„Ich habe mich nie als Teenie-Idol gefühlt“

Zweibrücken · Nach über einem Jahr Vorarbeit hat Pop-Sänger Sasha 2014 sein aktuelles Album „The One“ herausgebracht, das ganz anders ist, als er es ursprünglich geplant hatte. Nun ist er mit „The One“ zum zweiten Mal auf Tour und macht am Mittwoch, 9. Dezember, Station in der Garage in Saarbrücken. Merkur -Mitarbeiterin Anika Meyer hat mit dem Wahl-Hamburger gesprochen – über Teenie-Idol- und Rockabilly-Image, Casting Shows und das, was die Fans in Saarbrücken erwartet.

 Bekannt geworden ist der heute 43-jährige Sasha 1998 mit dem Lied „If you believe“. Doch als Teenie-Schwarm sieht er sich heute längst nicht mehr. Foto: PR

Bekannt geworden ist der heute 43-jährige Sasha 1998 mit dem Lied „If you believe“. Doch als Teenie-Schwarm sieht er sich heute längst nicht mehr. Foto: PR

Foto: PR

Sasha, im Dezember kommst du also wieder nach Saarbrücken.

Sasha: War ich schon mal in Saarbrücken?

Ja, du warst schon zwei Mal in der Region, in Saarbrücken und in Homburg. Aber ich kann verstehen, dass man sich nicht an jeden Auftritt erinnert.

Sasha: Nein, nicht an jeden. Aber jetzt erinnere ich mich an die Stadt Saarbrücken, weil sie sehr schön ist. Ich habe dort mit meiner Band an der Straße gesessen. Ich weiß nicht mehr, wo genau.

Du hast in der Vergangenheit öfter unter Pseudonymen gearbeitet, beispielsweise als Nelson Rogers oder als Rockabilly-Star Dick Brave, der sogar eine komplette, erfundene Vita hat. Jetzt bist du wieder als Sasha unterwegs. Was hat dich zu ihm zurückgeführt?

Sasha: Das war ein Prozess. Dick Brave war da, alles war wunderschön und es war eine super Zeit. Also habe ich gesagt, das läuft ja grade, lass uns noch ein Dick-Brave-Album machen. Aber mit eigenen Songs , wir hatten vorher viel gecovert. Irgendwann habe ich aber gesehen, dass ich mich immer mehr von Dick Brave entferne, und gemerkt, ich muss ein Sasha-Album machen. Ich machte mir auch Sorgen, was die Jungs sagen würden, wenn ich jetzt umswitchen wollte. Aber ich habe gemerkt, ich muss auf mein Gefühl hören und das hat mich zum Glück nicht enttäuscht.

Was sind denn so die Themen, mit denen sich Sasha jetzt beschäftigt und was willst du mit deinen Liedtexten rüberbringen?

Sasha: Ich glaube, dass das neue Album eine gewisse Leichtigkeit mitbringt. Ich habe mir bei vielen Alben das Leben sehr schwer gemacht und gedacht, ich muss jetzt mal ein paar Sachen los werden. Was auch so war. Es waren teilweise sehr melancholische und nachdenkliche Songs . Bei dem neuen Album habe ich mich irgendwie anders gefühlt, sehr glücklich. Dadurch sind die Songs auch dementsprechend geworden. Du hast einmal gesagt, dass du dich heute, im Gegensatz zu früher, traust, über Liebe zu singen. Ist das richtig?

Sasha: Auf andere Art und Weise. Auf Alben vor diesem habe ich vor allem versucht, das Wort zu vermeiden, weil ich es früher oft benutzt hatte und Klischees vermeiden wollte. Ich habe dann immer drum herum geschrieben. Bei diesem Album habe ich gesagt, wenn mir die Idee kommt, werde ich das Kind beim Namen nennen. Wenn ich sagen will, I love you, sage ich, I love you. Jetzt bist du also wieder Sasha, aber trotzdem ändert sich ja einiges mit der Zeit. Von dem Teenie-Idol bist du mittlerweile weit entfernt, oder wie siehst du das selbst?

Sasha: Ich hab mich nie als Teenie-Idol gesehen. Diese Sache ist schon sehr lange her und ich höre es mittlerweile auch so gut wie gar nicht mehr. Insofern habe ich es hinbekommen, mich aus dieser Ecke zu entfernen, wobei ich immer gewusst habe, dass das Alter das irgendwann von alleine für mich erledigen würde. Was mittlerweile sehr schön ist: Wenn ich mir auf den Konzerten das Publikum anschaue, gibt es da die Leute, die mit Sasha all die Jahre mitgegangen sind und alle Songs kennen, und es gibt die Leute, die neu dazukommen, auch junge Leute im Alter zwischen zwölf und 20, die nur das neue Album kennen. Das macht mich ein bisschen stolz.

Was erwartet die Fans bei dem Konzert in Saarbrücken?

Sasha: Wir werden viele Songs von dem neuen Album spielen, aber auch ein paar - ich sage mal vermessenerweise - Klassiker. Und die manchmal so, wie man sie kennt und manchmal so, wie man sie noch nie gehört hat.

Für dich wird es der dritte Konzertabend in direkter Folge sein. Werden die Fans Rücksicht nehmen müssen auf einen etwas erschöpften Sasha?

Sasha: Nee, dafür habe ich dann doch zu viel Erfahrung. Wenn ich noch 20 wäre, könnte es passieren, dass ich am dritten Abend heiser wäre, aber wenn alles so läuft wie immer, bekommt man an dem Abend mindestens so viel Sasha geboten wie an den Abenden zuvor, wenn nicht noch mehr.

Warum vielleicht noch mehr?

Sasha: Weil ich dann erst so richtig ins Rollen komme. Dann bin ich warm gespielt!

Von wem dürfen wir als Nächstes ein Album erwarten, von Sasha, Dick Brave von einer ganz neuen Figur?

Sasha: Ich nehme zu 99 Prozent an, dass es ein Sasha-Album sein wird, da ich mich mittlerweile als ich selbst am besten ausleben kann. Es kann aber auch sein, dass es ein Projekt wird. Vielleicht mache ich auch mal ein deutsches oder ein teildeutsches Album.

2014 warst du bei der Fernseh-Sendung "Sing meinen Song" dabei. In dieser singen nur bereits erfolgreiche Sänger . Was hältst du hingegen von Castingshows ?

Sasha: Am Anfang war ich ganz und gar nicht dafür, da auch die Formate nicht gut waren. Mittlerweile gibt es gute Formate, die man durchaus unterstützen kann. In erster Linie, das darf man nicht vergessen, handelt es sich um Fernsehen, um Unterhaltung. Man darf Castingshows also nicht ganz so ernst nehmen.

Mit der Wiederaufnahme seiner Tour "The One - A Club Night Special" zum aktuellen Album "The One", die nun den Zusatz "Part II” trägt, ist Sasha am Mittwoch, 9. Dezember, 20 Uhr, in der Garage in Saarbrücken zu sehen. Beginn ist um 20 Uhr. Tickets gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen ab 48,20 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort