Zweibrücker Busverkehr auch Freitag noch gestört – UBZ reagiert auf Bürger-Kritik an glatten Straßen vor allem am Dienstag Alle Winterdienst-Fahrzeuge im Einsatz, trotzdem Verkehrschaos

Zweibrücken · UBZ nimmt Stellung zu Bürger-Kritik an glatten Straßen und vielen Bus-Ausfällen – und kritisiert Autofahrer mit Sommerreifen.

 Die Freudenbergerhofstraße war am Dienstag so glatt, dass viele Anlieger trotz Winterreifen nicht oder kaum mehr hochkamen. Aber auch Hauptverkehrsstraßen waren so glatt, dass der Busverkehr zeitweise komplett eingestellt wurde, auf Bergstrecken fielen Busse teils die ganze Wochen aus.

Die Freudenbergerhofstraße war am Dienstag so glatt, dass viele Anlieger trotz Winterreifen nicht oder kaum mehr hochkamen. Aber auch Hauptverkehrsstraßen waren so glatt, dass der Busverkehr zeitweise komplett eingestellt wurde, auf Bergstrecken fielen Busse teils die ganze Wochen aus.

Foto: Nadine Lang

Seit dem kräftigen Schneefall Dienstagfrüh reißen die Bürger-Beschwerden über unzureichend geräumte Straßen in Zweibrücken nicht ab. Auch der Busverkehr ist weiterhin eingeschränkt. Der Betreiber, die Stadtbus Zweibrücken GmbH, schrieb am Freitag auf ihrer Homepage: „Es kann wegen Schneefällen und nicht geräumten Straßen zu Ausfällen und Verspätungen auf allen Linien kommen!“

Nach dem Verkehrschaos am Dienstag – als auch einige Hauptverkehrsstraßen bis zum Mittag sehr glatt waren und der Stadtbus-Verkehr deshalb komplett eingestellt werden musste, obwohl in Zweibrücken nur etwa fünf Zentimeter Schnee gefallen waren – hat der Merkur den für den Straßen-Winterdienst zuständigen UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) um eine Stellungnahme gebeten. Antwort: „Der UBZ war am 12.01.21 ab vier Uhr mit zwei großen Streufahrzeugen im Einsatz, ab sechs Uhr mit zwei weiteren Traktoren und einem weiteren Lkw. Ab sieben Uhr waren acht Handstreukolonnen mit jeweils drei Mitarbeitern im Einsatz. Ferner vier Kleintraktoren zur Unterstützung der Handstreukolonnen. Es wurden circa 100 Tonnen Streusalz aufgebracht.“ Damit seien „alle verfügbaren Winterdienstgeräte im Einsatz“ gewesen.

Aufgrund des permanenten Schneefalles habe man bei diesem Einsatz „überwiegend die Prioritätenliste 1 des Winterdienstes abgearbeitet und gestreut“, also gefährliche und verkehrswichtige Stellen. Letztere seien gesetzlich definiert als „verkehrsreiche Durchgangsstraßen, Ortsdurchfahrten von klassifizierten Straßen sowie die vielbefahrenen innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen“. Trotz des Wunsches vieler Bürger könne man deshalb reine Anliegerstraßen nicht prioritär räumen.

Anlass zur Kritik sah der UBZ nur gegenüber einigen Verkehrsteilnehmern: „Einzige negative Feststellung unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen war: Bei vielen Fahrzeugen, die steckengeblieben waren, waren noch Sommerreifen montiert.“

Trotz der Konzentration auf die Hauptverkehrsstraßen kam der UBZ aber auch dort teilweise offensichtlich nicht immer mit dem Räumen hinterher. So informierte die Stadtbus Zweibrücken GmbH am Donnerstag auf ihrer Facebook-Seite: „Seit ca. 11:00 Uhr können folgende Bergstrecken immer noch nicht sicher angefahren werden: Flughafenterminal, Kreuzberg, Europaring, Fasanerieberg eingeschränkt.“

Und am Dienstag schrieb eine Bürgerin auf der Merkur-Facebookseite: „Ich war per Pflegedienst unterwegs und sah von 5.30 Uhr bis vormittags keinen Räumdienst.“ Trotz Winterreifen habe sie sich „zig mal festgefahren“ und sei „nur am rutschen“ gewesen – „nicht mal die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen wurden geräumt“.

In Zweibrücker Facebook-Gruppen gab es auch am Freitag (in der Nacht hatte es erneut geschneit) heftige Kritik am Räumdienst. So postete jemand um 10.14 Uhr einen Beitrag mit der verwunderten Frage: „Schläft der Zweibrücker Streudienst noch???“ Viele Kommentatoren berichteten von ähnlichen Erlebnissen. Es gab aber auch Kritik an Privatleuten, weil viele Bürgersteige nicht geräumt waren.

Klar ist: Mit fünf Winterdienst-Fahrzeugen kann der UBZ nicht überall sein, insbesondere wenn es nachschneit. Aber: Die Stadtbus Zweibrücken GmbH betreibt auch die Buslinien im Landkreis Sankt Wendel – und hatte am Dienstag dem Merkur gesagt, dort werde etwas besser geräumt. Allerdings ist St. Wendel verglichen mit der hoch verschuldeten Rosenstadt finanziell auf Rosen gebettet – sodass es wenig wahrscheinlich erscheint, dass Zweibrücken bei der Kommunalaufsicht damit durchkäme, würde die Stadt für nur alle paar Jahre auftretende starke Schneefälle wie jetzt dem UBZ Geld für weitere Räumfahrzeuge zahlen.

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