Hochschule Informationen aus erster Hand

Zweibrücken · Studieninteressierte nutzten die Möglichkeit, sich am Campus Zweibrücken aus erster Hand über den Studiengang Mikrosystem- und Nanotechnolgie zu informieren. Höhepunkt war natürlich der Reinraum.

 Tina Jene (links) stellte den Schülern die Infrarotmikroskopie vor.

Tina Jene (links) stellte den Schülern die Infrarotmikroskopie vor.

Foto: Susanne Lilischkis

Die Hochschule Kaiserslautern lud am vergangenen Dienstag Schüler der Oberstufe ein, sich am Campus Zweibrücken aus erster Hand über den Studiengang Mikrosystem- und Nanotechnolgie zu informieren. Die 26 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus sechs Schulen der Region bekamen zum Auftakt einen einstündigen Vortrag zum Thema Mikrotechnologie zu hören. Prof. Achim Trautmann zeigte anhand zahlreicher Beispiele, wo Mikrosysteme zum Einsatz kommen. Da ist natürlich vor allem die Automobiltechnologie zu nennen. Heutige Fahrzeuge stecken voller Sensoren, die den Fahrtkomfort verbessern und für mehr Sicherheit sorgen. Mikrotechnik steckt im ASB, in der Antischlupfregelung und im ESP, sie bringt Airbags dazu, rechtzeitig auszulösen und sie misst automatisch den Reifenluftdruck. Auch Spielekonsolen oder Beamer funktionieren heute nicht ohne diese kleinsten Bauteile.

Nachdem die Neugierde bei den Schülern geweckt war, stellte Prof. Trautmann, der selbst in Zweibrücken studiert hat, den Studiengang vor. Schon sehr früh, ab dem dritten Semester, können die Studierenden in Zweibrücken bei der Herstellung von Mikrosensoren mitarbeiten. Den Abschluss der Ausbildung bildet ein Praxissemester im Unternehmen, bevor dann die Bachelor-Arbeit geschrieben wird. „Mit dem Praxissemester haben Sie einen Fuß in der Tür bei den Unternehmen“, stellte Trautmann die Vorzüge des Studiums heraus, „dann können Sie sich dort später bewerben. Oder Sie entscheiden sich für ein Masterstudium an der Hochschule in Zweibrücken. Bei uns erhalten Sie eine breit angelegte Ingenieursausbildung und haben beste Chancen auf dem Berufsmarkt.“

Zum Schluss des Vortrags zeigte er noch Bilder vom Campus, bevor die Schüler zu einer Rallye durch die verschiedenen Labore aufbrachen. Innerhalb einer Stunde konnten sie Einblicke in den Reinraum, die feinmechanische Werkstatt und die Labore der Messtechnik bekommen. Zusätzlich mussten eine Reihe von Fragen beantwortet werden. Dem besten Team winkte ein Preis.

„Das Kleinste, was ihr heute mithabt, sind eure Haare“, stellte Laboringenieur Rainer Lilischkis seinen Versuchsaufbau vor. Im Rasterelektronenmikroskop konnten die angehenden Abiturienten einen Drucksensor sehen, auf dem ein menschliches Haar lag. Das Haar stellte sich im Bild dick wie ein Balken dar, die Drähte des Sensors waren im Gegenzug nur 25 Mikrometer dick.

Doktorand Alexander Krivcov untersuchte unter den neugierigen Blicken der Besucher eine Computerfestplatte mit dem Rasterkraftmikroskop. Die zerstörungsfreie Analyse eines Wafers mit Hilfe von Infrarotmikroskopie stelle Hochschul-Mitarbeiterin Tina Jene vor.

Ein Höhepunkt war natürlich der Reinraum, den die Schüler im Besuchergang besichtigen konnten. Um in die komplett staubfreien Räume gelangen zu können, muss man eine Schleuse überwinden und Spezialkleidung tragen, doch das war im Rahmen der kurzen Führung durch die Labore natürlich nicht möglich. Mit viel Eifer waren die jungen Besucher bei der Sache und versuchten, die teils recht anspruchsvollen Fragen des Ratespiels zu lösen.

Die Organisatorin des Studieninformationstages, Prof. Hildegard Möbius, zeigte sich mit der Aktion zufrieden: „Wir haben verschiedene Schulen angeschrieben und die Resonanz war groß.“

Ob sich die jungen Menschen mit dieser Veranstaltung dazu motivieren lassen, in Zweibrücken zu studieren, bleibt abzuwarten. Viele der Teilnehmer streben eher ein Studium in Richtung der Informatik an. Und die Schüler und Schülerinnen der elften Klassen haben noch keine konkreten Berufspläne. Einer jedoch weiß schon genau was er will. Gregor Schanbach war aus Ludwigshafen an den Campus gekommen. „Es ist perfekt hier“, sagte er, „das ist alles sehr modern am Campus und Zweibrücken ist nur eineinhalb Stunden von meinem Wohnort entfernt. Ich werde mich hier für ein Bachelor-Studium bewerben.“

Weitere Informationen rund um das Studium, die Lehre und Forschung an der Hochschule Kaiserslautern gibt es am 6. April beim alljährlichen Offenen Campus. Von zehn bis 15 Uhr öffnet die Hochschule an den Standorten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken dem interessierten Publikum ihre Türen. Studieninteressierte können sich dann noch einmal vor Ort informieren.

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