Da kommen sie wieder, die Schlachtschiffe von Suzanne Marjorie Fielding. Die übellaunige Anführerin der ARC (Lieblingshobby: Spionieren) lernt es einfach nicht. Dass man in "Civilization: Beyond Earth" schon eine riesige Armee aufmarschieren lassen muss, um eine Stadt einzunehmen. Nicht nur drei lächerliche Pötte. Also ist sie wenig später um drei Einheiten ärmer. Das hat sie davon, dass sie sich zu sehr auf die neuen Faktoren Angst und Respekt verlassen hat. Die bestimmen im Add-on "Rising Tide" das Verhältnis der Fraktionen zueinander. Der Angstwert steigt mit der Größe unserer Armee, Respekt verdient man sich mit anderen Leistungen wie kulturellen Errungenschaften. Unser Angstfaktor war wohl ein wenig in den Keller gerutscht. Folge: Die Beziehungen verschlechterten sich zusehends und irgendwann kam die Kriegserklärung.

Wegen der muss man sich allerdings in "Rising Tide", wie schon im Hauptspiel, keine grauen Haare wachsen lassen. Denn wie bei Suzanne Marjorie Fielding gesehen, reicht die Intelligenz der KI meist nicht, starke Armeen massiert einzusetzen.

Die wahre Herausforderung des einmal mehr sehr komplex geratenen Rundenstrategietitels liegt im Management des eigenen Reiches. So sind auch internationale Vereinbarungen und persönliche Eigenschaften des Fraktionsanführers (mit "Rising Tide" stehen vier neue zur Auswahl) in erster Linie im Blick auf die innenpolitische Wirkung interessant: Das eine Abkommen erhöht Produktion oder Energieertrag, die andere Eigenschaft erhöht pauschal die Gesundheit der Fraktion.

Ebenfalls neu: Anstatt der drei Affinitäten (Harmonie, Reinheit, Vorherrschaft) des Hauptspiels sind jetzt auch Mischformen möglich - mitsamt eigenen Hybrideinheiten. Das ist besonders für Spieler interessant, die zum Beispiel nicht blindlings auf Umarmung der Alien-Technologie setzen (Harmonie), sondern sie etwa mit den Vorteilen hochtechnisierter Erd-Maschinen (Vorherrschaft) verbinden wollten. Ein Gewinn.

Wertung (Schulnote): 2-