Zweibrücker Stadtfest Heißes Wochenende in der Rosenstadt
Zweibrücken · Über 100 000 Besucher feierten bei großer Hitze das 39. Zweibrücker Stadtfest. Muscheln aus Boulogne ausverkauft.

Die Delegation aus Boulogne-sur-Mer um Oberbürgermeister Frédéric Cuvillier (4. von rechts) und Bürgermeisterin Mireille Hingrez (blau) überreichten Stadtjugendpflegerin Nicole Buchholz (3. von re.) und Bürgermeister Christian Gauf (2. von re.) den Rekordscheck in Höhe von 4327 Euro.
Foto: Thilo Huble„Das war im doppelten Sinn ein heißes Wochenende“, zog der Leiter des Zweibrücker Verkehrs- und Kulturamts, Thilo Huble, ein positives Fazit des 39. Zweibrücker Stadtfestes. Die über 100 000 Besucher hätten bei „heißen Temperaturen auch eine heiße Party“ gefeiert. „Die Attraktivität der Veranstaltung ist ungebrochen.“ Dazu müsse die Stadt „vergleichsweise wenig Werbung machen. Das Stadtfest ist ein Selbstläufer“, so Huble.
Auch Bürgermeister Christian Gauf freute sich über „ein schönes Fest bei schönem Wetter ohne nennenswerte Zwischenfälle“: Dem stimmte der Sprecher der Zweibrücker Polizeiinspektion, Klaus von Rhoden, uneingeschränkt zu. Am Samstag habe es einige Körperverletzungen gegeben (wir berichteten). Für ein Fest dieser Größenordnung sei das aber normal. Auch Harald Bohl vom Zweibrücker Ordnungsamt sprach von einer „insgesamt ruhigen Veranstaltung“.
Einziges Ärgernis für den Abteilungsleiter des Ordnungsamts waren die zugeparkten Feuerwehr-Zufahrtswege. Rund 50 Autos wurden abgeschleppt. „An einer Stelle sogar zwei Mal in der gleichen Nacht“, schüttelte Bohl den Kopf. Zumal in den Parkhäusern noch genügend Stellplätze frei gewesen seien. Eine Parkraumüberwachung im eigentlichen Sinne fände nicht statt. Über die zugeparkten Wege ärgerte sich auch der Stadtfeuerwehrinspekteur Frank Theisinger. Ansonsten meldete er keinen Einsatz beim Stadtfest.
Nach Angaben von Hans Prager vom Deutschen Roten Kreuz führte das DRK 17 Transporte durch. „Das hatten wir in früheren Jahren allein an einem Freitag“, sagte Prager.
Auch aus Sicht des Zweibrücker Jugendamtes, das wie die Polizei, das Ordnungsamt und ein privater Sicherheitsdienst bei der Veranstaltung präsent war, war es ein ruhiges Stadtfest. „Es waren weniger unter 16-Jährige, die unter starkem Alkoholeinfluss standen“, merkte Stadtjugendpflegerin Nicole Buchholz erfreut an.
Nach dem Stadtfest ist vor dem Stadtfest. Und da steht im kommenden Jahr das 40-jährige Jubiläum an. An der einen oder anderen Stelle könne es eine „Auffrischung“ geben, kündigte Huble an. Wobei man an dem bewährten Konzept festhalten möchte. „Wir haben auch schon Ideen als i-Tüpfelchen für das Jubiläum“, versprach der Organisator. Auf jeden Fall soll dann wieder ein Riesenrad aufgestellt werden. Obwohl erst zwei Mal ein Riesenrad beim Stadtfest gewesen sei, hätten Besucher das Fahrgeschäft vermisst.
Nicht vermissen mussten die Gäste den Stand der Partnerstadt Boulogne-sur-Mer, auf dem frische Meeresfrüchte angeboten wurden. Bereits am Sonntag waren die Muscheln ausverkauft. „Dabei haben wir sogar mehr Muscheln mitgebracht als im vergangenen Jahr“, sagte Oberbürgermeister Frédéric Cuvillier. 270 Kilogramm Muscheln, 150 Kilogramm Pommes und 150 Liter Wein haben die Freunde aus der Partnerstadt nach Angaben der Bürgermeisterin Mireille Hingrez verkauft. „Wir haben inzwischen schon Stammgäste aus Zweibrücken und dem Umland“, berichtete Hingrez von der positiven Resonanz auf das Angebots. „Und es interessieren sich immer mehr“, ergänzte Hingrez.
Vermehrt hat sich auch die Summe, die die Partner an ihrem Stand erwirtschafteten. Einen Scheck in Höhe von 4327 Euro erhielt die Zweibrücker Stadtjugendpflegerin aus den Händen des Boulogner Oberbürgermeisters. „Das ist ein neuer Rekord“, erklärte Cuvillier. „Eine stolze Summe“, freute sich auch Zweibrückens Bürgermeister Christian Gauf. Die Tradition mit dem Verkauf von Meeresfrüchten stärke die Partnerschaft. Im Gegenzug verkaufen Zweibrücker beim Weihnachtsmarkt in der französischen Hafenstadt Pfälzer Würste und Bier. Der Erlös kommt Jugendlichen in Boulogne zu Gute.
„Als Stadt der Rosen haben wir Zweibrücken gekannt. Jetzt haben wir Zweibrücken als Stadt der Sonne kennen gelernt“, meinte Cuvillier. Er lobte auch die Gastfreundschaft der Zweibrücker und der Besucher des Stadtfestes.
Tolle Geste der Besucher aus der Partnerstadt. „Die Bürgermeisterin Hingrez und ich haben das Grab des verstorbenen Oberbürgermeisters Kurt Pirmann besucht, um ihm eine letzte Ehre zu erweisen“, sagte Cuvillier.