organisation beteiligt. „Wir hatten damals ein volles Haus, da hat man schon gemerkt, dass hier noch was geht“, meint er.

So richtig ernst wird es für „Das Kollektiv“ am 12. Oktober. Dann steigt im „Bonni“ das erste von der Gruppe veranstaltete Konzert. Neben den lokalen Bands Change of Mind und Skizophrenic sind Larry Otter aus Saarlouis zu Gast. Mit der Otto Grund GmbH konnte man für diesen Abend einen Sponsor finden, der dem „Kollektiv“ finanziell unter die Arme greift. „Wenn an dem Abend Geld übrig bleibt, wird das natürlich in das Projekt reinvestiert“, erklärt Schlachter. Bereichern wolle man sich nicht.

Die im „Kollektiv“ organisierten Musiker kommen zwar hauptsächlich aus den Bereichen Punk und Metal, letztlich sei aber jede Art von Musik willkommen. „Hauptsache, es ist selbstgemacht“, sagt Schlachter. Nur von rechter Musik distanziert man sich sehr deutlich. „Außerdem beschränken wir uns nicht nur auf Zweibrücken, es sind auch Leute aus dem Saar-Pfalz-Kreis absolut willkommen bei uns“, erklärt er weiter. Wer Lust hat, selbst mitzumachen, der könne sich einfach über Facebook oder Instagramm melden und bei einem Treffen vorbeikommen.

Als Wunschtraum hat „Das Kollektiv“ bereits ein eigenes Festival im Blick, vorher müssten aber zunächst einmal die Premiere und das zweite Konzert am 22. November im Erdgeschoss des Gasthauses Sutter absolviert werden. „Gegen Ende des Jahres wollen wir uns im besten Fall darum kümmern, einen Verein zu gründen“, erklärt Weber. Und wenn die Sache am Ende nicht klappt? „Dann haben wir es wenigstens versucht, wir haben nichts zu verlieren“, fügt er an.

Das Konzert im Bonni am Samstag beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Karten kosten fünf Euro.

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