Junger Hund und Katze in Zweibrücker Canada-Siedlung wohl durch Giftköder gestorben Angst vor Tierhasser geht um

Zweibrücken · Anwohner in der Canada-Siedlung warnen mit Schildern vor den Gift-Ködern eines mutmaßlichen Tierhassers. Das ist nicht das einzige Problem, erklärt eine Betroffene. Seit einiger Zeit komme es vermehrt zu Diebstählen.

 Hundefreunde sind alarmiert: Unbekannte haben in der Canada-Siedlung Giftköder ausgelegt.

Hundefreunde sind alarmiert: Unbekannte haben in der Canada-Siedlung Giftköder ausgelegt.

Foto: Mathias Schneck

Geht ein Tierhasser in der Canada-Siedlung um? Mehrere Anwohner der Canada-Siedlung fürchten dies, wie uns eine von ihnen erzählt. Sie hat sich an den Merkur gewandt, um Alarm zu schlagen.

„Es wurden Giftköder ausgelegt. Bereits zwei Tiere sind verendet“, erklärt die Frau (Name der Redaktion bekannt). In einem Fall sei der Hund eines Nachbarn verendet. „Es war ein Welpe. Ein Chevalier-King-Charles-Spaniel. Das Tier war gerade einmal 16 Wochen alt.“ Der Nachbar sei deswegen „völlig am Boden zerstört“, sagt die Frau.

Im zweiten Fall habe eine freilaufende Katze von dem Giftköder gefressen und sei ebenfalls verendet.

Im dritten Fall habe es „einen erwachsenen Hund erwischt“. Dieser habe Vergiftungserscheinungen gezeigt. Ob dieses Tier ebenfalls verendet sei oder noch gerettet werden konnte, entziehe sich allerdings ihrer Kenntnis, sagte die Anwohnerin.

Nun sei bei ihr und den Nachbarn die Sorge groß, dass es weitere Aktionen des Tierhassers geben könnte. Der von ihm ausgelegte Köder sei heimtückisch, sagte die Zweibrückerin. „Der Besitzer des Hundewelpen hat den Köder analysieren lassen. Es handelte sich um ein hochwirksames Rattengift, das nicht frei verkäuflich ist und nur Fachleuten vorbehalten ist. Das Rattengift wurde zudem mit Frostschutzmittel vermischt.“ Der Köder sei auf der Wiese unterhalb der Canadastraße ausgelegt worden.

„Mein Nachbar sagte mir, er habe die Polizei, das Ordnungsamt und die Untere Naturschutzbehörde beim UBZ informiert“, erklärte die Anwohnerin. Sie merkt an, dass die Chancen, den Täter zu fassen, aber leider nicht so groß seien. Er müsste dafür wohl auf frischer Tat erwischt werden.

Die Anwohner hätten folglich selbst die Initiative ergreifen wollen, um zu verhindern, dass noch mehr Tiere leiden müssen. „Die besagte Wiese wird von vielen Hundehalten und freilaufenden Katzen aufgesucht. Um die Tierhalter zu warnen, haben wir jetzt mehrere Hinweisschilder angebracht. Auf denen steht: ,Vorsicht Gift! Passt auf Eure Hunde auf. Lasst sie nicht fressen’“, so die Anwohnerin.

Der Vorfall mit dem Giftköder sei übrigens nicht das einzige Problem, das die Anwohner umtreibe, betont die Frau. „Seit etwa vier Wochen häufen sich bei uns leider auch Diebstähle.“ Es seien bereits vier Blumenkübel, die Anwohner aufgestellt hätten, um es sich schön zu machen, gestohlen worden. Zuletzt sei dies vor rund einer Woche geschehen. Ferner hätten Anwohner einen 60-Liter-Betonkübel aus dem Baumarkt aufgestellt und in diesem Gefäß einen Riesen-Kaktus aufgestellt. Der sei ebenfalls gestohlen worden. „Das Ding war doch extrem schwer“, wundert sich die Anwohnerin. Offenbar seien die Täter mit einem Fahrzeug vorgefahren – anders hätte man dieses Diebesgut nicht fortschaffen können.

Doch dem nicht genug: An Autos seien Scheibenwischer abmontiert worden, eine Nachbarin, die vom Einkaufen kam und Tüten vor der Haustür abstellte, um diese einzeln in die Wohnung zu tragen, sei bestohlen worden. Der Täter habe regelrecht auf der Lauer gelegen und zugeschnappt.

Doch auch das sei noch nicht das Ende der Fahnenstange: In der Canada-Siedlung seien zuletzt Bauarbeiter tätig gewesen. „Einer kam vor kurzem zu uns Anwohnern. Eine Rüttelplatte sei geklaut worden, er fragte, ob wir irgendetwas gesehen hätten“, schildert sie diesen weiteren Fall von Diebstahl.

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