Wenn Flughäfen wandern

Von Jan Althoff Der Wind hat uns ein Lied erzählt. Wenn man bereit ist, den Begriff "Wind" eher breit zu definieren. So breit, dass er auch den umtriebigen Kurier des Herzogs, den pensionierten Richter und Pferdefreund Werner Euskirchen, umfasst. Man kann sich ja einfach vorstellen, wie ihm der Wind das ergraute Haupthaar zerzaust. Das Lied ist in diesem Fall eine Stadtkarte von Zweibrücken. Zwar "Kein Glück, unsagbar schön", aber hübsch anzuseh'n. Mit Werbung namhafter Zweibrücker Unternehmer und dem Signet "Rosenstadt Zweibrücken www.zweibruecken.de". Also für den Laien praktisch amtlich. Und mit einer kleinen Sensation auf der kleinen Übersichtskarte der Region (die wir aus Gründen des Urheberrechts vorsichtshalber nicht abdrucken). Dort ist der Vertreter einer extrem seltenen Spezies zu sehen: der so genannte Wanderflughafen. Wenn die Blätter der Bäume braun und die Nächte kühl werden, packt er seine Abflughallen und Landebahnen - und wandert in den Süden. Allerdings nur ein paar Kilometer. Woher wir das wissen? Nun, wir haben es uns zusammengereimt. Denn auf besagter Übersichtskarte fehlt Zweibrücken ein Flughafen. Dafür hat die Zitadellenstadt Bitsch plötzlich einen. Aus eigener Anschauung wissen wir: Zweibrücken verfügt normalerweise über einen Flughafen. Bitsch nicht. Wenn jedoch eine quasi amtliche Übersichtskarte, der Hersteller selber übernimmt ausdrücklich keine Gewähr für die Richtigkeit des Druckwerkes, den Flughafen nach Bitsch verlegt, dann muss das doch etwas zu bedeuten haben. Wir werden also im Frühjahr einen Fotografen dort postieren, wo in der warmen Jahreszeit der Flughafen ist. Um diese Sensation im Bild festzuhalten.