Terex IG Metall stellt Tarifvertrag vor

Zweibrücken · Die IG Metall hat auf einer Terex-Betriebsversammlung ihren Tarifvertrag mit dem Unternehmen erläutert.

 Das Terex-Hauptwerk in der Dinglerstraße.

Das Terex-Hauptwerk in der Dinglerstraße.

Foto: Terex

Es geht nichts über eine griffige Formel, um Menschen einen Zusammenhang näher zu bringen. Die Formel für die Einigung zwischen Terex und der IG Metall hat so eine Formel - die Doppel-Null. Was damit gemeint ist, erläuterte   IG-Metall-Sekretär Ralf Cavelius bei der Betriebsversammlung: Null betriebsbedingte Kündigungen und null Einbußen bei Lohn und Gehalt für die Terex-Mitarbeiter.

„Zwei bis drei Anläufe“ des Unternehmens habe es im Laufe der Verhandlungen zwar in diese Richtung gegeben, sagte Cavelius dem Pfälzischen Merkur. Die habe man aber mit Hinweis auf die angeblich mit 100 Millionen Euro gefüllte „Kriegskasse“ von Terex-Cranes-Chef Steve Filipov für diese Auseinandersetzung kontern können. Das Geld sei doch sowieso da – weil von den Terex-Mitarbeitern bereits erwirtschaftet. „Da haben wir gesagt, löst das doch geschickt auf, dann habt ihr genug Geld.“  In der Summe, meint Cavelius, habe die Arbeitnehmerseite Terex so davor geschützt, 100 Millionen Euro auszugeben.

25 Millionen Euro wird Terex gemäß der Vereinbarung jedoch trotzdem ausgeben müssen: als Investitionen in den Standort. Damit sind laut Cavelius ausdrücklich nicht Bereiche wie die Produktentwicklung gemeint, sondern Bau und/oder Modernisierung von Fertigungshallen und -strecken, die Optimierung von Abläufen und ähnliches.

Die Zahl der Auszubildenden wird bis 2021 auf „30 plus 2“ – eine weitere griffige Formel – festgeschrieben. Gemeint ist damit, dass jedes Jahr mindestens 30 Auszubildende und zwei Dual-Studierende eingestellt werden. Der Berufe-Mix wird jedes Jahr zwischen Betriebsrat und Standortleitung/Personalabteilung neu festgelegt.

Weiter enthält der Tarifvertrag die Verpflichtung, bis Ende des Jahres eine Betriebsvereinbarung zum Thema Outsourcing abzuschließen. Darin sollen, erläutert Cavelius, die Regularien für In- und Outscourcing sauber beschrieben werden. Und zwar nicht nur in eine Richtung: Es soll auch regelmäßig überprüft werden, ob eine nach außen vergebene Aufgabe nicht wieder im Unternehmen selbst angesiedelt werden kann.

Im Werk Bierbach wird sich weniger ändern als bisher bekannt. Zwar ist das Gelände mittlerweile an die Firma Steil Kranarbeiten aus Trier (siehe Infokasten) verkauft. Terex hat es jedoch für den Bereich Test und Abnahme wieder angemietet. Heißt: Die Mitarbeiter dieser Abteilung bleiben in Bierbach. Die anderen werden nach und nach abgezogen. Der Prozess soll sich bis September 2018 hinziehen. Diese etwa 150 Mitarbeiter aus Stahlbau, Reparatur und Ersatzteil-Zentrum bekommen Jobs an den beiden Zweibrücker Standorten. Zwar müssen sie dafür unter Umständen erst qualifiziert werden – dafür ist ein Berufsinfotag geplant – aber da ist Cavelius optimistisch: „Das sind ja alles Metallberufe.“

Teil der Vereinbarung soll laut Cavelius auch eine „Worst case Variante“, also eine Variante für den schlimmsten Fall, sein. „Wenn jetzt der Markt zusammenbrechen würde“, erläutert der Gewerkschafts-Sekretär. „Wir gehen aber nicht davon aus, dass so etwas passiert, sich der Markt deutlich entwickelt.“ Sollte dieser Fall dennoch eintreten, gilt die eigentlich bis 2021 fixierte Jobgarantie nur noch bis 2019. Und selbst dann müssen erst andere Stellschrauben wie Kurzarbeit „vorgeschaltet“ werden.

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