Grünes Licht für den Überflieger

Zweibrücken · Zweibrücken bekommt nun doch seinen Überflieger: Von der Bubenhauser Straße sollen die Autofahrer künftig direkt auf die A 8 Richtung Neunkirchen gelangen. Der Bund finanziert den 1,1 Millionen Euro schweren Bau, die Bagger sollen ab Sommer rollen.

 Die Spur für die Rampe zum Überflieger in der Bubenhauser Straße ist bereits angelegt, hier im Vordergrund. Sie soll am Kreisel rechts vorbeilaufen, die Gottlieb-Daimler-Straße überspannen und dann bis zur Autobahnauffahrt hinten rechts führen. Foto: Gerrit Dauelsberg

Die Spur für die Rampe zum Überflieger in der Bubenhauser Straße ist bereits angelegt, hier im Vordergrund. Sie soll am Kreisel rechts vorbeilaufen, die Gottlieb-Daimler-Straße überspannen und dann bis zur Autobahnauffahrt hinten rechts führen. Foto: Gerrit Dauelsberg

Foto: Gerrit Dauelsberg

Vor elf Jahren landete er nach langem Hin und Her auf Eis, jetzt wird er überraschend aus der Tiefkühltruhe gezaubert: der sogenannte Überflieger am Bubenhauser Kreisel. Kurz hinter der Ampel an der Abzweigung nach Rimschweiler sollen Autofahrer künftig auf den Überflieger fahren - eine Brücke über die Gottlieb-Daimler-Straße, die auf die gleiche Autobahn-Auffahrt führt wie die Abzweigung vom Kreisel. Das teilten am Freitag Stadtsprecher Heinz Braun und die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (CDU ) mit.

Bei Braun war der Überflieger allerdings nur Randnotiz. In seiner Mitteilung ging es im Kern darum, dass sich Möbel Martin und der Globus Baumarkt mit der Stadt geeignet hatten, die Normenkontrollklage gegen die John-Deere-Brücke zurückzuziehen (siehe Seite 15). Dafür, dass trotz 14 zusätzlicher John-Deere-Tieflader täglich die Wilkstraße und der Kinokreisel entlastet werden, soll nun auch der Überflieger sorgen. Denn über ihn soll der Verkehr vorbei am Bubenhauser Kreisel geleitet werden, der somit auch entlastet wird. Anita Schäfer: "Mit dem Projekt soll die Auffahrtssituation von der B 424 auf die Autobahn verbessert werden." Sie teilte weiter mit, dass der Bund für diese "zusätzliche Verbindungsrampe" 1,1 Millionen Euro bereitstelle. Schäfer: "Die Maßnahme wird aus den dem Land pauschal zugewiesenen Um- und Ausbaumitteln finanziert." Die Stadt Zweibrücken habe bereits kürzlich durch die Auftragsverwaltung Rheinland-Pfalz die Nachricht erhalten, dass die erforderlichen Bundesmittel bereitstehen. Im Sommer soll der Bau losgehen. Bereits seit Jahren gibt es eine angelegte Fahrspur in der Bubenhauser Straße, die allerdings kurz hinter einem rot-weißen Schild endet. Auch an der Autobahnauffahrt gibt es laut Braun bereits eine angedeutete Rampe. Es müssten noch Aufschüttungen aufgebracht und verdichtet werden.

Die Debatte über den Überflieger war im Stadtrat am 16. Dezember 2014 entflammt, als es um den Bebauungsplan der Wilkstraße ging. Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) hatte angedeutet, dass er im Laufe des Frühjahrs mit dem technischen Geschäftsführer des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz, Bernd Hölzgen, auch über diesen Überflieger reden wolle. FWG-Fraktionschef Kurt Dettweiler hatte sich klar dagegen ausgesprochen, Christian Gauf (CDU ) lobende Worte dafür gefunden. Das Bundesverkehrsministerium, das das Projekt umsetzt, antwortete am Freitag auf eine Merkur-Anfrage vom 13. Februar. Norbert Barthle (CDU ), Parlamentarischer Staatssekretär des Ministeriums, teilte inhaltlich das gleiche wie Anita Schäfer mit. Er kommentierte die Finanzierungsgenehmigung für den geplanten Bypass des Bubenhauser-Kreisels mit den Worten: "Das ist eine gute Nachricht für die Region."

Bereits im September 2003 hatte die Stadt den Baubeginn für den Überflieger angekündigt - für Frühjahr 2004. Das Projekt, das im Frühjahr 2005 fertig sein sollte, gehörte zu einem verkehrstechnischen Gesamtkonzept, das auf einer Untersuchung des Büros Vertec basierte, und sei sinnvoll, um im Prognosejahr 2015 die zu erwartenden Verkehrsströme zu bewältigen. Baurecht hatte der Überflieger mit dem Bebauungsplan Kreisel und Südtangente erhalten. Der Bund sollte damals 85 Prozent der Baukosten von einer Million Euro tragen, die Stadt 150 000 Euro. Während der Haushaltsberatungen war das Projekt dann im Einvernehmen aller Fraktionen aus dem Planentwurf gestrichen worden. Danach gab es einigen Zwist darüber, wessen Verdienst die Streichung gewesen war.

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