Vortragsabend im Kapellenraum der Karlskirche Besatzungskinder und ihre Mütter sind Vortragsthema

Zweibrücken · (red) Laut gesprochen wurde damals nicht darüber, aber umso heftiger getuschelt, über den „Franzosenbankert“ in der Nachbarschaft. Die Rede ist von den frühen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, und von dem meist nicht einfachen Los der Besatzungskinder und ihrer Mütter.

Ihr Schicksal ist Inhalt des nächsten Vortragsabends des Historischen Vereins Zweibrücken am Mittwoch, 15. Mai, 19 Uhr, im Kapellenraum der Karlskirche. Unter dem Titel „Kinder des Krieges – Kinder der Liebe“ wird Michael Martin aus Landau darüber berichten.

„Bastarde“ habe man viele von ihnen genannt, die Kinder der Besatzungssoldaten, schreibt der ehemalige Direktor des Landauer Stadtarchivs und Leiter des Stadtmuseums. „Zwanzig- tausend dürften es etwa sein, die in der Französischen Zone auf die Welt kamen. Nun kommen sie in ein Alter, in dem man zurückblickt, und viele von ihnen werden sich erst jetzt ihrer Herkunft bewusst“.

Erst spät befasse sich die wissenschaftliche Forschung mit deren so vielfältigen Biographien, kommentiert der promovierte Historiker Michael Martin das geschichtliche Interesse an diesem gesellschaftlichen Phänomen. Der Referent, selbst ein Betroffener, hat sich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt und wird in seinem Vortrag die damaligen Lebenssituationen und die Wege der Identitätsfindung darstellen.

Zu dem Vortragsabend sind Nichtmitglieder und Gäste sehr herzlich willkommen.

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