Krankenstand Grippewelle schlägt voll zu

Zweibrücken · Nardini-Klinikum: Über 120 stationäre Fälle. Rathaus: Krankenstand deutlich höher als sonst.

 Die Grippe verbreitet sich rasant, auch in Zweibrücken. Das Nardini-Klinikum vermeldet über 120 stationäre Fälle.

Die Grippe verbreitet sich rasant, auch in Zweibrücken. Das Nardini-Klinikum vermeldet über 120 stationäre Fälle.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Die Nase läuft, die Glieder schmerzen, der Kopf brummt: Momentan gibt es in Zweibrücken und der Region jede Menge Menschen, die an diesen Symptomen leiden. Grund ist die Grippewelle, die grassiert und zahlreichen Krankenhäusern zusetzt, weil die nicht mehr wissen, wie sie die ganzen Kranken unterbringen sollen.

Auch am Nardini-Klinikum ist die Lage nicht einfach, das machte der Sprecher der Einrichtung, Thomas Frank, bereits im Merkur deutlich. Gestern präsentierte er konkrete Zahlen, die er tags zuvor noch nicht nennen konnte. „Wir haben aktuell über 120 Fälle von Influenza in unserem Haus in Zweibrücken“ sagte er. Auch Landstuhl habe zahlreiche Patienten mit entsprechendem Krankheitsbild stationär untergebracht, doch sei die Lage in Zweibrücken deutlich heftiger. „Die Zahlen sind schon außergewöhnlich hoch. Das ist dieses Jahr wirklich ein Ausreißer“, sagte Frank. Aktuell über 120 stationäre Fälle in der Rosenstadt-Klinik – das Ausmaß der Grippewelle lasse sich erst ganz erfassen, wenn man sich die Zahlen des Vorjahres anschaue, erklärte Frank. In der Grippesaison 2016/2017 seien es insgesamt, also über die ganze Saison, die von Oktober bis März gehe, gut 70 Fälle gewesen. „Und das war auch schon eine größere Grippewelle“, sagte Frank. Das Robert-Koch-Institut veröffentliche jede Woche neue Daten über die Erkrankungen – aktuell habe das Institut festgestellt, dass sich die Zahl der Neuinfektionen in der Zeit von Januar bis Ende Februar in Rheinland_Pfalz verdreifacht habe. Frank hofft, dass der Scheitelpunkt nun erreicht ist. Das Nardini-Klinikum in Zweibrücken und Landstuhl plane derzeit keinen Aufnahmestopp, auch wenn die Lage schwierig sei. Tags zuvor hatte eine Meldung die Runde gemacht, nach der das Städtische Krankenhaus in Pirmasens einen Aufnahmestopp für die Notaufnahme verhängt habe; Rettungswagen sollten die Erkrankten alternativ etwa nach Zweibrücken, Homburg oder Landstuhl fahren, wurde gemeldet. Das Städtische Krankenhaus hatte allerdings später erklärt, diese Meldung sei falsch, es gebe keinen Aufnahmestopp, auch wenn die Kapazitäten nahezu erschöpft seien (wir berichteten gestern).

Auch das Rathaus in Zweibrücken vermeldet einen deutlich höheren Krankenstand als sonst. Stadtsprecher Heinz Braun sagte gestern auf Anfrage des Merkur: „Derzeit sind über zwölf Prozent der Beschäftigten im Rathaus krankgeschrieben. Normalerweise sind es zirka sieben Prozent.“ Es liege nahe, die Ursache daran auch in der Grippewelle zu suchen. Allerdings gebe es keine Erkenntnisse, ob wirklich die Influenza der Grund für den hohen Krankenstand ist. Die Verwaltung erhalte nur eine Bescheinigung des Betroffenen, in der die Dauer der Krankschreibung aufgeführt sei. Der Grund dafür werde aus datenschutzrechtlichen Gründen dem Arbeitgeber nicht mitgeteilt.

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