Hoher Zuschuss für Fasanerie-Sanierung hing an seidenem Faden

Zweibrücken. Auf den letzten Drücker ist es der Stadt Zweibrücken gelungen, sich die 80-Prozent-Förderung für die Fasanerie-Sanierung zu sichern

Zweibrücken. Auf den letzten Drücker ist es der Stadt Zweibrücken gelungen, sich die 80-Prozent-Förderung für die Fasanerie-Sanierung zu sichern. Trotz teils erheblicher Bedenken stimmte der Ratshauptausschuss am Mittwochabend einer weiteren Auftragserhöhung um 22800 Euro für die 2,4 Millionen Euro teure Sanierung der oberen Terrassen zu (gegen die Stimme von SPD-Fraktionsvize Dirk Schneider). Hätte eine Mehrheit die Zustimmung verweigert, hätte die Stadt die Schlussrechnung nicht bis zum 30.September erstellen können, erläuterte Baudezernent Kurt Dettweiler (FWG) - wodurch die in Aussicht gestellte Förderung von EU und Land verloren gehen könne. FDP-Fraktionschef Walter Hitscher warnte seine Ratskollegen davor, sich so heftig über die Mehrkosten - im Förderantrag 2004 war mit 1,5 Millionen Euro geplant worden, ausgeschrieben wurden vor einem Jahr für 1,85 Millionen - aufzuregen. Denn zum einen finde er das Ergebnis "ganz toll gelungen, und wenn man sieht was da alles gemacht worden ist, sind wir mit ,nur' 2,4 Millionen noch gut weggekommen." Zum anderen warnte Hitschler vor der Außenwirkung: "Wenn wir hier ein solches Theater machen, dass alle Welt über uns lacht, kriegen wir den zweiten Bauabschnitt (unterer Fasanerie-Bereich) nicht mehr gefördert." Dirk Schneider rief "Das ist vielleicht auch besser so!", worauf Hitschler entgegnete: "Nein, denn dann wird Zweibrücken ein echtes Kleinod haben". CDU-Bauexperte Jürgen Kroh kritisierte, Bauamt und Ingenieurbüro hätten sich angesichts der "erheblichen Mehrkosten" und der "Bauzeitüberschreitung um fast 100 Prozent nicht mit Ruhm bekleckert". Der Planer, Landschaftsarchitekt Klaus-Dieter Aichele, erklärte, sein Büro habe keine Fehler gemacht. Die massiven Mehrkosten lägen vor allem an falschen Steinlieferungen, die den Bauzeitplan durcheinander gebracht hätten, und dass die historische Bausubstanz viel schlechter war als Probebohrungen vermuten ließen. lf

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