"Ich hatte Gänsehaut pur"

Zweibrücken. Auf der Internetseite des Radiosenders SWR4 stand es gestern ganz oben auf der ersten Seite: "Das schönste Sommerfest aller Zeiten! Danke - dieser Tag war ein Fest!" Das Kulturamt der Stadt Zweibrücken hatte Hand in Hand mit dem SWR4-Team das Feld auf dem Herzogplatz bestellt. Der Sommer kehrte zudem rechtzeitig zurück

Zweibrücken. Auf der Internetseite des Radiosenders SWR4 stand es gestern ganz oben auf der ersten Seite: "Das schönste Sommerfest aller Zeiten! Danke - dieser Tag war ein Fest!" Das Kulturamt der Stadt Zweibrücken hatte Hand in Hand mit dem SWR4-Team das Feld auf dem Herzogplatz bestellt. Der Sommer kehrte zudem rechtzeitig zurück. Schon weit über einer Stunde vor dem offiziellen Start des SWR4-Sommerfestes um 15 Uhr kämpften die ersten Menschenmassen um die besten Sitzplätze. "Wir sind elf Stunden aus Niederösterreich angereist und haben das letzte Hotelzimmer in der Stadt bekommen", erklärte dabei Gabi Rosner, Vorsitzende der Nik-P.- und Band-Fan-Zentrale. Bevor ihr Star die Bühne erklomm, sollte es noch einige Stunden dauern. Vorher gaben sich andere Schlagergrößen die Ehre. Den Auftakt machte Urgestein Graham Bonney. Bereits hier hielt es kaum jemanden ruhig auf seinem Sitz. Erst recht nicht als der britische Charmeur seinen Klassiker "Wähle 333" anstimmte. Anschließend hatte die Grand-Prix-Siegerin von 1982, Nicole, ihren großen Auftritt. "Hallo Zweebrigge - Endlich ein Heimspiel", rief sie den zu diesem Zeitpunkt rund 15 000 frenetisch jubelnden Fans zu. Die saarländische Frohnatur verabschiedete sich natürlich nicht ohne ihren Siegertitel "Ein bisschen Frieden". Italienische Klänge gab es zur Halbzeit des Festes von der Gruppe "Destivo". Aber nicht nur vor dem Rathaus sondern im Gebäude selbst stieg der Adrenalinspiegel bei so manchem Fan. Wie bei Claudia Link und ihrem Lebensgefährten Karl Heinz Knerr aus Rieschweiler-Mühlbach. Sie hatten beim Merkur-Gewinnspiel, ebenso wie Christian Fickinger und Partnerin, ein Treffen mit Dschinghis Khan gewonnen. "Ich bin schon aufgeregt. Sonst würde ich Wasser anstatt Sekt trinken", gab Link vorher zu. Nach einem kurzen Plausch und reichlich Zeit für Erinnerungsfotos und Autogramme verabschiedeten sich die vier Bandmitglieder wieder. "Die waren so natürlich und überhaupt nicht abgehoben. Sehr sympathisch", begeisterte sich Claudia Link. Auch Angelika Milster faszinierte mit ihrer ausdruckstarken Stimme das Publikum auf dem Herzogplatz. "Bei ,One moment in time' hatte ich Gänsehaut pur", berichtete Besucherin Maren Kreiner aus Koblenz.Einer der Höhepunkte des Spektakels war der Auftritt der Flippers. Sie traten zu einem ihrer letzten Open-Air-Auftritte in der Rosenstadt auf. In ihrem rund einstündigen Repertoire fanden sich viele ihre größten Erfolge, wie zum Beispiel, "Kleine Eva" wieder. Dabei herrschte Ausnahmezustand unter den Zuschauern. Viele versuchten mit Videokamera, Handy oder Fotoapparat so nah wie möglich an ihre Stars heranzukommen um ein Andenken zu erhaschen. Die Sicherheitskräfte hatten alle Hände voll zu tun, um den Fluchtweg freizuhalten.

Hauptakt Nik P. holte zum Schluss nicht nur die Sterne vom Himmel, sondern auch Kinder auf die Bühne. Sieben von ihnen durften gegen Ende des 90-minütigen Nik-P.-Konzertes die Hymne des Kärntners, "Ein Stern, der Deinen Namen trägt", singen. "Wir sind elf Stunden aus Österreich angereist und haben

das letzte Hotelzimmer

in der Stadt bekommen."

Besucherin

Gabi Rosner

Auf einen Blick

Laut Ordnungsamt besuchten rund 25 000 Schlagerfans das SWR4-Sommerfest. Um den Besucherstrom etwas zu entlasten, wurde die Verbindungsbrücke zwischen Hall- und Herzogplatz während dem Konzert der Flippers vom THW und der Polizei gesperrt. "Die Videoleinwände auf dem Hallplatz haben sich positiv ausgewirkt", informierte Heinz Braun, Pressesprecher der Stadt Zweibrücken. Laut ASB und Polizei war es ein friedliches Fest ohne Ausschreitungen. Negativ fiel die Parkmoral vieler Gäste in den Bereichen der Rettungswege auf. 15 Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. "Die Verletzung eines Showartisten, der eine Platzwunde davon trug, war die schlimmste", erklärte ASB-Geschäftsführer Tassilo Wilhelm. Ansonsten hatten eine handvoll Besucher Kreislaufprobleme. Während des Abschlussfeuerwerkes hinter der Konzertbühne wurde ein Fehlalarm zuerst im Stadtmuseum und später im Rathaus ausgelöst. Die Feuerwehr war direkt zur Stelle.mw

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort