Helga Knauer neue Qi-Gong-Kursleiterin im Zweibrücker Rosengarten Mit Himmel und Erde verbunden

Zweibrücken · Die neue Qi-Gong-Anleiterin am Sonntagmorgen im Rosengarten, Helga Knauer, kam bei allen Teilnehmenden sehr gut an. Mit wenig kopflastigen Erklärungen und vielen fließenden Bewegungen nahm sie die 60-köpfige Gruppe auf Anhieb mit.

 Das Qi Gong von Helga Knauer im Zweibrücker Rosengarten kam bei den Teilnehmenden sehr gut an.

Das Qi Gong von Helga Knauer im Zweibrücker Rosengarten kam bei den Teilnehmenden sehr gut an.

Foto: Cordula von Waldow

Der traditionelle sonntägliche Qi-Gong-Morgen im Rosengarten begann diesmal mit einem chinesischen Morgengruß. „Wir begrüßen die Erde, wir begrüßen den Himmel, wir umarmen uns selbst“, lud Helga Knauer ein. Und die über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ahmten ihre Bewegungen nach.

Die 56-jährige Bechhoferin hat zur Freude der zahlreichen Getreuen das wöchentliche Qi-Gong-Training im Rosengarten übernommen, nachdem ihre Vorgängerin, Jia Hui, kurzfristig und unerwartet aufgehört hatte. Die Chinesin hatte über 15 Jahre lang das Qi Gong am Sonntagmorgen von 10 bis 11 Uhr angeleitet und zuletzt an Spitzentagen fast 100 Teilnehmende quer durch alle Alters- und Gesundheits-Schichten erreicht. Ihr Thema war die Gesundheit und sie erklärte neben den verschiedenen Übungen viel über deren Auswirkung auf den Körper. Bei Helga Knauer verlaufen die Bewegungen harmonisch und fließend. In ihrer ersten Stunde verzichtete sie auf große Erklärungen und nahm die Gruppe mit ihren bildhaften Beschreibungen einfach mit in den Ablauf. „Learning bei doing“, ließen sich die Frauen und Männer vom jungen Mittelalter bis hin ins fortgeschrittene Seniorenalter mit großer Offenheit darauf ein und lernten, wie ein Kind, durch Nachahmung.

„Eine Teilnehmerin bei meinen Qi-Gong-Kursen hat mir davon erzählt und mich hat die Möglichkeit hier im Rosengarten gereizt. Es passt auch“, berichtet die staatlich geprüfte Gymnastiklehrerin mit zahlreichen alternativen Zusatzqualifikationen und langjähriger Qi-Gong-Erfahrung. In der Physiopraxis Meisinger in Zweibrücken bietet sie regelmäßig entsprechende Kurse für Reha-Sport und Fitness an.

Entsprechend waren neben den langjährigen Rosengarten-Stammgästen auch ganz neue Gesichter zu sehen, die ihrer Lehrerin an diesen für sie neuen Standort gefolgt waren. Auch an ihnen konnte sich orientieren, wer etwa die Beschreibung zum Qi-Gong-Stand mit einem eingedrehten Becken, „wie wenn ihr euch auf ein Mäuerchen setzt“, nicht auf Anhieb umsetzen konnten. Aufgehängt an einen „goldenen Faden aus dem Universum“ am höchsten Punkt des Kopfes, wurde die Wirbelsäule und damit der ganze Körper bewusst aufgerichtet. „Stellt euch vor, von euren Fußsohlen wachsen Wurzeln in die Erde“, lud Helga Knauer dazu ein, sich tief mit der „Großen Mutter“ zu verbinden und zu erden, wie ein Baum. Die Arme wachsen wie Zweige in den Himmel und schaffen so die Verbindung „nach oben“.

„Lächeln“, erinnerte die spürbar ausgeglichene, in sich selbst ruhende Übungsleiterin ein über das andere Mal und schuf damit ein zusätzliches Gefühl von Leichtigkeit. Mit Übungen wie „den Sonnenball halten“ und „den Mond anschauen“ wurden männliche und weibliche Energie verbunden und ins Gleichgewicht gebracht.

Systematisch wurden über solche Übungen von den Füßen bis zum Hals alle Gelenke gelockert und bewegt, fast spielerisch. Denn viel schöner als eine Gymnastikübung ist es, sich das Ende des Regenbogens in beiden nach oben gerichteten Handflächen vorzustellen und diesen dann zu bewegen. Oder sich über Übungen wie „Welle“ oder „Taube“ so mit den Elementen Wasser und Luft zu verbinden, nachdem Erde und Feuer (durch die Sonne) bereits aktiviert waren.

Karin fand die Übungen alle sehr harmonisch und fließend. „Ich habe gerne mitgemacht“, bestätigt die langjährige Qi-Gong-Besucherin. Zu den Stammgästen gehört auch Jörgen Jürgensen. Der Wallhalber ist froh, den Weg auf sich genommen zu haben. Was ihm besonders gefiel: „Dass weniger geredet wurde und wir stattdessen mehr gemacht haben.“

Etwas, das Helga Knauer auf jeden Fall beibehalten will, wenngleich sie immer wieder einmal die eine oder andere Erklärung einfließen lassen wird. Sie findet: „Wir denken ohnehin viel zu viel und das Qi Gong ist eine wundervolle Gelegenheit, um einfach wieder mehr über die bildliche Vorstellung ins Fühlen zu kommen.“ Sie ist von der aufgeschlossenen Gruppe ebenso begeistert, wie umgekehrt: „Alle haben schön mitgemacht.“

Und die Atmosphäre im Rosengarten in der Natur mit zwitschernden Vögeln, plätscherndem Wasser, dem Duft und der umgebenden Energie der Pflanzen sei das perfekte Umfeld „für eine Verbindung zur Erde und nach oben sowie zu den Elementen und um zu sich selbst zu kommen, sich selbst wieder wahrzunehmen und zu spüren“.

Entsprechend freuen sich alle auf die kommenden Sonntage. Allerdings wird an diesem 29. Mai das Qi Gong ebenso ausfallen wie am 19. Juni.

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