„Ich möchte Professor werden“

Zweibrücken · Eine unterhaltsame Rundreise durch die Wissenschaft wurde dem Publikum auch in der diesjährigen Weihnachtsvorlesung am Zweibrücker Campus geboten. Hubert Zitt, Lieven Litaer und Sascha Vogel sprachen über Physik, Sprachwissenschaft und Technik von Hollywood-Filmen.

 Achim Müller arbeitet gut gelaunt am Waferprober. Foto: Lilischkis

Achim Müller arbeitet gut gelaunt am Waferprober. Foto: Lilischkis

Foto: Lilischkis

. Achim Müller stammt aus dem kleinen Ort Weywertz in Belgien. Als Mitglied der deutschsprachigen Gemeinde im Nachbarland, wollte er in Deutschland studieren. Doch zuerst machte er eine Lehre als Elektriker, danach holte er sein Abitur nach. "Die Schulen in unserer Gegend sind deutschsprachig - allerdings fanden die Leistungskurse in französischer Sprache statt, denn die meisten Schüler wollen später an Universitäten studieren, an denen Französisch gesprochen wird", berichtet Müller. Er entschied sich für ein Studium in Deutschland, weil er von entfernten Bekannten auf die Hochschule Kaiserslautern aufmerksam gemacht wurde. "Als ich den Zweibrücker Campus besuchte, fand ich das Studium der Mikrosystemtechnik interessant", so Müller, "meine Lehre hat mir beim Studium geholfen, denn ich war in der Lage, konzentrierter zu arbeiten und hatte mehr Motivation als direkt nach der Schule". Während seines Bachelor- und Masterstudiums der Mikrosystemtechnik in Zweibrücken arbeitete er nebenher als Hiwi im Bereich Mathematik-Kurse und Laborbetreuung. Die Praxisphase und seine Bachelorarbeit stellte er in Noordwijk in den Niederlanden bei der ESA fertig.

Dort arbeitete er an der Ansteuerung der Motoren für den "ExArm 2". Der "ExArm" ist eine Entwicklung von Prof. Andre Schiele, einem Absolventen der Mikrosystemtechnik in Zweibrücken , der heute Arbeitsgruppenleiter beim ESA Telerobotics & Haptics Laboratory ist. Seine Masterarbeit mit dem Titel "Design, Manufacturing and Characterization of Nanoscale-Based Field Effect Transistors for Biosensor-Aplication" - eine Forschung über Silizium-Nanodraht-Transistoren für die Biosensorik - schrieb Achim Müller bei einem sechsmonatigen Aufenthalt an der belgischen Université catholique de Louvain (UCL). Die UCL ist auch die kooperierende Universität bei Achim Müllers Promotion, für die er nach Zweibrücken zurückkehrte. "Ich möchte unbedingt später einmal in die Lehre gehen, vielleicht Professor werden. Ich vermittle gerne Wissen, das das hat mir schon als Hiwi Spaß gemacht", verrät er.

Die Nähe zu den Professoren war es auch, die Achim Müller besonders bei seinem Studium in Zweibrücken gefallen hat. Auch die moderne Ausstattung der Labore, allen voran der Reinraum, hat ihn für Zweibrücken eingenommen. Schließlich hat ihm auch der Fokus auf die praktische Anwendung gefallen. "An der Universität ist oft alles ziemlich theoretisch", sagt er, "meine Erfahrungen im Labor haben mir bei meiner Masterarbeit sehr geholfen".

Er würde deshalb jedem, der ein anwendungsorientiertes Ingenieursstudium anstrebt, empfehlen nach Zweibrücken zu kommen. "Für meine Doktorarbeit muss ich allerdings einiges an Theorie nachholen", schmunzelt Achim Müller.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort