Veranstaltungen in der Region Gloomaar Festival, Mario Basler und ein Ex-Neonazi

Jeden Tag etwas erleben: Unsere Veranstaltungstipps der Woche von Freitag, 13. April, bis Donnerstag, 19. April.

 Am Dienstag „ballert“ Mario Basler auf seine direkte Weise in der Saarbrücker Garage.

Am Dienstag „ballert“ Mario Basler auf seine direkte Weise in der Saarbrücker Garage.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Saarbrücken: Freitag, 15. November, 20 Uhr, Garage: Yung Hurn – Y-Tour. Der junge österreichische Hip-Hop-Künstler Yung Hurn besitzt viele Facetten: So ist er Künstler, Poet, Avantgardist, Rebell, Provokateur, Mitglied des Berliner Künstlerkollektivs „Live From Earth“ – und einer der interessantesten Vertreter der deutschsprachigen Musik. Man braucht nur in einen seiner Tracks reinzuhören, um zu verstehen, warum das so ist. Am besten hört man sich jedoch gleich mehrere an, denn wer sich näher mit Yung Hurns Musik beschäftigt, erkennt die thematisch wie musikalisch große Bandbreite, die sie auszeichnet. „Ok Cool“, „Y. Hurn Wieso?“, „Bist du alleine“ und „Eisblock“ vom Album „1220” etwa lassen sich sofort als Yung-Hurn-Tracks identifizieren und sind dennoch sehr unterschiedlich. Mal minimalistisch, mal lyrisch, mal explizit, mal gefühlvoll, aber stets sehr eigen, so lassen sich Yung Hurns Musik und Texte in Ansätzen beschreiben. Die Musik, die Yung Hurn, egal in welcher Rolle, in die Welt setzt, übt eine enorme Anziehungskraft aus. Selbst wer sich nicht damit anfreunden kann, ist doch fasziniert und neugierig. Tickets gibt es noch an der Abendkasse, Bleichstraße 11-15.

Neunkirchen: Samstag, 16. November, 16 Uhr, Neue Gebläsehalle: Gloomaar Festival. Auch im dritten Jahr bietet das Gloomaar Festival ein exklusives, internationales Programm aus Post-/Prog-/Stoner-Rock, Post-Metal und atmosphärischen Alternative-Sounds. Headliner ist die europäische Vorzeige-Post-Metal-Band Alcest aus Paris. Die Band hat ihr brandneues Album „Spiritual Instinct“ im Gepäck. Mit ihrem verträumten Stil und dem stets präsenten Kontrast von rauer Dunkelheit zu sanften Melodien hat die Band bereits fünf Alben veröffentlicht und dabei eine weite stilistische Spanne abgedeckt – von ihren Black Metal Anfängen über den geisterhaften Pop bis hin zu ihrem 2016er Meisterwerk „Kodama“. Die als Co-Headliner angekündigten My Sleeping Karma mussten leider krankheitsbedingt ihre gesamte Herbsttour absagen. Ebenbürtiger Ersatz wurde mit Monkey3 aus der Schweiz gefunden. Außerdem am Start: Stoned Jesus (Ukraine), Kokomo, Somali Yacht Club (Ukraine), Midas Fall (Schottland), Noorvik und There’s A Light.

Tickets gibt es noch an der Abendkasse, An den Hochöfen 1.

Neunkirchen: Sonntag, 17. November, 18 Uhr, Stummsche Reithalle: Old Blind Dogs. Die Old Blind Dogs sind eine der besten Bands Schottlands – so gewannen sie auch den Titel „Best Live Act“ bei den Scots Trad Music Awards völlig zu Recht. Wer denkt, er hätte schon alles gehört, was man mit einem schottischen Dudelsack anstellen kann, der wird von Youngster Ali Hutton, mit Sicherheit einem der besten Piper seiner Generation, eines Besseren belehrt. Jonny Hardie an Vocals und Fiddle ist tief in der schottischen Tradition verwurzelt und hat ein markantes, typisch schottisches Timbre in seiner Stimme, das sich hervorragend mit Aaron Jones’ mehr von Singer-Songwritern beeinflussten Vocals ergänzt. Jones ist an Bouzouki und Gitarre ein Virtuose und sorgt zusammen mit Donald Hay an Drums und Percussion für einen treibenden Beat. Ungezähmt und wild, aber auch gefühlvoll und einfach schön – wie die Landschaft Schottlands selbst.

Tickets gibt es noch an der Abendkasse, Saarbrücker Straße 21.

Saarbrücken: Montag, 18. November, 20 Uhr, Saarlandhalle: Annett Louisan – Kleine große Liebe. Annett Louisan ist die Stimme des deutschsprachigen Chansons. Zahlreiche Gold- und Platin-Alben stehen für sich. Bis heute hat sie weit mehr als eine Million Tonträger verkauft. Ebenso viele Menschen haben ihr auf ihren Tourneen zugehört. Sie will sich nicht weiterhin in ihrer gelernten Rolle gefallen, und etwas Neues wagen. Weniger mit Charakteren und Figuren kokettieren, weniger die Grauzonen zwischen „ich“ und der jeweiligen „Rolle“ ausleuchten, aber dafür mehr Wahrheit, mehr Wahrhaftigkeit wagen. Es geht um den berühmten nächsten Schritt. Was soll ich tun, mit der Zeit, die vor mir liegt? Will ich Verantwortung übernehmen? Wo soll ich hin mit meiner ganzen Liebe? Im schönsten Fall lösen sich diese Fragen im Dialog zwischen der Künstlerin und ihrem Publikum auf.

