Unsere Woche Hakenkreuze und enttäuschte Mamas

Es gibt Menschen, bei denen ich mich spontan frage, ob sie in der Kindheit im Sandkasten einmal zu oft die Schippe auf den Kopf bekommen haben. Die Typen, die am letzten Wochenende fünf Hakenkreuze in der 22er-Straße auf eine Fassade vor einem Haus – in dem eine syrische Familie wohnt – geschmiert haben, gehören zweifellos dazu.

Hakenkreuze? Im Ernst, ihr Spinner? Das ist kein Akt der Meinungsfreiheit, das ist kein politisches Statement und das ist auch kein Protest gegen „die da oben“. Das ist einfach nur schäbig und verachtenswert. Und auch wenn ihr euch im Kreis eurer braunen Brüder darüber beömmeln mögt, was für ein tolles Zeichen ihr da gesetzt habt – die einzige Frage, die sich Betrachter eurer Werke stellen, ist, wie ihr morgens in den Spiegel schauen könnt, ohne vor Scham im Boden zu versinken.

Was bleibt, ist die Hoffnung, dass ihr so jung seid, dass eure enttäuschten Mamas euch noch Anstand einbläuen können, bevor Hopfen und Malz verloren sind. Es könnte aber natürlich auch sein, dass ihr tatsächlich Überzeugungstäter vom „Nationalen Widerstand Zweibrücken“ seid, wie die „Solidarische Rose“ behauptet. Unabhängig davon wie man der Antifa-Gruppe gegenübersteht – sie hat offenbar recht damit, dass Zweibrücken nicht so bunt ist, wie man gerne glauben mag.

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