Historischer Verein Zweibrücken Die eigentliche Blütezeit Zweibrückens als Residenzstadt

Zweibrücken · Wie die Menschen in Zweibrücken im 18. Jahrhundert lebten – darum geht es in einem Vortrag von Professor Hans Ammerich am Donnerstag, 10. November, im Herzogsaal.

Der erste „richtige“ Museumsdirektor überhaupt: Johann Christian Mannlich, dessen Todestag sich am 3. Januar zum 200. Male jährte, leitete die Galerien und Sammlungen aus Schloss Karlsberg. Auch als Gartengestalter und Architekt machte er sich einen Namen. Er ist untrennbar mit der Blütezeit Zweibrückens verbunden.

Der erste „richtige“ Museumsdirektor überhaupt: Johann Christian Mannlich, dessen Todestag sich am 3. Januar zum 200. Male jährte, leitete die Galerien und Sammlungen aus Schloss Karlsberg. Auch als Gartengestalter und Architekt machte er sich einen Namen. Er ist untrennbar mit der Blütezeit Zweibrückens verbunden.

Foto: Martin Baus

„Dazwischen“ – die sich so nennende, hervorragende Ausstellung im Stadtmuseum zur Erinnerung an den 300. Geburtstag von Zweibrückens „glanzvollstem Herzog“, Christian IV., läuft noch bis 5. März nächsten Jahres. Dazwischen liegt am 3. Januar der Todestag des Hofmalers Johann Christian von Mannlich, dessen 200. Wiederkehr 2022 dieses auch zum Mannlich-Jahr macht. Die Zweibrücker Kulturgutstiftung Gehrlein-Fuchs, die das Mannlich-Gedenken pflegt und im Mannlich-Haus residiert, erinnert mit einer gemeinsam mit Historischem Verein und Stadt installierten Vortragsreihe an die erstaunliche Kreativität Mannlichs, der unter anderem auch Gartengestalter und Architekt war.

Den fünften und letzten Vortrag dieser Reihe hält am Donnerstag, 10. November, 19 Uhr, Professor Hans Ammerich im Herzogsaal. Überschrieben ist die Veranstaltung mit dem Titel „Kulturelles Leben in Zweibrücken in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts“. Der Referent, ein gebürtiger Zweibrücker, der sich mit seiner Heimatstadt, wie er bekundet, „leidenschaftlich verbunden fühlt“ führt damit in die Zeit zurück, in der Mannlich in Zweibrücken lebte und arbeitete.

„Mit dem Regierungsantritt Herzogs Christian IV. im Jahr 1740 begann die eigentliche Blütezeit Zweibrückens als Residenzstadt“, schreibt Ammerich. „Das wieder aufblühende und sich erneuernde Zweibrücken wurde die bedeutendste höfische Metropole links des Rheins“. Dies sei eine Folge der besonderen politischen Stellung des Herzogtums in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewesen, auf die der Vortragende ausführlich eingehen wird.

Schon früh habe Christian IV. die Aufmerksamkeit des Versailler Hofs und der französischen Politik auf sich gezogen. Zweibrücken sei insbesondere in kultureller Hinsicht so etwas wie eine Drehscheibe gewesen, „mittels derer sich der französische Einfluss auf den deutschen Südwesten umsetzte“. Zu fragen ist wohl, was aus der kleinen Residenzstadt Zweibrücken hätte werden können, wenn die Französische Revolution „die Entwicklung nicht abgebrochen hätte“.

Der Gastreferent des Abends, Archivdirektor i.R. Professor Hans Ammerich, hat nach dem Abitur in Zweibrücken und nach dem Grundwehrdienst bei der Bundeswehr in Saarbrücken und in München Geschichte, Katholische Theologie und Germanistik studiert. Dem Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien folgte wissenschaftliche Tätigkeit am Institut für Katholische Theologie in Saarbrücken und an der Katholischen Theologischen Fakultät der Universität München.

Im selben Jahr, in dem er promovierte, wurde der damals 30-Jährige Direktor des Bistumsarchivs in Speyer, das er dann 35 Jahre leitete – nicht ohne das zweite Staatsexamen für Archivwissenschaft abgelegt zu haben.

Mehr als 20 Jahre war Professor Ammerich Dozent für Diözesangeschichte am Bischöflichen Priesterseminar in Speyer und mehr als ein Vierteljahrhundert Lehrbeauftragter an der Universität Koblenz-Landau für Katholische Theologie. Als Autor vieler und vielfältiger Publikationen zur Kirchengeschichte der Pfalz und zur pfälzischen Landesgeschichte, insbesondere zu Pfalz-Zweibrücken, ist er weit über die Region hinaus bekannt geworden.

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