Tickets gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse, An der Saarlandhalle 1.

Saarbrücken: Dienstag, 19. November, 20 Uhr, Garage: Basler Ballert. Eine volle Spielzeit lang präsentiert „SuperMario“ Basler seinen persönlichen, unverblümten Blick auf die Welt des Fußballs. In gewohnter Manier analysiert Mario Basler das heutige Geschehen auf und neben dem Platz. Das Ganze wird gespickt mit den unglaublichsten Geschichten aus seiner aktiven Zeit. Stets nach seinem Motto: „Mich interessiert nicht, wer spielt. Hauptsache ich spiele.“ Mit einer stolzen Bilanz von 62 Toren in 262 Bundesligaspielen beendete der Pfälzer 2004 seine aktive Profi-Fußballkarriere. In den letzten Jahren war Basler unter anderem als Fußballlehrer tätig und bereicherte zahlreiche Talkrunden als Fußballoriginal. Nun ballert der polarisierende Freistoßschütze auf der Bühne weiter. Immer gerade heraus, aber auch mit der nötigen Portion Selbstironie, ist Basler erstmals mit eigener Liveshow zu sehen.

Tickets gibt es unter www.garage-sb.de oder an der Abendkasse, Bleichstraße 11-15.

Kaiserslautern: Mittwoch, 20. November, 10 bis 17 Uhr, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk): Purrmann, Waldschmidt & Co. – Ausstellung mit Werken von überwiegend Pfälzer Malern. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) zeigt vom 20. November bis 23. Februar unter dem Titel „Purrmann, Waldschmidt & Co.“ eine Ausstellung mit Werken von überwiegend Pfälzer Malern aus eigenem Bestand. Hans Purrmann (1880 in Speyer geboren, 1966 in Basel gestorben) zählt zu den bedeutenden deutschen Malern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von 1905 bis 1914 hielt er sich in Paris auf. Dort verkehrte er im berühmten „Café du Dôme“, dem Treffpunkt deutscher Künstler, wurde Schüler und Freund von Henri Matisse sowie Mitbegründer der Pariser deutschen Matisse-Schule. Landschaften, Stillleben und Porträts aus dem Museumsbestand geben einen Einblick in das malerische und graphische Werk des Pfälzer Künstlers. Ludwig Waldschmidt (1886 in Kaiserslautern geboren und dort 1957 gestorben) gehört, seinem Geburtsjahr zufolge, zur Generation der deutschen Expressionisten. In Berlin entstanden Gemälde, in denen er sich mit dem Themenbereich Arbeit und Technik auseinandergesetzt hat. Charakteristisch ist der erstarrte Ausdruck der wie eingefroren wirkenden Maschinen und der anonymen, maskenhaften Gesichter der Arbeiter. In seinem Spätwerk sind farbintensive Landschaften zu finden. Öffnungszeiten dienstags 11 bis 20 Uhr, mittwochs bis sonntags 10 bis 17 Uhr, feiertags 10 bis 17 Uhr; montags geschlossen; Sonderregelungen: an Heiligabend, am ersten Weihnachtsfeiertag, an Silvester und Neujahr geschlossen, am zweiten Weihnachtsfeiertag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Infos unter www.mpk.de, info@mpk.bv-pfalz.de, Tel. (06 31) 3 64 72 01.

 Headliner beim Gloomaar Festival in Neunkirchen ist die europäische Vorzeige-Post-Metal-Band Alcest aus Paris.

Headliner beim Gloomaar Festival in Neunkirchen ist die europäische Vorzeige-Post-Metal-Band Alcest aus Paris.

Foto: David Fitt

Kaiserslautern: Donnerstag, 21. November, 18 Uhr, Campus Kultur an der TU Kaiserslautern, Gebäude 42, Raum 110: Ein Ex-Neonazi erzählt – Vortrag von Felix Benneckenstein, Aussteiger aus der rechten Szene. Felix Benneckenstein war ein überzeugter Neonazi. Er hasste alle, die nicht in sein Weltbild passten und war zehn Jahre lang bestens im rechten Milieu vernetzt. Doch irgendwann beschleichen ihn Zweifel. Sein Weltbild ändert sich und er will raus aus der rechten Szene. Mithilfe der Initiative EXIT-Deutschland schafft er den Ausstieg. Seither gilt er in der rechten Szene als Verräter. Heute setzt sich Felix Benneckenstein aktiv gegen Rechtsextremismus ein. In seinem Vortrag spricht er über seine Vergangenheit und die anhaltende Gefahr durch Rechtsextremismus und Neonazis in Deutschland. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind willkommen.

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