Offener Campus HS Zweibrücken Ein Campus zum Fragen und Mitmachen

Zweibrücken · Jedes Jahr im April stellt sich die Hochschule Studieninteressierten aus der Region vor. Beim Offenen Campus zeigen die einzelnen Fachbereiche, wie interessant es sein kann, in Zweibrücken zu studieren.

 In der Aula konnten sich die Besucher über die verschiedenen Studiengänge und die Berufschancen nach dem Abschluss informieren.

In der Aula konnten sich die Besucher über die verschiedenen Studiengänge und die Berufschancen nach dem Abschluss informieren.

Foto: Susanne Lilischkis

Der erste Weg, den die Besucher des Offenen Campus an der Hochschule in Zweibrücken einschlagen, führt sie in die Aula zum Marktplatz der Studienmöglichkeiten. Hier bekommen sie Informationen über die verschiedenen Fachbereiche, hier starten Führungen über den Campus und hier erfahren die interessierten Schulabgänger alles über die Perspektiven, die sie nach ihrem Studium haben.

Mit selbst gebackenen Spezialitäten werben Linh Nguyen, Lauriane Guela und Thuy Nguyen am Stand des International Office für den Master-Studiengang Financial Services Management. Die beiden Vietnamesinnen und die Frau aus Kamerun haben sich in den internationalen Studiengang eingeschrieben. Thuy Nguyen sagt: „Ich finde das Programm attraktiv, es wird komplett in Englisch unterrichtet. Außerdem wollte ich Europa kennenlernen.“

Michael Göddel stellt an einem anderen Stand die „Offene Digitalisierungsallianz Westpfalz“ vor – ein Verbund, der unter anderem digitale Gesundheitslösungen anbietet und der den Studenten einen Ausblick auf spätere Berufsfelder eröffnet. Die Gesundheit ist auch Thema der Präsentationen des Studiengangs Medizininformatik. „Wenn dir beim Spielen am Computer der Rechner abstürzt, ist das nicht schlimm. Wenn aber dein Herzschrittmacher ausfällt, ist das was anderes“, erklärt Janina Sauer den Besuchern. Der Studiengang habe als Grundlage natürlich die Informatik, sagt sie, doch dann könne man sich auf ganz unterschiedliche Gebiete spezialisieren.

Eine Verbindung von Mikrosystemtechnik und Lebenswissenschaften zeigt Rainer Lilischkis, zusammen mit Prof. Achim Trautmann, am Rasterelektronenmikroskop. Zuerst betrachten die Besucher Blütenpollen in Nahaufnahme. Danach zeigt Prof. Trautmann einen von ihm entwickelten Mikrochip, der mit Hilfe von winzigen Silizium-Nadeln, die in die Haut gestochen werden, verschiedene Allergien bestimmen kann.

Wie eine Struktur aussieht, die kein Licht reflektiert und deshalb vollkommen schwarz ist, stellt Rainer Lilischkis vor. Kleinste Pyramiden verteilen das Licht auf der Oberfläche des Chips, so dass nichts mehr reflektiert wird. „Ein Anwendungsgebiet für diese Technik ist die Solarzelle, hier will man so viel Licht einfangen, wie möglich“, bemerkt er.

Ausgeklügelte Strukturen werden auf dem gesamten Campus gezeigt. Zahlreiche 3-D-Drucker sind im Einsatz und fertigen Halterungen, Zahnradgetriebe oder bunte Flaschenöffner zum Mitnehmen. An vielen Stationen ist Mitmachen angesagt. Thomas Nehren ist mit seiner Tochter, die bald Abitur machen wird, an den Campus gekommen. Doch am Stand von Isabel Lorbert erwacht seine Entdeckerlust und er testet, ganz wie ein Forensiker der Kriminalpolizei, mit Hilfe von geheimnisvollen Flüssigkeiten, ob sich auf einem Tuch ein Blutfleck befindet, oder ob es nur Ketchup ist. „Wir gehen mit diesem Workshop auch an Schulen, da ist er der Renner“, schmunzelt Isabel Lorbert vom Referat Schulkontakte. So will sie Schüler für ein Studium am Zweibrücker Campus begeistern.

Ein Auto durch zähen Nebel steuern kann man mit dem Fahrsimulator der Arbeitsgruppe um Prof. Jan Conrad. Eine eingeblendete Linie soll dem Fahrer bei schwierigen Wetterverhältnissen helfen, die Spur zu halten. „Wir wollen wissen, ob das funktioniert und wie weit sich die Fahrer auf die Linie verlassen“, bemerkt Prof. Conrad.

Janine Patruno wollte sich eigentlich nur über ein Studium der Medieninformatik informieren. Doch dem Fahrsimulator kann die Schülerin, die noch keinen Führerschein hat, nicht widerstehen. Routiniert steuert sie das virtuelle Fahrzeug über die Landstraße und testet dann die Simulation, indem sie in den Wald abbiegt oder auf der Fahrbahn dreht. Später erkundigt sie sich, ob sie mit ihren in der Schule erworbenen Programmierkenntnissen ein Studium am Zweibrücker Campus aufnehmen kann. Prof. Conrad kann sie beruhigen: „Viele kommen hierher und können gar nicht programmieren. Das lernen Sie hier alles von Anfang an.“

Überhaupt macht sich die Hochschule Gedanken über die zukünftigen Studenten. So ist Studieren mit Kind kein Problem, denn am Campus befindet sich eine Kinderkrippe für Studenten und Bedienstete. Hier werden maximal zehn Kinder aufgenommen. Leiterin Petra Fleischer führt die Besucher durch die Einrichtung und serviert leckere selbst gebackene Waffeln. Das Rahmenprogramm des Offenen Campus umfasst auch dieses Jahr wieder die Notfunker, die große Antennen aufgebaut haben oder einen Besuch in der Sternwarte. Zum Abschluss kehren die Besucher dann zu Schnitzel oder Cannelloni in die Mensa ein.

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