Grüne: Es kann nur einen geben

Mainz/Zweibrücken. Wegen des voraussichtlichen Eintritts der Grünen in die rheinland-pfälzische Landesregierung wächst bei Freunden des Zweibrücker Flughafens die Sorge, dieser stehe vor der Schließung

 Billig in den Süden? Nicht auf Kosten der Steuerzahler, sagt der Mainzer Grünen-Chef. Fotos: pm/dpa

Billig in den Süden? Nicht auf Kosten der Steuerzahler, sagt der Mainzer Grünen-Chef. Fotos: pm/dpa

Mainz/Zweibrücken. Wegen des voraussichtlichen Eintritts der Grünen in die rheinland-pfälzische Landesregierung wächst bei Freunden des Zweibrücker Flughafens die Sorge, dieser stehe vor der Schließung. Denn die Grünen fordern seit Jahren einen Stopp der öffentlichen Subventionen für die rheinland-pfälzischen Flugplätze - und haben diese Forderung auch nach der Wahl in Rundfunk-Interviews bekräftigt, in denen der Flughafen Zweibrücken neben dem Nürburgring als ein Beispiel für Steuergeldverschwendung in Rheinland-Pfalz angeprangert wurde. Der Landesvorsitzende und vorläufige neue Grünen-Fraktionschef Daniel Köbler machte gestern auf Merkur-Nachfrage deutlich, dass die Grünen nicht mit einer Forderung nach einer sofortigen Schließung des Flughafens Zweibrücken in die Gespräche mit der SPD gehen werden. Zwar hätte "der Flughafen Zweibrücken niemals aufgemacht werden dürfen", aber nach den hohen Investitionen dort sei nachdenkenswert, diese auch noch zu nutzen. Allerdings forderten die Grünen einen "ganz klaren Zeitrahmen", bis wann die jährlichen Millionen-Subventionen für den Flugbetrieb in Zweibrücken sowie auf dem Hahn gestoppt werden: "Das muss so schnell wie möglich passieren, denn angesichts der Schuldenbremse ist ja noch weniger Geld da - innerhalb dieser Legislaturperiode muss es sein."Köbler: "Für uns ist entscheidend, dass ein Regionalflughafen nicht dauerhaft vom Steuerzahler abhängig sein kann. Mit Steuersubventionen für wenig Geld in den Süden fliegen - das kann nicht sein!"

 Daniel Köbler

Daniel Köbler

In Zweibrücken gebe es noch "die Besonderheit, dass Saarbrücken-Ensheim ganz in der Nähe ist und diese beiden Flughäfen deshalb niemals wirtschaftlich betrieben werden können. Dazu braucht es eine Lösung, denn ein Wettlauf der öffentlichen Subventionen ist nicht im Sinne der Menschen auf beiden Seiten der Landesgrenzen und auch ökologisch Wahnsinn". Die Grünen würden sich deshalb dafür einsetzen, sich "schnell mit dem Saarland zusammenzusetzen". Dass bald wohl in beiden Ländern Grüne an der Regierung sind, könne "eine neue Chance" für eine gemeinsame Flughafenpolitik sein. Welcher der beiden Airports hat für Köbler die besseren Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Betrieb? Köbler: "So will ich das gar nicht diskutieren. Man muss mit möglichen Investoren sprechen. Und ein gemeinsames Konzept zu finden ist wichtiger als die Frage, in welchem Bundesland der Flughafen ist - die Zeit dieses Kirchturmdenkens ist vorbei."

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