Zweibrücker Oberbürgermeister reagiert schnell auf Kritik Stadt zieht Knöllchen für Spender für Hochwasser-Opfer zurück

Zweibrücken · Oberbürgermeister Wosnitza reagiert nach heftiger Kritik von Bürger/-innen auf Facebook wegen Strafzetteln vorm DRK-Sozialkaufhaus prompt.

 Die ausgestellten Strafzettel (Symbolbild) werden zurückgenommen.

Die ausgestellten Strafzettel (Symbolbild) werden zurückgenommen.

Foto: picture alliance / dpa/Roland Holschneider

Ärger bei hilfsbereiten Bürgern und zunächst erheblich Aufregung bei Facebook gab es am Samstag in Zweibrücken. Der DRK-Ortsverein Zweibrücken hatte dazu aufgerufen, für Geschädigte der Hochwassser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Kleidung im „Sozialkaufhaus“ des Roten Kreuzes in der Fruchtmarktstraße abzugeben. Doch währenddessen verteilten städtische Ordnungskräfte Knöllchen an haltenden Autos.

[http://Dafür spreche ich auch gerne im Namen aller ein ernst gemeintes Dankeschön aus! (Denn positives muss man heutzutage besonders hervorheben…gemeckert ist nämlich immer gleich) Damit sollte die Sache geklärt und erledigt sein.]Ungeachtet spontaner und solidarischer Hilfe vieler Menschen ist das Ordnungsamt seinem Dienst nachgegangen! (Und ich rede hier nicht von Menschen, die ihre Fahrzeuge ohne Parkschein zurückließen und einkaufen gegangen sind.) Ich schäme mich langsam wirklich für Deutschland mit seiner Bürokratie!“ Als eine Sozialkaufhaus-Mitarbeiterin eine Politesse „ansprach und darauf hinwies, dass die Leute doch nur schnell ausladen und dann doch bitte vielleicht kein Protokoll ausgestellt werden sollte, erhielt sie die Antwort, dass die Protokolle nun nicht mehr rückgängig gemacht werden könnten und sie doch bitte am Montag auf dem Ordnungsamt anrufen solle“.

Die Bürgerin schrieb weiter: „Liebe Stadtoberhäupter, liebes Ordnungsamt, wäre es denn zu viel verlangt gewesen, wenn man die Damen einfach nur kurz informiert hätte, in den Bereichen rund um die Sammelstellen in diesen Tagen etwas genauer zu schauen, ob jemand „einfach nur“ zig Kisten oder Tüten zum Kaufhaus schleppt?“

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) reagierte unverzüglich auf die Beschwerde – und informierte auf seiner Facebook-Seite: „Die Knöllchen werden selbstverständlich zurückgenommen, wenn es sich nicht um eine Verkehrsgefährdung gehandelt hat. Die Kräfte wurden von der Dezernentin (Christina Rauch, Anm. d. Red.) entsprechend informiert.“ Wosnitza erklärte: „Unsere Frauen und Männer in der Verkehrsüberwachung machen ihren Job entsprechend der Rechtsordnung und da gibt es keine Ausnahmen. Diese können nur von oben angeordnet werden. Deswegen helfen uns direkte Kontaktaufnahmen bei Problemen mehr, als Facebook-Posts. Danke dafür, dass wir auf den Post aufmerksam gemacht wurden.“

In „Zweibücken-Pfalz“ schrieb Wosnitza, Betroffene sollten sich diese Woche melden. Ein Bürger kritisierte daraufhin: „Wieso sollten sich denn jetzt ,Betroffene melden’? Weil es das Ordnungsamt komplett versemmelt hat? Ordnungswidrigkeitsverfahren in diesem Bereich/Tag X werden eingestellt, bereits gezahlte Knöllchen gehen zurück. Das ist die einzige saubere Lösung.“ Nur eine Stunde später antwortete Wosnitza: „Alle Verwarnungen wurden bereits zurückgezogen.“

Für die schnelle Reaktion erntete der Oberbürgermeister auf Facebook viel Lob. Auch die ursprüngliche Beschwerdeführerin lobte Wosnitzas Handeln: „Dafür spreche ich auch gerne im Namen aller ein ernst gemeintes Dankeschön aus! (Denn Positives muss man heutzutage besonders hervorheben … gemeckert ist nämlich immer gleich.) Damit sollte die Sache geklärt und erledigt sein.“ Einige kritisierten aber mangelndes Fingerspitzengefühl der Ordnungskräfte.

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