Vierbeiner in Zweibrücken Hunde sind laut Stadt braver geworden
Zweibrücken · 2017 keine Attacke auf Wild, 2016 drei Bußgelder wegen Kot. Anleinpflicht weiter nur für Fasanerie und Birkhausen.
Für diese Bilanz haben die (meisten) Hunde in Zweibrücken ein Leckerli verdient: Denn laut Ordnungsamt gab es in diesem Jahr wie auch 2016 wenig Anlass zu Beanstandungen. Das erklärt Heinz Braun, Sprecher der Stadtverwaltung, auf Anfrage unserer Zeitung. Braun bilanziert nach Rücksprache mit den Mitarbeitern des Ordnungsamtes: Es gab wenig Probleme. In diesem Jahr sei erst ein einziger Hundehalter dafür verwarnt worden, weil er den Haufen seines Hundes nicht entfernte. Und im vergangenen Jahr habe es diesbezüglich drei Verstöße gegeben, die geahndet worden seien. Zur Höhe des jeweiligen Bußgeldes, das ausgesprochen wurde, konnte Braun nichts sagen, dieses könne auch von Fall zu Fall unterschiedlich festgesetzt werden. Das Ordnungsamt habe festgestellt: „Die Fußgängerzone ist nicht mehr so verdreckt wie früher.“
In den vergangenen Jahren hatte der UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) wiederholt geklagt, dass viele Hundehalter unsozial seien und die Haufen ihrer Tiere einfach liegen lassen würden, mit dem Ergebnis, dass kleine Kinder hineintappen würden beziehungsweise dass Mitarbeiter des UBZ die ekligen Reste beseitigen müssten.
Braun sagt, dass das Ordnungsamt eine Wende zum Besseren erkenne: „Das Ordnungsamt sagt, dass es in den vergangenen zehn Jahren eine positive Entwicklung gegeben hat und dass das Problem von Jahr zu Jahr abnimmt.“
Der Stadtsprecher sieht die „zahlreichen Hundetoiletten in der Stadt“ als einen wichtigen Grund hierfür. „Diese Hundetoiletten gibt es seit rund zehn Jahren, die sind jetzt weit verbreitet im Stadtgebiet“; viele Hundehalter zögen sich, wie es sich gehöre, ihre Tütchen heraus, um dort das Geschäft ihrer Vierbeiner zu entsorgen.
Für die Bestückung der Hundetoiletten habe das Rathaus 2015 insgesamt 560 Euro investiert, im vergangenen Jahr seien es 820 Euro gewesen und in diesem Jahr bislang 318 Euro (die steigenden Kosten resultieren laut Braun in der steigenden Zahl der Tütchenspender). Die Entsorgung der Tütchen habe 2015 357 Euro gekostet, 2016 1297 Euro; für das laufende Jahr konnte Braun noch keine Zahl nennen.
Sehr erfreulich sei, dass in diesem Jahr noch kein Fall von durch Hunden gerissene Tiere bekannt geworden sei. In früheren Jahren gab es mehrere Fälle, in denen nicht angeleinte Hunde beispielsweise Rehe jagten und teilweise durch Bisse schwer verletzten oder töteten (wir berichteten). Solche Fälle seien 2017 nicht dokumentiert. Ganz anders als im Saarland. Dort sorgt das Thema aktuell für emotionale Diskussionen. So berichtete dieser Tage ein Naturschutzbeauftragter von Auersmacher bei Kleinblittersdorf, dass er zahlreiche Fälle dokumentiert habe, in denen Hunde Schafe totgebissen, ein Kitz zerrissen und auch Spaziergänger attackiert hätten. Ein Bliesgau-Ranger berichtete von zehn tödlichen Angriffen durch Hunde auf Wildtiere in diesem Jahr. Ferner sei es ein ernstes Problem, dass viele Hunde ihre Haufen auf Feldern hinterließen, was für Pferde und Kühe schädlich sein könne. Hundehalter wiederum haben diese Vorwürfe teils erbost zurückgewiesen. Sie wehren sich vielfach gegen die Anleinpflicht, die Naturschützer immer wieder fordern, damit Wildtiere nicht brutal von den Hunden attackiert werden.
Braun meint diesbezüglich: „Wir bleiben in Zweibrücken bei der Regelung, dass es keine generelle Anleinpflicht für Hunde gibt – mit zwei Ausnahmen: in der Fasanerie und in den Birkhausen.“ In diesen beiden genannten Gebieten gelte die Anleinpflicht für alle Hunde, gleich, ob Dobermann oder Dackel.
