Hungerstreik am Flughafen offenbar weitgehend beendet

Zweibrücken · Der am Montag verkündete Hungerstreik einer Gruppe von Flüchtlingen am Zweibrücker Flughafen (wir berichteten) ist offenbar bereits wieder beendet - größtenteils. "Heute ist nichts", sagte einer der Initiatoren des Protestes gestern gegenüber dem Pfälzischen Merkur.

"Die meisten Leute haben gegessen." Lediglich eine Gruppe von acht Männern habe den Hungerstreik gestern morgen fortgesetzt. Viele hätten die Aktion mit der Begründung abgebrochen, dass ihre Frauen Babys haben - oder aus Angst, sich damit Schwierigkeiten und weitere Verzögerungen beim bevorstehenden Asylverfahren einzuhandeln. Auf das Unverständnis mancher Deutscher für ihre Aktion reagierte der Mann, der sich Achmed nennt, ratlos. Sie wollten ihre Verfahren beschleunigen und hätten sich nicht anders zu helfen gewusst. "Wir fühlen uns wie ein vergessenes Volk."

Das Ende der Aktion bestätigte auch Jürgen Buchholz, Leiter der Einrichtung: "Auf dem Gelände ist völlige Ruhe." "Es ist auch nicht so, dass hier irgendwelche Leute sitzen und sagen ‚Wir protestieren‘." Er habe, betonte er, durchaus Verständnis für den Unwillen der Flüchtlinge : "Irgendwie muss der Druck ja mal raus." Vermutlich am Donnerstag werde ein Vertreter der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) nach Zweibrücken kommen, um den Flüchtlingen die Lage zu erläutern. Trotzdem: "Es wird aber sicher zu weiteren Konflikten kommen", sagt Buchholz voraus. Wenn so viele Menschen auf so engem Raum zusammenlebten, sei das unvermeidlich. Er setzt große Hoffnung in das geplante Containerdorf am Flughafen und den Einsatz des Appart-Hotels als Flüchtlingsunterkünfte. "Da kann man differenzieren", also etwa Familien mit Kindern in einzelnen Zimmern unterbringen, anstatt sie gemeinsam in einer großen Halle schlafen zu lassen, wie es derzeit geschieht.

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