Hartz-IV-Selbsthilfe soll Verein werden

Zweibrücken · Fünf Jahre nach ihrer Gründung erfährt die Hartz-IV-Selbsthilfegruppe eine immer größere Nachfrage. Initiator und Stadtratsmitglied Bernhard Schneider will das Projekt nun auf ganz neue Füße stellen.

Die Zweibrücker Hartz-IV-Selbsthilfegruppe soll ein eingetragener Verein werden. Der Initiator der Gruppe, Bernhard Schneider, stellte dem Merkur entsprechende Pläne vor, die das Projekt auf ganz neue Füße stellen sollen. Auf diese Weise will das Stadtratsmitglied der Linken zum einen zusätzliche Mitstreiter gewinnen, zum anderen die Akquise von finanzieller Förderung ermöglichen.

"Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem der Umfang der Arbeit extrem geworden ist", begründete Schneider den Schritt. Die Nachfrage nach Beratung sei bei den Hartz-IV-Empfängern immens. Allein er habe im vergangenen Jahr 213 persönliche Einzelgespräche geführt, sagt Schneider. In diesem Jahr seien es bereits bis August 180 gewesen - Telefonate, Mails und Papierkram nicht mitgerechnet. Dazu komme die Arbeit, die seine drei Mitstreiter erledigt hätten. All das machen die Vier ehrenamtlich.

Vor fünf Jahren hat sich die Selbsthilfegruppe gegründet. Sie trifft sich alle 14 Tage mittwochs ab 15 Uhr im Mehrgenerationenhaus, ab 16 Uhr gibt es dort eine individuelle Rechtsberatung. Die ist auch nach Vereinbarung möglich.

Und genau da beginnt bereits das Problem: Der Gruppe fehlt es an geeigneten Räumen für die Gespräche. Im Mehrgenerationshaus seien diese nur bedingt möglich, sagt Schneider. "Die Vertraulichkeit ist dort nicht gegeben." Man brauche deshalb einen Raum, in der man einerseits nicht gestört wird, andererseits vertraulich mit Hartz-IV-Empfängern sprechen kann. Ziel sei es, als eingetragener Verein etwas Geeignetes anzumieten. So könne man dann auch das Angebot ausweiten, in dem Büro zweimal die Woche eine Sprechstunde anbieten und auch darüber hinaus immer erreichbar sein.

Dafür wiederum braucht es finanzielle Förderung. Schneider sucht nach Personen, die bereit sind, den neugegründeten Verein als Fördermitglieder finanziell zu unterstützen. Zum anderen sei es als Verein leichter, an anderweitige Förderungen zu kommen, argumentiert Schneider. Als Einzelperson sei es auch schwierig, Träger für bestimmte Projekte zu finden. Das hat er zuletzt bei einem Pilotprojekt zu Aktivierung von Langzeitarbeitslosen (wir berichteten) festgestellt, das ein möglicher Verein nun neu beleben soll.

Zudem hofft er auf aktive Mitglieder, die sich im Verein engagieren. "Hartz-IV-Empfänger sollen auch Mitglieder werden", betont Schneider. So will er sie in die Arbeit mit einbinden.

Wann der Verein gegründet wird, kann Schneider noch nicht sagen. Zunächst will er die Resonanz auf seinen Vorstoß abwarten - und den Verein erst dann eintragen lassen. "Wenn ich sehe, dass wenig Interesse besteht, spare ich mir das", so Schneider.

Wer Interesse hat, den Verein zu unterstützen, kann sich bei Bernhard Schneider melden, Tel. (0 63 32) 99 34 35 oder (0171) 5 26 54 61; E-Mail: Bernhard-45@web.de.

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