Gütesiegel: Facco nimmt Stadt in die Pflicht

Zweibrücken · Eine Offensive in Sachen Generationenfreundlichkeit plant Mario Facco, Chef der Zweibrücker Werbegemeinschaft. Wenn im Mai neue Gütesiegel vergeben werden, sollen möglichst alle Einzelhändler dabei sein. Facco nimmt auch die Stadt in die Pflicht, mit möglichen Teilnehmern zu sprechen; doch deren Sprecher verweist auf Kapazitäts-Engpässe.

 16 Zweibrücker Geschäfte haben das Gütesiegel „generationenfreundliches Einkaufen”. Foto: lf

16 Zweibrücker Geschäfte haben das Gütesiegel „generationenfreundliches Einkaufen”. Foto: lf

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Wenn die Zweibrücker Werbegemeinschaft am Dienstag tagt, geht es auch um das Gütesiegel "Generationenfreundliches Einkaufen". Das wurde 2011 erstmals in Zweibrücken an 16 Einzelhändler vergeben, im Mai läuft die Auszeichnung des Einzelhandelsverbandes aus (wir berichteten). Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Mario Facco, arbeitet derzeit fieberhaft daran, dass dieses Mal noch mehr Zweibrücker Händler zertifizieren lassen. Damit wolle er die Spitzenposition, die die Rosenstadt bundesweit einnehme, weiter ausbauen. Dass die bisherigen 16 Einzelhändler (siehe "Auf einen Blick") ihr Siegel von den Prüfern erneuern lassen wollen, davon geht Facco fest aus. "Im Prinzip ist es aber das Ziel, dass alle mitmachen", sagt der Chef der Werbegemeinschaft. Allerdings gehe es bei einigen bautechnisch nicht, räumt Facco ein.

Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft würde sich wünschen, dass sich auch die Stadt mehr in die Akquise von Händlern einbringen würde. "Die Werbegemeinschaft hat einen Vorsitzenden, der einen Job hat", so Facco, "da wäre die Stadt gefragt". Zumal ein möglichst flächendeckend vergebenes Gütesiegel vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sehr positiv für das Image der Rosenstadt wäre. Zudem müsse die Stadt die Gütesiegel viel besser nach außen vermarkten.

"Die Stadt hat noch nie ein Gespräch mit der Werbegemeinschaft abgelehnt", entgegnet Stadtsprecher Heinz Braun. Selbstverständlich sei man bereit, über eine gemeinsame Strategie zur besseren Vermarktung zu sprechen. Denn schließlich begrüße es die Stadt, dass auf die älter werdende Gesellschaft reagiert werde. Es könne aber nicht sein, dass einfach nur gefordert wird, die Stadt solle aktiv werden. In Sachen Akquise von Händlern erteilt Braun Facco zudem eine klare Absage. Dafür sei in der Stadtverwaltung keine Kapazität vorhanden, so Braun, der unter anderem darauf verweist, dass die Stelle des City-Managers weiterhin unbesetzt ist.

Wenn die Prüfer des Einzelhandelsverbandes Mittelrhein-Rheinhessen-Rheinland-Pfalz demnächst nach Zweibrücken kommen, werden sie nach acht übergeordneten Kriterien Punkte vergeben: So geht es um die Erreichbarkeit des Geschäftes (etwa durch entsprechende Gestaltung der Parkplätze) sowie der Fußwege zum Geschäft. Wichtig ist den Prüfern auch, dass der Eingangsbereich gut zu erreichen ist durch barrierearmen Zugang. Auch die Ladengestaltung selbst ist ein Kriterium, ebenso wie ein ausreichend breiter Durchgang an der Kasse. Beim Punkt Sortimentgestaltung geht es um die Kennzeichnung von Waren und Produktbereichen, die Lesbarkeit der Preise am Regal oder von Produktschildern. Auch der Service spielt eine Rolle - etwa wenn Ruhe- und Sitzgelegenheiten, Kinderspielecken und Kundentoiletten angeboten werden. Weiter achten die Prüfer auf die Servicequalität der Mitarbeiter und vergeben Sonderpunkte für spezielle Behindertentoiletten oder weitere Dienstleistungen, die eine Bereicherung für Kunden darstellen.

16 Zweibrücker Geschäfte haben derzeit das Gütesiegel "Generationenfreundliches Einkaufen": Edeka Ernst, Bettengalerie, Cap-Markt, die Elektrofachgeschäfte Quoiffy und Schwarz, Foto-Facco, Gärtnerei/Deko-Shop der Justizvollzugsanstalt, Hörgeräte Richberg, Möbel Martin, Naturkostladen, die beiden Optiker Röttig und Seybold-Epting, Pfälzischer Merkur, Ratsapotheke, Reformhaus Stoltz, Thalia-Buchhandlung.

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