Herbst- und Gartenmarkt Zweibrücken Gespräche und Glücksfunde

Zweibrücken · Trotz des einsetzenden Regens war der Zweibrücker Herbst- und Gartenmarkt im Rosengarten am Wochenende ein Erfolg.

 Cathrin Semmet war glücklich über die außergewöhnliche Moospflanze, die ihr Henning Schwab einpackte.

Cathrin Semmet war glücklich über die außergewöhnliche Moospflanze, die ihr Henning Schwab einpackte.

Foto: Cordula von Waldow

„Was ist daaas denn?“, fragte Cathrin Semmet und griff spontan entzückt nach einem Töpfchen mit einer graugrünen Pflanze. „Sie ist so außergewöhnlich“, erklärte sie ihr Faszination. Wenngleich die winterharte Moosart mehr Feuchtigkeit benötigt und daher nicht mit Trockenheit liebenden Pfalzen zusammen stehen kann, erwarb sie ihren Fund am Stand der Gärtnerei „Exotenherz“. Die Reifenbergerin, die mit Ehemann und Tochter seit langem einmal wieder auf einem Herbst-Garten-Markt in Zweibrücken unterwegs war, ist sich sicher: „Die hat auf mich gewartet! Der Weg hierher hat sich gelohnt.“

Die Oberauerbacher Gärtner selbst genießen auf dem Markt das Gespräch mit ihren Kunden. Henning Schwab erklärt: „Wir haben hier immer viel Spaß. Deshalb gönnen wir uns dieses Heimspiel.“ Das sei etwas ganz Anderes, als lediglich Pflanzenpaletten an Großmärkte auszuliefern.

Regelrechte Fans der Zweibrücker Rosengartenmärkte sind auch Kathrin Bamberger von Kreation&Design und ihr Mann. Die Schwaben aus der Nähe von Ulm kommen seit vielen Jahren mit ihren handgearbeiteten Kreationen wie Leinenkleidern – und Blusen, gefilzten Westen oder gestickten Jacken, dünnen Schultertüchern oder filigranem Schmuck aus der eigenen Manufaktur. Sie freuen sich regelmäßig auf die Begegnung mit den zahlreichen Stammkunden. „Das sind regelrecht Freundschaften entstanden. Dies ist einer unserer Lieblingsmärkte“, schwärmt das Ehepaar. Die beiden sind zudem voll des Lobes für die großartige Organisation, die außerordentliche Freundlichkeit des gesamten Rosengarten-Teams sowie die enorme Hilfsbereitschaft, die für jedes Problemchen rasch die passende Lösung fände.

Angetan von der Stimmung und den interessierten Besuchern ist auch Susanne Freiler-Höllinger. Die gebürtige Zweibrückerin fühlt sich von klein auf mit dem Rosengarten verbunden, doch erst seit diesem Jahr bereichert die Künstlerin auch die Märkte dort. Eine Möglichkeit, Bekannte zu treffen und alte Freundschaften wieder zu beleben. Die Zeit ohne Kundschaft kreativ nutzend, malt die studierte Maschinenbaumechanikerin an einem Motorrad. Selbstkritisch betrachtet sie immer wieder ihr nach einem Foto auf Leinwand vorgezeichnetes Werk und stellt zufrieden fest: „Hier sieht man sogar die Krümmung. So wollte ich das haben.“

Immer wieder blieben Interessierte stehen, sähen ihr bei der Arbeit zu und bewunderten auch die farbenprächtigen und lebendigen Blütenbilder, deren Vorlagen sie im Rosengarten fotografiert hat. Das Geschäft komme oft hinterher und nicht unbedingt direkt vor Ort, doch Auftragsarbeiten seien keine Seltenheit.

„Viel Folgegeschäft“ bestätigt die Zweibrückerin Sabine Blinn vom Blumenland in der Hofenfelsstraße. Die Floristin gehört zu den treuen Stammbeschickern. Sie weiß: „Auf den Märkten ergeben sich viel intensivere Gespräche, als im Laden.“ Häufig eben mit Folgeaufträgen. Dabei ist ihr der Kontakt ebenso wichtig, denn nicht selten ergeben sich daraus Inspirationen und Anregungen.

Während die Herbststauden, blühende Erika oder neue Duftpflanzen wie Eukalyptus oder Heiligenkraut oder kleine Deko-Artikel zum Mitnehmen einladen, dienen ihre winterharten Frauen-Skulpturen Emma und Bertha vor allem der Anschauung. Sie weiß: „Die wiegen gut 80 Kilogramm, die nimmt keiner mal eben vom Depot mit.“ Da werde lieber vorbestellt oder anschließend die Ladengeschäftszeit sowie der Lieferservice genutzt. Maria Dengel-Bethschneider und Ehemann Jürgen allerdings haben sich für zwei der außergewöhnlich bepflanzten Winter-Blumenampeln entschieden, die neue Akzente in den kleinen Garten setzen sollen. Seit langer Zeit sind die beiden Saarländer wieder einmal auf einem Markt im Rosengarten unterwegs und begeistert von der dargebotenen Vielfalt regionaler Produkte und Kunstwerke, von denen sie sich haben inspirieren lassen. Beide schwärmen: „Hier ist so ein schönes Ambiente.“

Dem kann auch der plötzlich aufkommende Regen am frühen Sonntagnachmittag nichts anhaben. Vor dem Stand der Brotbäckerei stellen sich Schmausende unter den Schutz der alten Bäume. Andere Besucher flüchten in die Ausstellungen in den Pagoden-Zelten und entdecken dort Neues. Wieder andere durchstreifen unverdrossen unter dem Dach ihrer Schirme den Markt. Auch am Einlass wartet eine Schlange darauf, den Herbst- und Gartenmarkt zu besuchen.

Den Autokennzeichen zu Folge vereinen sich Zweibrücker und Pirmasenser mit Homburgern, St. Ingbertern, Neunkirchern oder Saarbrückern ebenso, wie mit Besuchern aus der Ecke Kaiserslautern oder dem benachbarten Frankreich. Rund 5000 Besucher an beiden Tagen, trotz des Regeneinbruchs, schätzt Organisator Daniel von Gyldenfeldt, nachdem am Samstag bereits knapp 3000 Interessierte gezählt werden konnten. Was ihn freut: Der neue Beschicker mit den Sandstein-Fackeln war besonders Sonntag ständig mit dem Sackkarren unterwegs an das Depot. Er schlussfolgert: „Bei dem lief es richtig gut.“

www.rosengarten-zweibruecken.de

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