Gute Geschichten gehört

Zweibrücken · Wortspiel und Witz prägten gestern Abend die Autorenlesung im Merkur -Pressezentrum. Mit Tautogrammen bedienten Gerhard Rinsche und Heide Werner ein unbekannteres Genre der Literatur – und das kam an.

 Die Tautogramme von Heide Werner und Gerhard Rinsche, die sie gestern Abend im Merkur-Pressezentrum vorlasen, hatten mal einen ernsten, mal einen humorvollen Hintergrund. Fotos: Nadine Lang

Die Tautogramme von Heide Werner und Gerhard Rinsche, die sie gestern Abend im Merkur-Pressezentrum vorlasen, hatten mal einen ernsten, mal einen humorvollen Hintergrund. Fotos: Nadine Lang

Heide Werner und Gerhard Rinsche sind nicht nur Mitglied der Zweibrücker Autorengruppe, sondern haben auch ein gemeinsames Büchlein herausgebracht. In den Genuss der darin enthaltenen 49 Tautogramme durften gestern Abend die Zuhörer im Merkur-Pressezentrum kommen. Doch zunächst gab Merkur-Verlagsleiter Patrick Strerath neben seiner Begrüßung auch eine kleine Kostprobe, was ein Tautogramm eigentlich ist. "Vom Verlagsleiter vorgestellt verbleibt verursacht von Versen viel Vergnügen", lauteten seine Worte, die der Startschuss für eine unterhaltsame Lesung waren.

Bei Tautogrammen handelt es sich also um eine Sonderform der Alliteration, bei dem alle Worte oder Zeilen mit dem gleichen Buchstaben beginnen. "Angelika bis Zoe", nannten die Autoren ihr Büchlein und gaben dadurch Preis, dass sie sich nicht nur an ihre Anfangsbuchstaben halten, sondern ihre Tautogramme sogar in alphabetischer Reihenfolge veröffentlichten. Die Tautogramme selbst waren allerdings keinesfalls standardisiert, sondern jedes für sich individuell und mit eigenem, mal ernstem, mal humorvollem Hintergrund. "Auch Erdbeerenpflücken kann eine schöne Seite haben", witzelte Gerhard Rinsche vor seinem Tautogramm, das mit den Worten "Emil erntete emsig erste Ernstweiler Erdbeeren" begann. Er versicherte, dass seine Texte bis auf einen keine autobiografischen Hintergründe haben. Diesen einen mit dem Titel "Gerhard" gab er dann auch noch zum Besten.

Anders sah es bei Heide Werner aus, die mit "Kater Karlos Kurswechsel" ein Thema zum besten gab, das ihr persönlich "eine Herzensangelegenheit" sei. Tatsächlich ist Heide Werner nämlich eine engagierte Tierschützerin, die in ihrem Wohnort Kirkel schon etwa 500 Katzen in Not vermittelt hat. Das Thema Tiere war überhaupt in vielen der Tautogramme präsent. Auch Gerhard Rinsche ist Tierschützer, und so fanden etwa ein Dobermann, ein Hof- und Jagdhund, Fische, Kolibris und Katzen ihren Platz in den Texten. Daneben Themen wie Mädchenträume, der Zauber des Landlebens, Hoffnungen, Träume, Bräunungsfanatiker und Liebe.

Auch Heide Werners Lieblingstautogramm kam vor. "Unvergesslich" lautete dies und erzählte von einer jungen Liebe, die durch ein Gewitter beschleunigt wird. Heide Werner kam übrigens durch ein Geschenk Gerhard Rinsches zum Schreiben von Tautogrammen. Dieser schrieb ihr eines zum Geburtstag, was ihr so gut gefiel, dass sie es selbst auch ausprobieren wollte. Gefallen hat es auch dem Publikum. Neben viel Applaus wurde auch das anschließende Zusammensein mit den beiden Autoren von den Zuhörern gerne genutzt. "Ich fand es ganz witzig und auch nachdenklich von der Themenwahl her", sagte Katja Rauch aus Zweibrücken . Das Büchlein ist übrigens im OVD Verlag unter der ISBN Nr. 978-3-943853-01-8 erschienen und kostet sechs Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort