Zweibrücker Hofenfels-Gymnasium Preise für wunderbare Kunstwerke

Zweibrücken · Zehn Schüler des Zweibrücker Hofenfels-Gymnasiums haben sich mit ihren Werken am 52. Kunstwettbewerb „jugend creativ“ beteiligt. Drei von ihnen gewannen einen Preis.

 Die drei Preisträgerinnen des Kunstwettbewerbs „jugend creativ“: Evelina Litzenberg, Lou Rottländer und Daria Kroll vom Zweibrücker Hofenfels-Gymnasium präsentieren ihre Werke.

Die drei Preisträgerinnen des Kunstwettbewerbs „jugend creativ“: Evelina Litzenberg, Lou Rottländer und Daria Kroll vom Zweibrücker Hofenfels-Gymnasium präsentieren ihre Werke.

Foto: Cordula von Waldow

„Was ist schön?“ Diese Frage richtete der 52. Kunstwettbewerb „jugend creativ“, den die Volks- und Raiffeisenbanken in diesem Jahr ausgerufen hatte, an Schüler. Und diese Frage stellten sich auch Kunsterzieherin Iris Seyler und ihre Schülerinnen und Schüler am Zweibrücker Hofenfels-Gymnasium. „Das ist ein dankbares Thema. Damit lässt sich etwas anfangen“, hatte die Bildhauerin befunden.

Den Wettbewerb im Hinterkopf, ließ sie ihre Neuntklässler entsprechend Linolschnitte mit Blumenbuketts in einem üppigen Prunkrahmen anfertigen. Ohne den Hintergrund zu thematisieren. Der Kunst-Grundkurs der Jahrgangsstufe zwölf konnte sich mit seiner Décollage gezielt der Wettbewerbsteilnahme widmen. Und die Mitglieder der Kunst-AG schließlich schöpften aus ihrem breitgefächerten Werke-Fundus. Zehn Arbeiten aus drei verschiedenen Gruppen sandte Iris Seyler schließlich für ihre Schüler ein. Drei von ihnen gewannen einen Preis, eine aus jeder Gruppe.

„Ich mache immer gerne mein eigenes Ding“, erklärte Evelina Litzenberg. Statt eines Blumenbuketts, hatte die 14-Jährige eine einzelne Rose gezeichnet, die von einer Hand anmutig gehalten und perspektivisch dem Betrachter überreicht wird. Schönheit und Eleganz pur. Die weiße Rose mit den fein gezackten Blütenblättern in der rot-grün verlaufenden Hintergrundfarbe steht eindeutig im Mittelpunkt vor der eher skizzierten Hand. „Die Farbe ist genau so geworden, wie ich sie haben wollte“, bestätigt die junge Künstlerin. Eleganz, Leichtigkeit und Kontrast konnte sie nach ihrer Zeichnung mit ihrem Linoldruck gelungen umsetzen. „Die Herausforderung war, die feinen Striche so aus dem Linol auszuschneiden. Das hat einige Verletzungen gegeben“, lacht die Neuntklässlerin.

Deshalb auch war die Hand weniger ausgeprägt ausgefallen, was dem Fokus auf die Blume im Nachhinein betrachtet jedoch eher gut tat. Ihre Lehrerin lobt: „Die Handhaltung ist perfekt und du hast dich nirgendwo verschnitten!“. Sie gewann Bronze in ihrer Kategorie.

Daria Kroll begeistert sich für das Thema Mittelalter, das sie inspiriert. Sandsteinmauern und -häuser, einen Text in feiner, französischer Schrift, Bilder von ausgelassen Festen mittelalterlich gewandeter Frauen und weitere Elemente hatte sie übereinander geklebt und dann durch Reißtechnik als Décollage stückweise so freigelegt, dass die Ränder wie abgeflämmt aussehen. Burg und Königspaar, die sie im Stil der Collage aufgeklebt hatte, spiegeln ihre persönliche Faszination von Zeitalter und Land. Ein Werk, das durch seine außergewöhnliche Technik besticht. Dafür gab es einen Sonderpreis.

Mit Silber erzielte Lou Rottländer das beste Hofenfels-Ergebnis. Die 17-Jährige, die seit Jahren bei der Kunst-AG mitgewirkt, hatte ihre abschließend von Hand kolorierte Radierung des Kiwi-Vogels, der eine Kiwi verspeist, im Druckmuseum als Tiefdruck hergestellt und unter ihren zahlreichen Werken für das Thema „schön“ ausgewählt. Filigranste Federchen, mit einer feinen Nadel in eine Metallplatte geritzt, lassen den Vogel wie aufgeplustert erscheinen. Die Kerne und selbst die Maserung des Fruchtfleischs der halbierten Kiwi lassen diese auf Anhieb erkennen. Eine perfekte bildliche Umsetzung des Wortspiels „Kiwi“ mit einem sehr guten Gefühl für Formen.

„Lou und auch Evelina haben das Talent, ihre anspruchsvollen Zeichnungen anschließend leicht in einem anderen Medium umzusetzen“, beschreibt die Kunstlehrerin. Sie ist stolz auf ihre Schülerinnen und freut sich über die außerordentlich gute Ausbeute mit drei Preisen auf zehn Werke.

Jede Künstlerin erhielt eine Urkunde, Lou einen Thalia-Gutschein im Wert von 40 Euro und Evelina einen über 30 Euro. Daria freut sich über einen Gutschein für das Walhalla-Kino im Wert von 25 Euro. Wobei die erfahrene Künstlerin, die selbst bereits an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen hat, betont: „Dabei sein ist alles!“ Wie Juroren ein Werk prämierten oder nicht, habe nichts mit der Qualität der Arbeit zu tun, sondern mit deren persönlicher Einstellung und deren persönlichen Blick auf die Kunst. „Ich habe darüber nachgedacht“, bestätigt Evelina auf die Frage, ob sie wieder an einem Kunstwettbewerb teilnehmen würde.

Für die Stabhochspringerin beim LAZ war es nach zahlreichen sportlichen der erste Kunstwettbewerb. Sie und ihre Kolleginnen brauchen nicht lange zu warten. Iris Seyler sagt augenzwinkernd: „Ich habe gestern einige für uns interessante Wettbewerbe entdeckt.“

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