„Die Resonanzen“ singen in der Heilig-Kreuz-Kirche „Wir wollen nur Freude verkünden“

Zweibrücken · Aus Freude, dass sie zumindest im Gottesdienst wieder auftreten und singen dürfen, wollen „Die Resonanzen“ die Gläubigen am 3. Januar in der Zweibrücker Heilig-Kreuz-Kirche mit Weihnachtsliedern voller Freude und Hoffnung erfreuen. Damit überwinden sie auch ihre eigenen Coronatiefs.

 Die drei „Resonanzen“, Hildegard Baum, Ulla Teuscher und Beate Günther, vor einem Jahr bei ihrem witzigen, niveauvollen Debüt in der Zweibrücker Himmelsbergkapelle.

Die drei „Resonanzen“, Hildegard Baum, Ulla Teuscher und Beate Günther, vor einem Jahr bei ihrem witzigen, niveauvollen Debüt in der Zweibrücker Himmelsbergkapelle.

Foto: Cordula von Waldow

„Konzerte sind nicht möglich, singen in der Kirche schon? Dann singen wir eben in der Kirche!“ Mitten im Sommer hatten „Die Resonanzen“, die Zweibrücker Sopranistin und Stimmbildnerin Hildegard Baum und ihre Mitsängerinnen, Beate Günther und Ulla Teuscher, ihren persönlichen und gemeinsamen Corona-Schock so weit überwunden, dass die Kreativität wieder die Oberhand gewann. Gerade waren die drei Sopranistinnen, die sich beim Studium der funktionalen Gesangspädagogik kennen und schätzen gelernt hatten, als „Die Resonanzen“ gestartet.

Viele werden sich begeistert an ihr Debüt, das Neujahrs-Konzert zu Jahresbeginn in der Krankenhauskapelle, erinnern. Weitere Auftritte fielen, wie bei so vielen Künstlern, bereits den Corona-Maßnahmen zum Opfer. Singen war plötzlich verboten und galt als gefährlich. Eine Einschränkung, die Hildegard Baum auch mit ihrem gerade angelaufenen Gesangsstudio Canto auf den Nullpunkt zurücksetzte.

Zunächst war sie irritiert, doch die Ärztin und ihre Kolleginnen hielten sich strikt daran und sangen nicht einmal mehr privat. Sie erinnert sich: „Das war, wie mit Vollgas in die Garage gefahren. Vorbereitet, um loszulegen – und dann das.“ Per Videokonferenz ermutigte sich das Trio, das jeweils 90 Fahrminuten auseinander wohnt, regelmäßig gegenseitig. „Irgendwann war im Gottesdienst singen wieder erlaubt“, beschreibt sie den Wendepunkt, der die drei Sängerinnen wiederbelebte.

Im Hochsommer studierten sie umseitig auf den Terrassen in Zweibrücken, Oberolm und Wachenheim die Titel für ihr neues Konzert ein – Weihnachtslieder. Sie beschlossen: „So viel Depression liegt hinter uns. Wir wollen nur Freude verkünden“ und trafen die entsprechende Auswahl aus dem großen Fundus der Weihnachtslieder. Bei über 30 Grad feilten sie dreistimmig an bekannten Weihnachtsklassikern wie „Oh Freude über Freude“ aus dem Schlesien des 19. Jahrhunderts oder dem böhmischen „Freu‘ Dich Erd und Sternenzelt“. Das Glück der drei Resonanzen: „Wir sind drei Frauen, wir können tatsächlich singen und wir brauchen keine Orgel dazu.“ Um unabhängig zu sein und jeder Zeit auch openair auftreten zu können, studierte das Trio ein „A capella Programm“ ohne jede Instrumentalbegleitung ein. Auch eine Aufstellung mit den aktuell geforderten drei Metern Abstand ist für die Profis kein Problem, da alle drei entsprechend stimmsicher sind.

Und so können sich Musikliebhaber auf einen ganz besonderen Gottesdienst noch in der bis Heilige Drei König dauernden Weihnachtszeit freuen: Am Sonntag, 3. Januar, gestalten „Die Resonanzen“ um 10.30 Uhr den Gottesdienst in Heilig Kreuz musikalisch. Hildegard Baum verspricht dabei ein „unglaubliches Klangerlebnis“. Bei „Ich steh‘ an Deiner Krippen hier“ von Johann Sebastian Bach etwa sind die beiden Begleitstimmen als Instrumente arrangiert und untermalen die schwebende Melodiestimme. „Wir genießen sehr, dass wir das können. Das bedeutet Wachstum und Weiterentwicklung“, freut sich Hildegard Baum angesichts der permanent durchwechselnden Stimmen, bei denen jede mal die erste, die zweite oder die dritte Stimme singt. Und natürlich darauf, endlich wieder auftreten zu können. „Ganz gleich, was noch kommt, wir sind gerüstet und können sofort loslegen“, schmiedet das Trio konkrete Pläne für 2021.

Hildegard Baum hat mit „Duft und Dornen“ bereits ihr Solo-Frühjahrsprogramm rund um Rosen, Hoffnung und Sehnsucht einstudiert. Die Sängerin kann dank Pfarrer Emanuel sogar wieder ihre Stimmbildung unterrichten, denn dieser stellte ihr einen Raum im Pfarrheim zur Verfügung. „Sechs Meter Abstand sind dort kein Problem. Und mein Mann hat mir eine ‚Spuckwand’ gebaut“, frohlockt sie, dankbar für die Unterstützung.

Wenngleich es keine „Konzertkarten“ zu kaufen gibt, müssen sich doch alle Gottesdienstbesucher auch für den 3. Januar rechtzeitig im Pfarramt Heilig Kreuz anmelden unter Tel. (0 63 32) 92 78 0.

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