Im Alter die Freizeit nutzen

Zweibrücken · Auch im fortgeschrittenen Alter ist es nicht zu spät, ein Instrument zu lernen. Als Ingrid Schönmeier vor elf Jahren in den Ruhestand ging, suchte sie ein Hobby und begann, Querflöte zu spielen – und zu steppen.

 Mittlerweile ist das Querflötenspiel Ingrid Schönmeiers liebstes Hobby. Foto: Margarete Lehmann

Mittlerweile ist das Querflötenspiel Ingrid Schönmeiers liebstes Hobby. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

. Die Menschen erreichen heutzutage in der Regel ein höheres Lebensalter und bleiben bei einem vernünftigen Lebensentwurf, ein wenig Disziplin und Glück auch länger gesund. Es bleibt also für Ruheständler nun Zeit, endlich das zu tun, was man schon immer tun wollte, aber nie konnte, weil der Alltag alle Energie verbrauchte.

Bei Ingrid Schönmeier aus Zweibrücken war es genau so. Vor elf Jahren ging sie in den Ruhestand , nach vielen Jahren Arbeit in der Beratungsstelle für Jugend und Eltern bei der Stadt. "Als Kunst-, vor allem Musikliebhaberin würde ich mich schon bezeichne, spürte aber nie das Verlangen, selbst ein Instrument zu spielen", erzählt sie. 2004 hörte sie eine Bekannte Querflöte spielen, sie kamen ins Gespräch und sie ließ sich mehr und mehr begeistern. "Ich fragte mich schließlich ernsthaft, ob man in meinem Alter noch einen Neuanfang wagen könnte?"

Ein Besuch in der Musikwerkstatt hier in Zweibrücken überzeugte sie schnell. "Natürlich geht das", sagt Thomas Girard, Musiklehrer für Querflöte und Saxophon, ein sehr gute Jazzer dazu, ausgebildet an der Hochschule in Graz. "Man kann in jedem Alter ein Instrument neu erlernen, wichtig sind der feste Wille und Begeisterung, den Rest mache ich", wobei er verschmitzt lacht.

Heute, nach elf Jahren Unterricht, spielt Ingrid Schönmeier jede Woche in einem Hausmusikkreis und wirkt auch schon in größeren Orchestern mit, in denen oft gestandene Profis als Gäste dabei sind. Mit klassischer Musik hat sie begonnen, dann entdeckte sie die Faszination des Rhythmus für sich und ließ sich auf Jazz ein, da war sie bei Girard natürlich an der richtigen Stelle. "Improvisation ist seitdem zu einem Zauberwort für mich geworden. Zu der Vorliebe zum Rhythmus gehört auch Steppen, das ich schon Jahren mit Begeisterung mache", sagt sie strahlend.

So gewann das Leben im Ruhestand eine neue Qualität hinzu. Neugier und ein wenig Glück natürlich auch standen Pate. "Man ist nie zu alt, um sich auf etwas Neues einzulassen", so lautet die Maxime.

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