Helmholtz lehnt Stadtpläne ab

Zweibrücken · Im Streit um die Erweiterung des Helmholtz-Gymnasiums, das seit diesem Jahr eine Ganztagsschule ist, ist auch weiterhin keine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung in Sicht. Den Plan der Stadt, die bestehende Mensa in zwei Bauabschnitten deutlich zu erweitern, lehnt die Schule ab.

 Die Alte Feuerwache in der Bleicherstraße. Hierhin will das Helmholtz expandieren.

Die Alte Feuerwache in der Bleicherstraße. Hierhin will das Helmholtz expandieren.

Foto: Jan Althoff

Der Streit zwischen Schule und Schulträger schwelt weiter: Die Erweiterungspläne, die die Stadt Zweibrücken jetzt für das Helmholtz-Gymnasium vorstellte und die eine deutliche Erweiterung der Mensa vorsehen (wir berichteten), lehnt die Schule ab. Man habe die Berichterstattung darüber "mit Verwunderung über die Konkretheit der Planungen" zur Kenntnis genommen, wie Schuldirektorin Kerstin Kiehm anmerkte.

Knackpunkt im Streit zwischen Schule und Schulträger ist und bleibt die künftige Nutzung der Alten Feuerwache: "Die schulischen Gremien sehen das Areal der Alten Feuerwache als eine - bereits seit Jahrzehnten notwendige und stets kommunizierte - ideale Fläche zur Erweiterung der Schule in Form eines Multifunktionsraumes bzw. einer Mensa an. Einzig auf dieser Fläche würde nämlich die Schule - entgegen den alternativen, von der Stadt vorgestellten Erweiterungsmöglichkeiten - nicht in ihren räumlichen Gegebenheiten weiter beschnitten werden", heißt es in einer Stellungnahme der Schule. Diese wurde von der Schulleitung (Kiehm, Alexander Müller und Matthias Eifler) sowie Jörg Scherer für den Schulelternbeirat unterzeichnet.

Dort, wo jetzt die Alte Feuerwache steht, will ein Investor 30 Wohnungen errichten. Dieses Projekt lehnt die Schule auch unabhängig von der Erweiterungsproblematik ab. Sie befürchtet "Konflikte wegen ganztägigem Schullärm sowie hohem Verkehrsaufkommen und letztlich gravierende Einschnitte für den Schulbetrieb".

Losgelöst von diesem Projekt "Wohnpark am Schloss" hält wiederum Zweibrückens Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) die Alte Feuerwache für nicht geeignet für eine schulische Nutzung. "In ein solches Loch kann man die Kinder nicht reinstecken", hatte er in einem Pressegespräch gesagt. Die Schule schreibt dazu in ihrer Stellungnahme: "Dass diese Fahrzeughalle ein renovierungsbedürftiges Gebäude ist und nicht ohne Investitionen genutzt werden kann, ist auch der Schulleitung bewusst. Auch die potenziellen Bewohner des Wohnparks würden nicht in ein ‚Loch ohne Heizung' einziehen."

Die Schule bemängelt, dass durch die von der Stadt vorgesehene Vergrößerung der Mensa um etwa 140 Quadratmeter grundlegende Probleme des Helmholtz nicht gelöst werden: Ausschlaggebend und problematisch im Blick auf den Raumbedarf seien "die schon seit Jahren fehlenden Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, die durch die Ganztagsschule nun noch eingeschränkt werden. Trotz der Schaffung einer Mensa ist diese Aufenthaltsproblematik bisher nicht gelöst. Ein Lösungsansatz wurde bis dato von der Stadt hierzu noch nicht angesprochen bzw. präsentiert." Durch die vorgesehene Mensaerweiterung würde stattdessen der Schulhof beschnitten.

Wie Kiehm gestern mitteilte, habe man Pirmann darum gebeten, zeitnah einen Termin mit Schulleitung und Elternvertretung zu vereinbaren, "da die Schule stets an einer engen Zusammenarbeit mit dem Schulträger interessiert ist".

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