Gaspreis: Mehrkosten von einer Million Euro Hoher Gaspreis: Stadt will Energie sparen
Zweibrücken · OB Wosnitza erklärt im Stadtrat: Verwaltung geht für 2022 von Mehrkosten in Höhe von einer Million Euro aus. Das Rathaus will Energie sparen und prüft gemeinsam mit Polizei Abschaltung von Ampeln und Gebäude-Beleuchtungen.

Das Rathaus zu später Stunde: Fenster und Lampen leuchten aus Solidarität in den Farben der Ukraine. Die Frage ist, wie lange die Stadt ihre Gebäude in den Abendstunden noch erleuchtet. Neben der Abschaltung von Ampeln oder der Überprüfung von Straßenbeleuchtung steht auch die Beleuchtung der Liegenschaften auf dem Prüfstand, erklärte Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) im Stadtrat. Es müsse Energie gespart werden.
Foto: Mathias SchneckMitten im Hochsommer haben die Bürger Angst vor dem Winter. Denn die Preise für Energie explodieren und klar ist: Die nächste Nebenkostenabrechnung im Jahr 2023 wird teuer.
Dass die enorm gestiegenen Preise auch für die Stadt Zweibrücken eine teure Sache werden, wurde am Mittwochabend im Stadtrat deutlich. Im ersten Tagesordnungspunkt der Sitzung, die im Ratssaal im Rathaus stattfand, ging es um den nächsten Doppelhaushalt für die Jahre 2023/2024.
Dirk Schneider (Fraktion Bürgernah) nutzte die Diskussion rund um den Haushalt und um Sparpotentiale, um eine für die Stadt essentielle Frage zu stellen: Wie stark werden sich die ausufernden Energiepreise auf die Verwaltung auswirken – über 90 Prozent der Gebäude der Stadt würden seines Wissens ja mit Erdgas gespeist?
Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) antwortete, die Verwaltung gehe für 2022 von einer Steigerung der Energiekosten in Höhe von einer Million Euro aus. Das sei natürlich ein ganz schöner Batzen. Folge: „Wir prüfen alle Heizungssysteme“, sagte er.
Auch die Stadttöchter seien involviert und würden schauen, wo welche Sparpotentiale in ihrem Bereich gehoben werden könnten. Es sei grundsätzlich gutzuheißen, dass nun solche Überlegungen forciert würden. Alleine, der Anlass sei traurig „Der UBZ arbeitet intensiv an dem Thema“, betonte Wosnitza, dass beispielsweise der Umweltbetrieb alles unter die Lupe nehme.
Norbert Pohlmann (Grüne) hakte am Ende der Ratssitzung, als die Räte Anfragen stellen konnten, nach. Die Kommunen seien dabei, Energiesparpläne aufzustellen – wie weit sei hier die Stadt?
Wosnitza sagte, beispielsweise seien die Ampelsysteme in der Stadt auf dem Prüfstand. Es gehe darum, zu schauen, welche Ampeln nicht zwingend die ganze Nacht hindurch brennen müssten, welche verzichtbar seien.
„Es gibt auch erste Pläne zur Beleuchtung der städtischen Gebäude“, erklärte der Oberbürgermeister. Natürlich würden all diese Fragen, ebenso die der Straßenbeleuchtung, mit der Polizei geklärt, das Thema Verkehrssicherheit greife hier.
Auch untersuche die Stadt, inwiefern sie in ihren Gebäuden die Heiztemperatur senken könne, allerdings gebe es gesetzliche Vorschriften, etwa Arbeitsstättenverordnungen, die zu beachten seien.
Im Grunde genommen müssten die energieintensiven Lüftungsanlagen abgeschaltet werden – „aber wir haben ja noch Corona“, wies Wosnitza auf diese Zwickmühle hin. Fakt sei, die Stadt müsse angesichts der dramatisch gestiegenen Gaspreise alles ausloten.