Haus Bickenalb 2017 wieder belegt?

Zweibrücken · Zwei Sorgen könnte eine Karlsruher Kinderpflegedienst-Gesellschaft den Zweibrückern nehmen. Zum einen könnten Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhauses eine neue Arbeit finden. Zum Zweiten könnte das Haus Bickenalb wieder belebt werden.

 Das Haus Bickenalb könnte wiederbelebt werden. Foto: pma

Das Haus Bickenalb könnte wiederbelebt werden. Foto: pma

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Offenbar gibt es wirklich Hoffnung für Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhauses: die in Karlsruhe ansässige Kinderpflegedienst.com GmbH möchte im Haus Bickenalb eine stationäre Einrichtung für die Pflege schwerstkranker Kinder aufbauen. "Das kostet Geld, ist aber nachhaltig machbar", sagte der Verwaltungsleiter der Gesellschaft, Andreas Zawisla gestern nach einer Begehung des Gebäudes im Beisein von Mitarbeitern des Zweibrücker Bauamts. Danach stellte er den Klinikangestellten seine Ideen vor. Um das Vorhaben anzugehen, benötigt der Kinderpflegedienst geeignete Mitarbeiter. "Sonst können wir das Konzept nicht umsetzen", erklärte Zawisla. Bei der ersten Gesprächsrunde, die seinen Vortrag unterbrach, habe er viele "hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" kennengelernt. Darunter Intensivpflegekräfte und Schwestern, die sich im Bereich der Kinderkrankenpflege weiterbilden wollen. Auch die geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens, Julia Keller, war angetan von der "Mitarbeiterfamilie. Diese Menschen verdienen eine Perspektive."

Nach Einschätzung der Gewerkschaftssekretärin Sabine Schunck bietet die Kinderpflegedienst GmbH den Beschäftigten des Ende September schließenden Krankenhauses eine Chance: "Das Konzept klingt schlüssig." Sie habe sich das Unternehmen in Karlsruhe angeschaut. "Jetzt hängt es von den Pflegekräften ab, ob sie das wahrnehmen." Schunk sagte, dass Oberbürgermeister Kurt Pirmann sie auf das Unternehmen aufmerksam gemacht und auch das Haus Bickenalb als Standort ins Spiel gebracht hatte.

Auch die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Silvia Bezold, findet die Idee gut. Auch wenn es für die medizinisch-technische Assistentin im Labor keine Perspektive bietet. Die Mitarbeiter aus der Pflege müssten selbst entscheiden, ob sie in einer Einrichtung mit schwerstpflegebedürftigen Kindern arbeiten können. Neben Pflegekräften werden auch Mitarbeiter der Servicegesellschaft benötigt, sagt Zawisla. Die Pflegekräfte werden im Haus eingesetzt. Wobei die Zahl noch unsicher sei. Bei den ambulant tätigen Mitarbeitern, die "heimatnah" eingesetzt würden, rechnet Keller mit rund 100 Personen. Nach Einschätzung Zawislas bietet der Standort für eine solch neuartige Einrichtung ideale Voraussetzung. Sein Unternehmen wolle das Vorhaben schnell umsetzen. Schon im nächsten Jahr könnte das Haus Bickenalb saniert und belegt sein. Da müssten Bund, Land und Krankenkassen bei Zulassungen mitspielen. Auch die Stadt. Wobei er über Geld noch nicht sprechen wollte. "Wenn konkrete Anfragen kommen, wird die Stadtverwaltung das wohlwollend begleiten", sagte Stadtsprecher Heinz Braun.

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