Gewobau deckt Unterschlagung auf

Zweibrücken. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine Mitarbeiterin der Gewobau (Gesellschaft für Wohnen und Bauen Zweibrücken). Es gehe um Unterschlagung und möglicherweise auch Untreue, bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Eberhard Bayer gestern Merkur-Informationen

Zweibrücken. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine Mitarbeiterin der Gewobau (Gesellschaft für Wohnen und Bauen Zweibrücken). Es gehe um Unterschlagung und möglicherweise auch Untreue, bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Eberhard Bayer gestern Merkur-Informationen."Es geht um eine Gesamtsumme im fünfstelligen Bereich aus diesem Jahr, soweit mir bisher bekannt ist", sagte Bayer. Eventuell gebe es auch noch Unterschlagungen aus den vergangenen drei Jahren. Bayer: "Da könnte auch etwas gewesen sein. Wie viel und ob, muss man noch feststellen."

Die Gewobau selbst habe bei der Polizei Anzeige erstattet. Bayer. "Die Frau ist vernommen worden und überwiegend geständig." Weil weder Flucht- noch Verdunklungsgefahr bestehe, sei kein Haftbefehl beantragt worden. Die Frau habe auch erklärt, dass sie bereit sei, den angerichteten Schaden auszugleichen. Er wisse aber nicht, ob das Geld noch da sei. Über das Motiv für die Unterschlagungen ist Bayer bislang nichts bekannt. Fakt sei: "Es gab mehrere Fälle. Die ganze Zeit ist nichts aufgefallen, weil die Frau das intern umgebucht hat, so dass die Konten wieder glatt standen - man kann von Luftbuchungen sprechen." Die Frau habe auch von ihr bar entgegengenommene Wohnungsmieten für sich behalten. Damit das nicht auffiel, habe sie auf einem Sammelkonto Ausgaben für Rechnungen angegeben, die in Wahrheit gar nicht existierten. Aufgeflogen sei dies, als jetzt nach einer dieser Rechnungen gefragt wurde. Es gebe "keinen Anhaltspunkt, dass irgendjemand mitgemacht hat", erläuterte Bayer, dass es keine Ermittlungen gegen weitere Gewobau-Angehörige gebe.

Gewobau-Geschäftsführer Werner Marx äußerte sich auf Bitten der Staatsanwaltschaft nicht zu den Ermittlungen, bestätigte aber: "Es hat jemand wegen einer Unterschlagung unser Unternehmen verlassen." Gewobau-Aufsichtsratschef Berni Düker erklärte auf die Frage, ob interne Kontrollmechanismen überprüft werden müssten: "Ich denke schon. Der Fall macht ja klar, dass offensichtlich eine Lücke entstanden ist. Man muss Vorkehrungen treffen, dass sich so was nicht wiederholen kann. Damit wird sich erstens der Rechnungsprüfungsausschuss der Gewobau und dann auch der Aufsichtsrat beschäftigen."

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