Jubiläums-Feier Im Einsatz für Gleichberechtigung und Solidarität

Zweibrücken · In Zweibrücken wurde der 100. Geburtstag der Arbeiterwohlfahrt begangen. Im Herbst ist eine Ausstellung geplant.

 100 Jahre Awo. am Rednerpult Walter Rimbrecht.

100 Jahre Awo. am Rednerpult Walter Rimbrecht.

Foto: Nadine Lang

Vor 100 Jahren wurde die Arbeiterwohlfahrt gegründet. Seitdem leistet sie einen Beitrag an der Gesellschaft, den man sich nicht mehr wegdenken möchte. Auch für den Awo-Stadtverband Zweibrücken ist das ein Grund, zu feiern und so fand am vergangenen Freitag im Awo-Seniorenhaus am Rosengarten eine kleinen Jubiläumsfeier mit der Ausstellungseröffnung „100 Jahre Awo“ statt.

Walter Rimbrecht, Vorsitzender des Awo-Stadtverbandes Zweibrücken, gab in seiner Begrüßung einen kleinen Einblick in den Umfang, den die Awo heute bundesweit hat. „Die Awo unterhält in allen Bundesländern über 13 000 Einrichtungen und Dienste und Dienstleistungen. Sie ist eine der großen Arbeitgeberinnen in Deutschland“, fasste dieser zusammen.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza erinnerte an die ursprünglichen Forderungen des Wohlfahrtverbandes, die Maria Juchacz, Begründerin der Awo, aufstellte. „Der Einsatz für Menschenrechte, die Gleichheit aller vor dem Gesetz, der Kampf für Gerechtigkeit und Solidarität, das Engagement für Frauenrechte, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Gerechtigkeit und Solidarität als Grundforderung – wer würde das heute nicht als zentrale Forderung definieren? Wer mit gesundem Menschenverstand würde diese Forderung nicht unterschreiben?“, fragte Wosnitza.

Als Festredner war Roland Paul, langjähriger Direktor des Instituts für Pfälzische Geschichte und des Instituts der Pfalzbibliothek in Kaiserslautern, nach Zweibrücken gekommen. In seiner Rede erinnerte er an die wichtigsten Stationen und die Entwicklung der Awo von 1919 bis heute und stellte insbesondere die Rolle Maria Juchaczs hervor, die nicht nur die Begründerin der Arbeiterwohlfahrt war sondern auch eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Frauenbewegung und im Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen in Deutschland spielte. Sie war auch die erste Frau in Deutschland, die vor dem Parlament eine Rede hielt.

Aber auch die Einstellung der Awo spielte eine Rolle. „Der Awo war immer auch die Hilfe zur Selbsthilfe wichtig“, erklärte Paul. Worauf sich auch das wichtige Thema Schulung und Ausbildung begründet. Die Geschichte der Awo mit den Grundpfeilern wie Freiheit, Solidarität. Gleichstellung, Gesundheit oder Gerechtigkeit zeigte auch Eindrucksvoll die Wanderausstellung, die die Besucher an diesem Tag bewundern konnten. Mit geschichtlichen Informationen aber auch einer Vielzahl an Bildern etwa von der Müttergenesung um 1955 oder vom Kindererholungsheim um 1920 zeigte die Ausstellung eindrucksvoll wichtige Stationen. Die Ausstellung soll voraussichtlich im Herbst noch einmal in Zweibrücken Station machen, sodass sie dann auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich ist.

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