Gewobau-Mietgeschäft brummt

Zweibrücken. Trotz des Bevölkerungsrückgangs in und um Zweibrücken ist die Nachfrage nach Mietwohnungen der Gewobau gestiegen. Das stellt der gestern veröffentlichte Geschäftsbericht 2011 der Gesellschaft für Wohnen und Bauen fest. Gegenüber dem Jahr 2010 seien die Mietanträge von 887 "deutlich" auf 1174 gestiegen. Trotzdem werden bei der Gewobau die Wohnungen nicht knapp

 Mit energetischen Sanierungen, wie hier in der Canadasiedlung, will die Gewobau für ihre Mieter auch Kostensteigerungen durch steigende Energiepreise dämmen. Foto: pma/Jörg Jacobi

Mit energetischen Sanierungen, wie hier in der Canadasiedlung, will die Gewobau für ihre Mieter auch Kostensteigerungen durch steigende Energiepreise dämmen. Foto: pma/Jörg Jacobi

Zweibrücken. Trotz des Bevölkerungsrückgangs in und um Zweibrücken ist die Nachfrage nach Mietwohnungen der Gewobau gestiegen. Das stellt der gestern veröffentlichte Geschäftsbericht 2011 der Gesellschaft für Wohnen und Bauen fest. Gegenüber dem Jahr 2010 seien die Mietanträge von 887 "deutlich" auf 1174 gestiegen.Trotzdem werden bei der Gewobau die Wohnungen nicht knapp. Denn zwar liegt die Leerstandsquote im Altbestand weiterhin bei nur drei Prozent (zu einem Drittel wegen Modernisierungen bei Mieterwechseln) - doch Ende 2011 ist die Leerstandsquote durch den Kauf der Canadasiedlung auf 7,2 Prozent gestiegen. Dies nehme die Gewobau angesichts des günstigen Kaufpreises aber in Kauf.

Nach dem Vorjahresverlust von 2,6 Millionen Euro ist die Gewobau 2011 mit einem Gewinn von 1,1 Millionen Euro (wir berichteten vorab) laut Geschäftsbericht "zum Normalzustand zurückgekehrt". Wegen der Canadasiedlung wurde die Mitarbeiterzahl 2011 zwar um zwei auf 66 aufgestockt, künftig werde die Gewobau aber "ihre bewährte Politik, sozialverträglichen Personalabbau anlässlich des Ausscheidens von Mitarbeitern zu betreiben, fortsetzen". Der finanziell "solide Zustand" der Gewobau lasse "keine Risiken für die Erfüllung künftiger Verpflichtungen erkennen". Die Gewobau werde "daher auch in Zukunft in der Lage sein, qualitativ guten Wohnraum zu günstigen Preisen anzubieten, gleichzeitig aber auch für die Stadtentwicklung wichtige Projekte in Angriff zu nehmen". Der frei verfügbare Eigenkapitalanteil liege bei 16,9 Prozent. Die jährliche Einnahme an Kaltmieten überschreite in Kürze zehn Millionen Euro. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre seien diese Einnahmen um 40 Prozent gestiegen - und zwar zum geringsten Teil wegen Mieterhöhungen, sondern wegen etlicher Zukäufe (wie Canadasiedlung, Villa Ipser, alte Hauptpost sowie in Homburg), wie Gewobau-Geschäftsführer Werner Marx auf Merkur-Nachfrage erläuterte.

Kritisch kommentiert der Geschäftsbericht den Landesrechnungshof, der 2011 die Gewobau geprüft habe: "Was wir etwas vermisst haben, ist Verständnis des Rechnungshofs für Zielsetzungen einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, die nicht ausschließlich von finanziellen Erwägungen bestimmt sind." Welche Punkte hat der Rechnungshof kritisiert? Muss die Gewobau ihre Geschäftspolitik ändern? Diese Fragen beantwortete Marx gestern nicht. Begründung: "Der Bericht des Landesrechnungshofs über unsere Gesellschaft liegt noch nicht vor." Rechnungshof-Sprecher Arno Strunk erklärte dem Merkur, der nächste Kommunalbericht werde erst im Sommer 2012 veröffentlicht. Darüber hinaus "sagen wir nie etwas öffentlich - was wir monieren, teilen wir den geprüften Stellen mit, die entscheiden dann, ob sie das öffentlich machen". Aufgabe des Rechnungshofs sei es aber, "die Wirtschaftlichkeit und Ordnungsgemäßigkeit von Kommunen und kommunaler Gesellschaften zu prüfen", sagte Strunk zur Kritik der Gewobau, sich auf "finanzielle Erwägungen" konzentriert zu haben: "Wir prüfen die Finanzen, das ist nun mal unsere Aufgabe."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort