Grundschule Sechsmorgen Der Weg zur nachhaltigen Schule ist geschafft

Zweibrücken · Die Zweibrücker Grundschule Sechsmorgen hat für ihr Engagement in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit die Auszeichnung „Nachhaltige Schule“ erhalten. Ein toller Erfolg und das Ergebnis einer konsequenten Umwelterziehung.

 Die Zweitklässler der Grundschule Sechsmorgen beschäftigten sich mit der Welt der Bienen. Sie erlebten die nützlichen Tiere auch live beim Zweibrücker Imkerverein – Honigschlecken direkt aus der Wabe inklusive.

Die Zweitklässler der Grundschule Sechsmorgen beschäftigten sich mit der Welt der Bienen. Sie erlebten die nützlichen Tiere auch live beim Zweibrücker Imkerverein – Honigschlecken direkt aus der Wabe inklusive.

Foto: Elisabeth Heil

Welch ein Erfolg! Sabine Gauf ist zufrieden, auch ein bisschen erleichtert. Gerade hat sie erfahren, dass sich ihre Grundschule Sechsmorgen offiziell „Nachhaltige Schule“ nennen darf. „Das macht mich glücklich und auch ein bisschen stolz – stolz auf mein Team, das diesen Nachhaltigkeitsgedanken schon seit Jahren mitträgt und in so vielfältiger Weise umsetzt“, sagt die Schulleiterin.

Die Idee, sich für die Auszeichnung zu bewerben, sei aber aus der Schülervertretung gekommen. Sie steht in Kontakt mit der Landesschülervertretung RLP, die die Auszeichnung „Nachhaltige Schule“ gemeinsam mit dem Bildungsministerium ins Leben gerufen hat. „400 Punkte hätten wir gebraucht, um die Auszeichnung zu bekommen, über 600 sind es geworden“, verrät Sabine Gauf.

Kein Wunder, schließlich ist das Engagement „auf Sechsmorgen“ in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz beachtlich. Es gibt zum Beispiel ein klares Abfallkonzept mit Mülltrennung und Sammelstellen für Batterien und leere Patronen, Mülldienste und Nachhaltigkeitsteams in den Klassen, papierlose Elternkommunikation dank „Elternnachricht“ und Müllsammelaktionen. Darüber hinaus spricht die Schule den Eltern Empfehlungen aus, etwa beim Pausenbrot auf Verpackungen zu verzichten und die Ausstattung der Schüler möglichst plastikfrei zu gestalten. „Wir machen mit beim Schulobstprogramm, leben im Schulalltag das Energiekonzept ,Lichtwächter‘ – also Licht ausschalten und Türen schließen –, besuchen regelmäßig außerschulische Lernorte wie Biobauernhöfe, Märkte oder den Wald und, und, und“, zählt die Schulleiterin auf.

Doch auch auf dem weiträumigen Schulgelände ist der Umweltschutzgedanke überall zu spüren. So gibt es mehrere Insektenhotels, einen Schulgarten in den beiden Innenhöfen mit Hochbeeten und Kräuterspirale, sowie ein Hochbeet im Außengelände mit Kartoffeln und Erdbeeren, eine Wildblumenwiese, ein Tippi aus Bohnenstangen und Bohnenpflanzen.

Verantwortlich für all das ist übrigens Lehrerin Petra Weingarth mit ihren Schülerinnen und Schülern aus der Umwelt-AG. Unterstützt in ihrem eifrigen Tun werden sie finanziell vom Förderverein und natürlich von Hausmeister Stefan Wirth.

„Nachhaltige Schule“ war in diesem Jahr übrigens auch das Thema der Projektwoche vom 11. bis 15. Juli. Die Kinder der ersten Klassenstufe beschäftigten sich mit dem Projekt Hühner. Dafür zog im Klassensaal ein Hühnerbrutkasten mit 15 Hühnereiern ein. Für den Innenhof hatte der Förderverein ein Hühnerhaus gesponsert, Familie Schwarz aus Maßweiler drei Hühner ausgeliehen und Hausmeister Wirth brachte sogar einmal seinen freundlichen Hahn mit. Das Schönste aber war für die Kinder ganz sicher, als die Küken endlich schlüpften und gefüttert und gestreichelt werden durften.

Dem Thema Bienen widmeten sich die Zweitklässler. Sie erfuhren dabei nicht nur Spannendes und Neues aus der Welt der Bienen und anderer Insekten, sie erlebten die nützlichen Tiere auch live beim Zweibrücker Imkerverein – Honigschlecken direkt aus der Wabe inklusive.

Wald und Wiese mit Besuch einer Heilpflanzenexpertin, die mit den Kindern unter anderem eine Kräuterlimonade und eine Stich-Weg-Salbe herstellte, stand bei den beiden dritten Klassen auf dem Programm. Sogar die Nachmittagsbetreuung hatte Lust auf die Projektwoche. Hier bastelten die Kinder unter anderem Futterrollen für die Vögel oder Wassertränken für Insekten – jeden Tag eine andere Idee.

Am Freitag dann gab es für alle ein gesundes Frühstück. Bei den Zweitklässlern kamen natürlich Honigbrote auf die Teller. Den Honig hatten sie von ihrem Besuch beim Imkerverein mitgebracht.

 Eine Henne der Familie Schwarz aus Maßweiler, die der Schule drei Hühner ausgeliehen hat. Der Förderverein hat das Hühnerhaus gesponsert.

Eine Henne der Familie Schwarz aus Maßweiler, die der Schule drei Hühner ausgeliehen hat. Der Förderverein hat das Hühnerhaus gesponsert.

Foto: Elisabeth Heil
 Auch die Nachmittagsbetreuung hatte Lust auf die Projektwoche. Hier werden ein kleiner Kräutergarten und selbstgemachte Samenbomben präsentiert.

Auch die Nachmittagsbetreuung hatte Lust auf die Projektwoche. Hier werden ein kleiner Kräutergarten und selbstgemachte Samenbomben präsentiert.

Foto: Elisabeth Heil

Höhepunkt der Projekttage zum Thema Nachhaltigkeit und gleichzeitig auch Abschlussfeier war am Mittwochabend das Theaterstück der Viertklässler, das sie natürlich nicht nur während der Projektwoche geübt, sondern bereits seit zwei Monaten fleißig einstudiert hatten. Darin verliebt sich ein kleiner Fuchs in ein Huhn, das glaubt, eine Elfenbeinmöwe zu sein und die Tochter eines Piratenkapitäns – ein Musical über eine ungewöhnliche Freundschaft, die Macht der Fantasie und die spannende Reise auf der Suche nach einem eigenen Weg ins Leben. Fantastisch, tierisch und ideal für Veggie-Freunde. Ein wunderschöner Abschluss einer ganz besonderen Projektwoche und eines aufregenden Schuljahres.

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